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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 08.11.2014, 22:36   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Der Weg zu uns

Mit all unserm Fortschritt
kommen wir nicht mit
kein Ende des Wachstums
der Zerstörungen
in Sicht
den Weg zu uns
finden wir nicht.

Immer noch jagen
an allen Tagen
nach Genuss und Vergnügen
lassen uns belügen
können uns nicht begnügen
mit dem, was wir haben
was wir sind.

Wo sollen wir bleiben
lassen uns immer weiter treiben
aufreiben
zerreiben
von Ängsten und Sorgen
von gestern ins Morgen
gejagt und gehetzt
doch das Leben
ist immer jetzt.

Am Ende bleibt nur
was wir gewesen
nur das, was wir sind
kann uns gehören
der einzige Reichtum
der wächst
ohne zu zerstören.

Wir sind auf dem Weg
zu den Sternen
doch der Weg zu uns
liegt noch immer
in weiten Fernen.
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2014, 13:31   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo wüstenvogel,

ein tief nachdenklicher und berührender Text!
Man fragt sich, was kommt, wenn alles das, was der Mensch zu leisten ist,
ausgereizt ist.
Es läuft doch alles auf einen Zusammenbruch hinaus, irgendwann...

Einen Stillstand - wovon auch immer (auch von Kriegen) - wird es so lange nicht geben, wie die Erde
und ihre Lebensformen existieren.

Wir und unsere Kinder werden das Armageddon nicht erleben, aber irgendwann kommt es,
da bin ich sicher.

Lieben Gruß,
Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2014, 22:22   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Der Weg zu uns

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Kommentare,
die ich erst jetzt beantworten kann.

Dieser Text ist Teil eines größeren,
in dem auch Platz für die Hoffnung ist,
weil ich im Grunde ein optimistischer Pessimist bin.

Wenn man darüber nachdenkt, wozu die Menschen mittlerweile technisch
imstande sind, über wie viel Wissen (fast unbegrenzt) wir verfügen
und auf der anderen Seite all das Elend und die Not, die Kriege und die
alltägliche Gewalt sehen, dann fragt man sich, wohin wir uns "entwickeln"
werden. Ich habe da sehr gemischte Gefühle.

Schon 1969 haben King Crimson in ihrem Song "Epitaph" gesungen:

"Knowledge is a deadly friend
if no one sets the rules
the fate of all mankind I see
is in the hand of fools."

Daran muss ich oft denken.

Auf jeden Fall kann unsere "innere Entwicklung" mit all den äußeren Veränderungen nicht Schritt halten - seelisch sind wir nicht sehr weit von den Neandertalern entfernt, oder?
Wir sind immer noch allzu aggressiv, egoistisch, wollen haben und herrschen.

Da kann man schon manchmal verzweifeln.

Ich wünsche euch trotzdem eine gute Zeit.

wüstenvogel
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