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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 02.12.2014, 17:14   #1
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.788
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Hi chavilein,

dieser Text gefällt mir gut es erinnert mich sogar an einen Traum, also einen
real geträumten, wobei hier, denke ich, der Traum eher Wunschvorstellungen
entspricht. Also Tagträumereien was man aus seinem Leben macht etc.pp als
Beispiel...

Zitat:
Wir stranden dort, wo wir schon einmal waren,
auf einem Müllberg faulen unsre Träume.
Tagsüber liegen wir uns in den Haaren,
die Zeit läuft uns davon wie Seifenschäume.
Wir führen uns oft auf wie die Barbaren,
berauben uns der letzten freien Räume.
Die Wortgefechte können wir uns sparen!
Ich weiß jetzt, was ich neben dir versäume.
Was mir besonders gefällt ist, dass der Text durchaus inhaltlich für Beziehungen im engeren Sinne stehen kann, wie auch gesellschaftliche Probleme. Er ist somit ziemlich offen gestaltet. Inhaltlich und formell finde ich den Text gelungen.

gerne mit beschäftigt ...liebe Grüße ginnie
__________________
© Bilder by ginton

du bist in mir, J. ...

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 02.12.2014, 21:25   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Hi ginnie,

du siehst in meiner klassischen Siziliane einiges inhaltliches Potenzial.
Freut mich, wenn mehrere Ebenen herausgelesen werden, egal, ob ich das nun beabsichtigt habe oder nicht.
Zitat:
Inhaltlich und formell finde ich den Text gelungen.
Danke dir

Lieben Gruß,
chavi

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.12.2014, 17:59   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Chavali :)

Auch mir gefällt es, das man Dein Gedicht auf zwei Arten verstehen kann.

1. Dein Gedicht ist ein Paargespräch, hier wird eine in sich zusammenfallende Liebe besprochen.

2. Es wird hier die Gesellschaft angesprochen. Eine, die einst Träume hatte und die jetzt dabei ist, sich sozial gegen die Wand zu fahren.

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy
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Alt 03.12.2014, 21:27   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Liebe sy,

ich freu mich, dass du dir den Text angesehen und dass er dir gefallen hat.
Auch du siehst in der Siziliane zwei Ebenen, das ist gut möglich.
Ich hatte hier aber nur eine ganz private Möglichkeit eines Paar-Konfliktes im Sinn

Danke dir

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2014, 22:51   #5
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo Chavali,

formal hätte ich etwas anzumerken. Und zwar beginnst du in V3 mit dem auftaktbetonten "Tagsüber" das sich für mich nicht in das jambische Versmaß drücken lässt. Eine etwas schwülstige Verbesserung wäre "am Tage".

Ich würde versuchen, die beiden ersten Vers eher zu verbinden. Also dass der Müllberg der Ort ist, an dem das lI und das lD stranden. (diesem statt einem müsste genügen)

Im zweitletzten Vers würde ich in den Konjunktiv schwanken "könnten wir uns sparen" klänge in meinen Eulenohren etwas besser.

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
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Alt 04.12.2014, 00:47   #6
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hi Chavi,

Nachteule hat recht, was die Betonung in V3 betrifft. Allerdings würde ich hier auf keinen Fall ändern, weil diese Tonbeugung dem "stupiden Auf und Ab" , ohne unangenehm aufzufallen, ein kleine Abwechslung bringt (ja, ich würde es sogar eine kleine Bewegung nennen). Dieses bisschen "Unordnung" unterstreicht auch wunderbar die Aussage des Verses.

Wie ich sehe, hast Du die Schäume durch Bäume ersetzt. Gut gemacht! Allerdings würde ich an diesem Vers noch ein bisschen feilen. "Stur" in Verbindung mit "tausend" erinnert hier sofort an Dirk Buschs "Stur wie tausend Rinder". Dass sich eine Rinderherde schwer bändigen lässt, ist auch plausibler als Dein Satz mit den tausend Bäumen. Vielleicht könntest Du hier enger an V3 anknüpfen:

Tagsüber liegen wir uns in den Haaren,
sind stur wie alte Riesenmammutbäume
...
sind unbeugsam wie alte Mammutbäume


Das ist Dir jetzt vielleicht schon zu schrill, aber Du kannst es ja entsprechend abtönen. Solltest Du in V3 die kleine Falte unbedingt glattbügeln wollen, könntest du "nicht selten", "mitunter", "beständig" oder "fast immer" nehmen.

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (04.12.2014 um 03:29 Uhr)
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