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Besondere Formen Haikus, Senryūs etc.

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Alt 25.07.2014, 07:32   #1
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Beiträge: 665
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Hallo Gin,

danke nochmals für deine ausführliche Beschäftigung mit dem Text. Zumindest hat es mich in der ersten Zeile zu einer Textumänderung bewogen, und konsequenterweise sollte der Titel geändert werden, um keine 4. Zeile zu produzieren.
Erstarrtes Meer oder ,,steinernes Meer" sieht für mich z.B. noch anders aus. Es liegen Kalkbrocken zwischen Granitgestein, weil sich durch das Aufbäumen eine Vermischung ergeben hat. Mag sein, dass sich da bei jedem andere Bilder einstellen, und dass hierin eine Ungenauigkeit der Bildwiedergabe steckt. Aber es macht ja auch gerade den Reiz der eigenen Bilder aus.
Zum anderen liegt im Erstarrt sein ein Einfrieren einer Situation, ein Erstaunen und vielleicht auch Entsetzen, wie es Chavali nachschmecken konnte.
Mit dem Umstricken des Haikus mache ich mir diese Ebenen gänzlich kaputt. Gleichwohl weiß ich um das Haiku, welches seine Existenzberechtigung aus der reinen Kontemplation bezieht, und meine Überlegungen überflüssig werden lässt.
AZ
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Alt 25.07.2014, 16:38   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.009
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Hallo AZ,

ich finde deinen Text immer noch schön

Das ganze Gedöns um die japanischen Kurz"gedichte" und ihre Formen finde ich übertrieben!
ginTon nimmt es da wohl sehr genau

Für mich muss ein Text sprachlich klingen, Kopfkino erzeugen können und die Aussage muss berühren.
Ob kurz oder lang, spielt dabei für mich keine Rolle.

Wenn es denn kein *echter* Haiku ist - was macht das schon

Gern mich nochmal eingemischt

Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 25.07.2014, 20:50   #3
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
Ort: NRW
Beiträge: 665
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Hallo Chavali,

genau nehmen ist genau der Punkt. Eine wissenschaftliche Beschreibung wird ein Haiku wohl nie werden und es hat auch nicht diesen Anspruch. Es lebt von der entstehenden Spannung zwischen den Bildern, welche sich einer objektiven oder messbaren Ästhetik entzieht. Wenn ich also Kalkalpen schreiben würde, Sedimentablagerungen oder Fossilien, entstehen zwangsläufig unterschiedliche Bilder je nach Erfahrung, Erinnerung Wissen etc. . Schreibe ich Berg, Stein, Baum, Meer oder Gletscher, so sind ebenfalls unendlich viele Bilder denkbar. Beschreibe ich ein Muschelfossil, eine Föhre oder einen einen Felshügel von weiß-bläulicher Farbe, entsteht eine scheinbare Genauigkeit durch Fokussierung bzw. Differenzierung. Das eigentliche Wesen meines Haikus vermag dies aber nicht zu berühren, wenn ich auf einen bestimmten Sachverhalt einer bestimmten Vergänglichkeit hinweisen möchte. Den einen langweilt es, der andere schaut sich einen Film an, das alles ist höchst subjektiv. Den formalen Anspruch, nach objektiven Kreterien ein echtes Haiku zu schreiben, habe ich bei allem sehr wohl, und ist mir hoffentlich trotzdem gelungen. AZ
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