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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 24.10.2014, 22:03   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,

dort, wo es richtig düster wird, beginne ich mich wohl zu fühlen.
Du weißt längst, wie es gemeint ist.
Mir ist die Abfolge fast vertraut - ich liebe solche Gedichte.
Man weiß, man kann er- und aufklären, man könnte Dritten weise zur Seite stehen - und doch hält das Leben Windungen parat, in die man immer wieder gerät. Dann ist man drin und weiß nicht weiter, kann nicht er- und aufklären und die Dritten fehlen plötzlich, man ist allein.
Genau darin steckt der Protagonist deines Werkes. Er klagt nicht an - er verdichtet seine Situation, die nicht endgültig ist. Die Brücke ist das Urvertrauen - dort setzt er wieder an.
Wirklich feinst durchdacht und aufgezeigt.

Liebe Grüße
Dana


Ein paar Kleinigkeiten - ich darf.

Der Tag beginnt und alle Schatten fliehen,
die in Nacht mein armes Ich gequält. (mir/mein)
Ich hab dem Alb, der mich bezwang, verziehen,
für schwarze Flügel freien Flug gewählt.

So kann das Tagwerk wieder neu beginnen,
mit Freude und Elan gelingt ein jeder Schritt.
Doch immer wieder zeigen sich Erinnyen,
sie laufen neben mir die Wege mit.

Ich will die Rache nicht, die sie begehren,
das alte Leiden soll vergessen sein. klingt weicher
Ich muss mich der Versuchungen erwehren,
mein Herz muss werden wie ein Kieselstein.

Doch nachts, da sitzt der Alb auf meinen Schultern,
Doch nachts, da senkt er sich auf meine Schultern
er drückt so schwer und beugt mich bis ins Grab.
Ich kranke an der Erbenschuld der Eltern,
gedanklich stütze ich mich auf den Heroldstab.


Und immer wieder rolle ich den Stein
den Berg hinauf aus weißem Elfenbein. wer ist weiß?

(Ich habe hier absolut keine bessere Idee, obwohl ich schon lange brüte. Es geht doch um die Wiederholung der gegebenen Lasten. Mach mal - oder du läßt es so.)


Mir bleibt nur noch das Urvertrauen,
um endlich eine eigne Burg zu bauen.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 25.10.2014, 10:27   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Liebe Dana,

es ist immer wieder erstaunlich, wie gut du meine Texte verstehst

Deine Interpretation zerpflückt nicht die einzelnen Zeilen, bespricht nicht gewählte Metaphern,
sondern erkennt die Aussage des Inhaltes.
Das ist mir sehr viel wert! Die Begriffe erklären zu wollen, kann nur falsch sein.
Zu erkennen und hinter die Zeilen zu schauen - das ist eines deiner Talente.
Ich danke dir dafür

Die Kleinigkeiten:

Zeile 2 in Strophe 1 in in der Nacht und Zeile 2 in Strophe 3 in soll geändert.
Zeile 2 in Strophe 5 möchte ich gern so lassen.

Zeile 2 in der letzten Strophe: Du fragst, was weiß ist. Die Unschuld? Die vermeintliche Unschuld?
Sich immer und immer wieder die Schuldfrage zu stellen?
Ich weiß es nicht besser, nicht anders.

Falls nicht jemand eine bahnbrechende Idee hat, möchte ich es so lassen, wie es da steht
Zitat:
Er klagt nicht an - er verdichtet seine Situation, die nicht endgültig ist.
Die Brücke ist das Urvertrauen - dort setzt er wieder an.
Wirklich feinst durchdacht und aufgezeigt.
Danke, Dana. So ist es.


Liebe Grüße,
Chavali




__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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