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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hi faldi,
dein liebessonett erinnert mich ganz stark an rilkes : wie soll ich meine seele halten, dass sie nicht an deine rührt.... da schwingt wohl die gleiche intensität an emotion dahinter. ![]() ich wüde den titel daher auch umbenennen in "Wie..?" oder "Wie soll ich...? ich glaube, das ist spannender. das "wer" erinnert mich ein bissel an den frageonkel in einer quizsendung. ![]() und ums "wer" geht es dem Lyrich doch gar nicht - das "wer" ist ihm doch bekannt. ich denke dochm denn sonst könnte das lyrich ja nicht so schmachten. die damenseelen werden sich jedenfalls sehr angesprochen fühlen. ![]() lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Liebe Dana,
wenn einem solch ein Elexier durch die Sängerkehle rinnen kann, dann fühlt sich das Leben tatsächlich gleich viel besser an. Ich gebe dir natürlich vollkommen recht, eine solche Schimpfe kann den Liebenden nichts ausmachen, aber wahre Übertreibungen erwecken immer Argwohn beim Empfänger und die neigen dann zu Spekulationen. Aber hier und da darf man das dann auch mal, dafür ist die romantische Lyrik ja da. Danke für deine lieben Worte. .. . ![]() Servus Erich, ich freue mich, dass es dir gefällt. ![]() Ich glaube wir sehen das "Morgenrot" aus unterschiedlicher Perspektive, denn genau deinen Vorschlag hatte ich selbst schon erwogen und aus genau denselben Gründen, die dich dafür plädieren ließen, mich dagegen entschieden, weil mir dieses "das" zu allgemein klingt. "Das Morgenrot", ja, das alltägliche eben. Aber "ein Morgenrot", das klingt intimer, denn es ist nur eines und dieses eine ist ein einzigartig, eben ein spezielles. Ich würde niemals einer Frau sagen, du bist so schön wie das soundso. Sie würde daraus schließen, dass ich sie an etwas anderem messe. Da sie aber sehr wohl um andere schöne Dinge weiß, kann sie sich und mich nicht festlegen, wenn ich sage: Du bist so schön wie eine soundso. Beispiel: Du bist so schön wie das Modell. (Aha, welches ist denn hier jetzt genau gemeint?) Du bist so schön wie ein Modell. (Das hat er aber nett gesagt.) Alles klar? ![]() So so, du bezichtigst mich also zwischen den Zeilen des Kitsches. Hm, hattest du nicht irgendwann einmal verlautbaren lassen, du seist so etwas wie ein Gefühlslegastheniker? ![]() Ich kann mich also noch sehr gut daran erinnern, wie es früher bei mir war. Immer wenn ich schüchtern in die Nähe meiner Angebeteten kam, dann schlug mir das Hers bis zum Halse, ich bekam kaum Luft, meist einen hochroten Kopf dabei und wusste gar nicht, wie ich das Gespräch anfangen sollte. Wie oft bin ich nur vorüber gegangen. Heute ist es so, wenn meine Liebste und ich in einer warmen Mainacht den Gesang eines Nachtigallenmännchen vernehmen, dann ist jener immer wieder anders. Diese Sänger beherrschen zwischen 120 und 260 Strophentypen und klingen mal leidenschaftlich und mal unglaublich melancholisch. Da werden Sehnsüchte wach, Gefühle erweckt und die Leidenschaft fängt an zu kochen, ich sage dir, das kann ganz schön heiß brennen. ![]() Vielen Dank für deinen Kommi und deine Gedanken... ![]() Servus larin, auf deinen Vergleich habe ich mir mal das Rilke-Gedicht rangezogen und gelesen. Ja, das ist auch sehr schön... ![]() Über den Titel habe ich lange gegrübelt und ich hänge ganz bestimmt nicht an diesem. Ich kann deinen Ausführungen sogar folgen und werde ihn gleich im Anschluss ändern. Zudem freue ich mich, dass du Erichs schlimmste Befürchtungen nicht wahr werden ließest, es wäre ja schade gewesen, wenn du einen Reflux daavon bekommen hättest. ![]() Ich bedanke mich für die Anregung und den Kommi... ![]() Vielen Dank für eure Antworten... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Hallo Falderwald,
ein wirklich schickes englisches Sonett hast Du da. Hat mich mitgenommen. Reizend geschrieben. Bei Erichs Einwand mit der Nachtigall gehe ich mit. Und eines noch, würde ich persönlich anders handeln. Das abschließende Reimpaar. Also zumindest beim letzten Vers. Du schreibst: Zitat:
Hier mein Vorschlag. Wer sollte schimpfen, wenn ich übertriebe, wo dich allein ich wehmutsvoll doch liebe? Durch das wehmutsvoll haben wir auch noch einen semantischen Gegenpol zur Liebe. Ein tolles Stück Lyrik. Herzliche Grüße, Terrapin. |
