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TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!
Das ist wunderschön! Sehr gelungen - und so ausführlich bedichtet! Du musste dieses Fleckchen Erde sehr lieben! Ein paar Kleinigkeiten: Wie viele Bilder wirst du mir im Laufe meiner Stunden malen? Ich schaue oft, sehr oft nach dir und unterschätze sie in Zahlen. Mal liegst du spiegelhingegossen auf breiter Fläche unberührt, kaum, dass ich staunend dich genossen, entsteht ein neues und verführt Komma hier. dich nicht mehr unbewacht zu lassen. Ein Schwan zieht lautlos seine Bahn, damit die Augen nicht verpassen, dass stiller noch ein Fischerkahn im Schatten ruht, um nicht zu stören. Ein Rabe löst sich aus dem Baum Komma. und Blätterrauschen ist zu hören. Vom Windeshauch, man spürt ihn kaum, erzittern kleinste Silberschuppen, verwischen Ufers Doppelwald. Am Himmel funkeln schon in Gruppen die ersten Sterne und Gestalt Komma nach "Sterne". bekommt des Vollmonds goldne Kugel, als ob die Wolke ihn gebar. Drum malt er in der Stille Jubel aus Sternenstaub, so wunderbar inmitten Wassers Kräuselketten zum Elfentanze einen Steg. Macht Wald und Kahn zu Silhoutten, Tippfehler "Silhouetten" ein schwarzer Schwahn quert seinen Weg. Im Dämmerschlaf, noch feierlich, bewegen trunken in der Schwärze Gedanken schon zum Morgen sich im Flackerlicht der Abendkerze. Im Dunst der dichten Nebelschwaden hört meine Welt am Fenster auf; und doch fühl ich mich eingeladen und stelle mich dem Bilderlauf. Noch schnell den Kaffee in den Becher, Die Betonung von "Kaffee" bestimmt hier den Rhythmus. Bei uns betont man nämlich die Schlusssilbe! Hier würde die Zeile so stimmen: "Noch schnell Kaffee in meinen Becher," denn draußen schält sich blass behaucht ein Sonnenstrahl hinaus und frecher Richtig: "ein S. heraus, der frecher" mit jedem nächsten wird; er braucht den Siegeszug der ganzen Sonne, der von den Vögeln aufgeregt erwartet wird zur Morgenwonne, bis ihre Glut das Lärmen fegt in eine unbewegte Stille. Die Wasserfläche glitzert, blendet; zu einem Strich wird die Pupille und sieht die Wolke, die beendet. Alternative: "...die es endet." Denn unbesiegbar im Gefolge erlischt des Morgens Glor und Glanz. "Glor" wirkt unnatürlich verkürzt, erinnert lautmalerisch an Chlor. Vorschlag: "Glut" Ein Jeder, wo er sein mag, sorge und füge sich dem Donnertanz. Im Spiegelglatt und Wellenschlagen reichst du mir immer nur ein Schild, welches in Bildern fortgetragen "welches" muss unnatürlich betont werden. Altern.: "das mir, in Bildern fortgetragen," vom Fenster aus bleibt süß und mild. Unschöne Inversion. Altern.: "vom Fenster lächelt, süß und mild." Und dennoch bleiben ungezählt Hier hakt es etwas wegen der plötzlich männlichen Kadenzen in Z1 und 3. Vorschlag: "..ungezählte" der Tage Ruhm in Jahreszeiten, "Momente in den Jahreszeiten," wo jede Kleinigkeit sich wählt "...wählte" in Bilder der Unendlichkeiten. Schöner: "aus Bildern der..." Da ist dir ein wirklich wunderbares Werk gelungen! Sofort in der Best-of-Mappe abheften! ![]() ![]() ![]() Allergernst gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (12.09.2014 um 16:41 Uhr) |
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