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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.02.2015, 19:48   #1
Thomas
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Lieber Erich,

das habe ich schon gesehen. Es ist definitiv ein Sonett. Ich denke man kann, ein Sonett nicht allein am Reimschema festmachen und es kann vor allem in der Quartetten mehr als 2 Reime haben. Die Verbindung zu den Terzette ist schön, aber nicht nötig, denke ich. Wesentlich hingegen finde ich die Zäsur zwischen Quartetten und Terzetten, die bei dir durch die Phrasierung ("Der Morgen...") sehr gut gelungen ist.

Lieeb Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 28.03.2015, 09:30   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!

Ich persönlich missachte bisweilen sogar diese Zäsur zwischen Quartetten und Terzetten, wenn ein längerer Satzbau dort ein Enjambement nötig macht - manchmal setze ich dort sogar bewusst eins ein.
Die Gefahr, dass ich die Sonettform damit zu einem bloßen optischen Gerüst herabstufe, besteht zwar, aber dieses Risiko nehme ich in Kauf, wenn ich finde, dass es für einen guten lyrischen Effekt eingegangen wird. Ich experimentiere eben gern.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 02.04.2015, 16:11   #3
juli
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Standard Hallo eKy :)

Wenn du ganz früh morgens in Hamburg auf dem Fischmarkt bist 5.00h, besser noch 4.30h und die Menschen über den Markt ziehen an Fisch -, Bananen -, oder Pflanzenverkäufern vorbei, hat das eine besondere Atmosphäre. Es vermischen sich die Nachtmenschen mit den Frühaufstehern. Die Marktschreier wollen ihre Ware an den Menschen bringen. Das Licht verändert sich langsam aus schwarz wird blau und in leisen Stufen wird es heller.

Besonders gefällt mir dein Satz:

Der Morgen graut, der volle Bauch der Stadt
verschließt sich nun den letzten Unverdauten
und macht sich mit dem Täglichen gemein.
Die Doppeldeutigkeit "Täglichen" erzeugt das Bild, des beginnenden Tages und das Bild des Alltages, denn die Nacht ist ja etwas besonderes.

Sehr gerne gelesen und mitgegangen.
Liebe Grüße sy
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Alt 03.04.2015, 00:37   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!

Vielen Dank für das durchweg positive Feedback!
Du hast diesen Zauber des Morgengrauens, die Magie des Übergangs gut beschrieben, wo ein Sterbendes und ein Erwachendes kurzzeitig denselben Raum, dieselbe Zeit einnehmen.

Viele Gedichte gibt es dazu, von Rilke's Einsamkeit bis zu zeitnahen Autoren. Einige auch von mir, denn ich finde diese Momente des Übergangs grundsätzlich ausgesprochen faszinierend!

LG, eKy
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