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#4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hallo Terrapin,
die Passage mit der "Nachtigall" ist vermutlich Geschmackssache, doch ich habe mir noch einmal Gedanken darüber gemacht: Ich werde dort das Adjektiv "schmerzlich" durch "sehnlich" ersetzen. Denn die Sehnsucht, von der es abgeleitet wurde, ist ein inniges, schmerzliches Verlangen nach jemandem, also eine brennende, verzehrende, ungestillte, unbestimmte Sehnsucht. Die passt hier meines Erachtens dann auch perfekt ins Bild. Die Rückmeldungen hier im Forum zeigen mir auch, welche Texte Schwachstellen aufweisen und wie ich diese selbst zu bewerten habe. Deshalb ist es auch wichtig, diese genannt zu bekommen. Wenn nun zwei Kritiken in dieselbe Richtung weisen, sollte man darüber nachdenken. Die Anmerkungen zum abschließenden Reimpaar kann ich sehr gut nachvollziehen, doch deinen Vortschlag möchte ich nicht wortwörtlich umsetzen, weil wir dort das Adjektiv "wehmutsvoll" einbauen müssten. Das widerspräche nun meinen Intentionen, denn denn "Wehmut" verbinde ich mit verhaltener Trauer oder stillem Schmerz bei der Erinnerung an etwas Vergangenes, Unwiederbringliches. Und das ist ja hier nicht der Fall. Um das "du" auf eine betonte Stelle zu bekommen, müssen wir nur den Satz umstellen und zwar so, dass dieser dadurch keiner auffälligen Inversion zum Opfer fällt: wo ich dich doch von ganzem Herzen liebe wo ich von ganzem Herzen dich doch liebe. Na? ![]() Vielen Dank fürs Lesen, die Anregungen und den Kommi, ich habe mich gefreut, dass es dir gefallen hat... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald Edit: Ich habe im Zuge der Veränderungen eine andere Erzählhaltung eingenommen. Jetzt wird die Betreffende nicht mehr direkt angesprochen, sondern es wird über sie gesprochen. Das macht es m. E. spannender.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (31.08.2014 um 14:11 Uhr) Grund: Edit |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Ja, da hast Du völlig recht, solche Hinweisungen sind immer wieder wertvoll wichtig und nötig, wenn man kleine Kanten, die man selber gerne mal aus welchen Gründen auch immer übersieht oder so nicht wahrnimmt wie Außenstehende es machen. Man muss dann halt aber auch feinfühlig wägen.
Mir hilft bei solchen Ärgernissen immer die Zeit. Nach einer Weile Abstand betrachtet man das Werk und sein Ganzes mit vermeintlicher Stelle dann aus einer neuen, leicht veränderten, verschobenen Position als zuvor. Das ist kein Problem, das Du den Vorschlag nicht nimmst. Ich schreibe sie auch ehr aus dem Grund, weil ich weiß wie inspirierend solche Vorschläge sein können für etwas wofür man trotz allen Knobelns keine adäquate Lösung findet. Und weil es mir natürlich einen mords Spaß bereitet an Gedichten zu arbeiten. Im Grunde sind wohl aber nahe zu alle "Einwände" und Hinweise subjektiven Ermessens entsprungen. Wer auch immer sie schrieb oder es noch vor hat. Doch ist es gut und wichtig sich dem fremden Werk mit lyrischem Feingespür zu nähern und in die eigenen Worte fließen zu lassen. O ja, es hat mir sehr gefallen. Montagliche Grüße, Terrapin. |
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#6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hallo Terrapin,
das ist eine sehr vernünftige Einstellung und du kannst mir glauben, dass ich Vorschläge, die ich ebenfalls für eine Verbesserung halte, auch wortwörtlich umsetze. Manchmal steht man ja vor dem eigenen Text wie ein Ochse vorm Berg und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und dann liest jemand den Text und sagt, ey, guck mal, das wär's doch gewesen und du musst ihm Recht geben und fragst dich, warum du nicht selbst drauf gekommen bist. Aber wie du siehst, haben eure Anregungen zu einer Umgestaltung geführt, die ich selbst auch als Verbesserung ansehe. Auch wenn ich sie nicht wortwörtlich umgesetzt habe, so sind die erwähnten Stellen doch nun verändert worden. Also noch mal ein Dankeschön an alle Mittäter... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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