20.06.2014, 18:43 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Samenbank
Samenbank
Es treffen Herren sich und Damen, um optimal sich zu besamen, kontaktlos über ein Depot; die Bank ist dabei das Vehikel zur Transferierung der Partikel, doch früher war das auch schon so. Im Volksmund ist es noch verankert, dort nennt man das Ergebnis "Bankert". P.S.: noch ne Bank
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
20.06.2014, 19:34 | #2 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber Thomas,
du hast dich auch auf Bankgedichte eingelassen. Ein Bankert ist ein auf der Schlafbank der Magd gezeugtes Kind. Dieser Humor in Gegenüberstellung Mittelalter und Neuzeit gefällt und ist gekonnt umgesetzt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
20.06.2014, 20:16 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Köstlich hinterfotzig! Zum Glück ist "Bankert" - und ähnliche liebwerte Kosenamen für gesellschaftliche Minderheiten aller Art und Ausgegrenzte - heute nicht mehr politisch korrekt. So gesehen hat deine Conclusio, wiewohl witzig bis nachdenklich gemeint und sicherlich nicht abwertend - doch einen etwas schalen Beigeschmack, weil sie nicht eindeutig dazu Stellung bezieht und den Terminus so negativ darstellt, wie er es aus heutiger, aufgeklärter Sicht ganz fraglos verdient hat. So wie es da steht, könnte es auch durchaus den Eindruck erwecken, der Autor erkläre sich mit solchen Bezeichnungen nach wie vor einverstanden. Klar, so ist es nicht gedacht, so gut kenn ich dich schon, ich will ja nur sagen, dass diese Lesart möglich ist, wenn man dich nicht kennt und nur den Text für sich nimmt. Ein Rechter, der nur diese Zeilen liest, könnte erfreut ausrufen: "Na endlich ein Dichter, der wieder den Mut hat, die Dinge beim rechten Namen zu nennen!" Nun, vielleicht bin ich in solchen Dingen übervorsichtig. Mir kam nur der Gedanke beim Lesen und wollte ihn nicht unerwähnt lassen, allerdings ganz ohne Unterstellungen oder so. Dennoch sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.06.2014, 22:10 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Liebe Dana, lieber Erich,
danke für die Kommentare. Ich muss gestehen, dass ich die Herkunft des Wortes gar nicht so genau kannte. Irgend etwas rassistisches sehe ich in dem Wort nicht. Ich selbst wurde schon oftmals "Bankert" genannt, da ich im Mainz aufgewachsen bin und das Wort eine der "Liebkosungen" ist, mit der sich Jungens gegenseitig bezeichnen; die Steigerungsform ist Arschloch, dann beginnt es langsam ernst zu werden. Aber wegen Bankert haute man noch niemandem eins aufs Maul. Liebe Grüße Thomas
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20.06.2014, 22:19 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Wie Dana schon erklärte, steht der Ausdruck "Bankert" abwertend für "uneheliches Kind" - und das war früher durchaus eine menschlich sehr entwertende, ehrabschneidende Beleidigung. (Was es nicht hätte sein dürfen - aus heutiger Sicht. Wie einfältig und oberflächlich die Menschen doch urteilen...) Wie gesagt - ich wollte nur eine mögliche Missverständlichkeit aufzeigen, weiter nichts. LG, eKy
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21.06.2014, 13:59 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
da bin ich beruhigt, ich hatte schon gedacht, ich hätte schon wieder so ein "unkorrektes" Wort erwischt. Vielen Dank und Liebe Grüße Thomas
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25.06.2014, 14:06 | #7 |
Gast
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Hallo Thomas,
ohne Korinthen kacken zu wollen; da muss ich Erich zustimmen. Wir legen nun mal inzwischen – zurecht, wie ich finde - viel Wert auf "political correctness" in der Sprache. Beispiel: Es gibt keine "Negerküsse" mehr. Nie habe ich auch nur einen Anflug von Rassismus gespürt, wenn ich sie früher so genannt habe, wenn ich sie kaufte. Oder: "Judenspeck" Schrecklich! Erst als uns bewusst wurde, wie diskriminierend das ist, haben wir es im Sprachgebrauch zum Tabu erklärt. Gott sei Dank. Wenn dir in deiner Jugend ein "Bankert" hinterher gerufen wurde, war es für dich und die "Rufer" auch nicht mehr, als ein harmloses "Stichelwort" dessen Bedeutung ihr gar nicht kanntet. Nun machst du es aber in deinem Gedicht konkret zum Thema, klärst uns praktisch über dessen Ursprung auf, und stellst diesen unseligen Vergleich von früher zu heute an. Ja, so gesehen ist es m.M.n. in der Tat ein unkorrektes Wort (geworden) Würdest du jetzt noch beispw. das per Samenspende gezeugte Kind einer/s nahestehenden Bekannten mit: "Na, du kleiner Bankert?" begrüßen? Aber, wie auch Erich, unterstelle ich dir nicht irgendeine Absicht in diese Richtung. Eben, zumindest für mich, doch nicht ganz so unproblematisch, dein Text. LG Mr. @ |
25.06.2014, 20:29 | #8 |
Matador mit Adlerblick
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Hallo Thomas,
so richtig lachen konnte ich nicht über dein Teil, nicht mal schmunzeln. Das war doch bestimmt ein Schnellschuß, weil hier die Bankgedichte wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Irgendwie ist es bloß peinlich, was ich da lese. LG Hollerith
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26.06.2014, 14:45 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Mr. Ad-Zeichen,
im Forum gab es bereits eine ausführliche Debatte über Negerküsse, gut dass ich die Dinger nicht mag. Ich finde die Idee, dass ich vielleicht sprachbildend dazu beitrage, dem Wort Bankert eine positive Bedeutung zu geben, sehr interessant, etwa so, wie z.B. das Wort Geuse (Bettler) im 15. Jahrhundert plötzlich eine positive Bedeutung bekam. Lieber Hollerith, das Werk ist vor über 5 Jahren entstanden und nicht zum Lachen. Die Bankgedichteflut (zu der du ja auch ein Tröpflein beigetragen hast) hat es mir in Erinnerung gerufen. Euch beiden liebe Grüße Thomas
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