02.04.2015, 18:24 | #1 |
Gast
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Turbulenzen
Nicht nur Bewegen, auch Sitzen, auch Stehen,
und Essen und Trinken, Harn lassen, Stuhlen, was einfach so ging, will nicht mehr so gehen. Nur Liegen, in sorgsam geschlagenen Kuhlen. Die Kante der Hand, die ins Kissen schlug, die sorgsam her auf dies Bett dich getragen, die Obst hinstellt und den Wasserkrug, sie könnte dir leicht das Genick zerschlagen. Dein Körper wiegt nichts, wie die Daunen im Kissen, dein Denken verliert stündlich stärker den Faden. Noch zögert die Hand, noch regt sich Gewissen, noch zählt nicht allein ökonomischer Schaden. Drum lieg du nur ruhig und lass dich füttern. Der Mensch tötet gerne, doch ungern die Kranken. War dem immer so? - Mich befällt ein Zittern. Erfahrung lehrt: Auch Grundsätze wanken. Auf einmal erforsche ich eigene Grenzen, z.B. die Hemmung, dich auszusortieren. Ich gleite hinab in Gefühlsturbulenzen und sehe mich jeglichen Standpunkt verlieren. Was würdest, an meiner Stelle, du tun? Was würdest du, könntest du, selber wollen? Du schweigst. Und ich pflege dich weiter. Je nun, wie soll ich dir sonst meine Liebe zollen? |
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