Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Auf der Suche nach Spiritualität

Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 06.09.2015, 18:49   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Moin Nachteule,

ja lustig, dass mit der Endstrophe ist mir auch aufgefallen, obwohl ich die erste Form mehr zufällig (aus Bequemlichkeit, war schneller zu ordnen ) gewählt habe.
Die Endstrophe ist in diesem Fall sogar zuerst entstanden, danach habe ich das Gerüst für die anderen Strophen aufgebaut.

Ich habe also versucht, von der ersten Strophe an eine Entwicklung hin zur letzten zu konzipieren.

Natürlich weiß ich auch, dass es mir bei diesem allerersten Versuch noch nicht gelungen ist, den Endworten durch das Hinzufügen von entsprechenden Vorsilben interessantere Wendungen zu verleihen. Vielleicht waren jene auch nicht unbedingt die beste Wahl, für mein Thema hingegen schon.

Auch ist mir bewusst, dass ich hier drei Mal "Zeit und Raum" bemüht habe, aber sie sind ein zentrales Thema, es dreht sich alles darum, denn ohne sie, wäre gar nichts möglich.

Beim nächsten Mal werde ich drauf achten, dass solche Wiederholungen nicht vorkommen.

Aber dafür, dass es mein erster Versuch in dieser Form war, bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis.

Wie kommst du denn mit dem Inhalt klar?

Vielen Dank für deinen Kommentar...


Hi Agneta,

ich war eine paar Tage nicht da, deshalb auch meine verspätete Antwort.

Deine Interpretation trifft das Wesen des Textes ganz genau, auch die kreisförmige Bewegung hast du gut erkannt.
Denn wie ich schon weiter oben an Nachteule schrieb, habe ich zunächst die letzte Strophe entwickelt und musste den gesamten Text auf diese hinsteuern.
Da schien mir ein Kreisschluss genau das richtige zu sein.
Das hast du genau erkannt.

Ja, der Protagonist ist der Meinung, dass der Mensch eine Laune der Natur ist und sich eigentlich glücklich schätzen kann, überhaupt zu existieren, denn er ist ja nur eine Möglichkeit unter unendlich vielen anderen.
Aber darüber möchte ich an dieser Stelle nicht unbedingt eine philosophische Diskussion starten, denn der Inhalt zielt ja, wie du schon anmerktest, in eine mehr appellierende Richtung, wobei ich versucht habe, den erhobenen Zeigefinger in der Tasche zu lassen.

Ich freue mich, wenn dich die Botschaft erreicht hat und du etwas mit diesem Text anfangen konntest.

Vielen Dank für deine Rückmeldung...


Ich bedanke mich für eure Meldungen zum Thema...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2015, 22:59   #2
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Moin Faldi,

auch Du hast Dich wacker geschlagen und diesem Wurm den unverwechselbaren Faldi-Stempel aufgedrückt. Technisch einwandfrei, inhaltlich - na, Du kennst mich ja. Ist halt Geschmackssache und liegt sicherlich zu einem großen Teil an meiner Aversion gegen vereinnahmende Wir-Ansprache und wertenden Kommentar.

Aber eins kann ich Dir versichern, und das nimm bitte als Kompliment: Deine Sestine erreichte bei weitem nicht den Schnarchfaktor des ollen Weckherlin. Nur weil ich den lesen musste, bin ich jetzt erst aus dem Koma erwacht.

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 09:11   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Hi Faldi,

zum technischen Gelingen der Sestine wurde schon einiges gesagt.

Da ich mich als Hobbydichterin damit nicht wirklich auskenne, begnüge ich mich damit, deine Arbeit zu loben,
den Inhalt ansprechend und inspirierend zu finden und
das Gesamtkonstrukt absolut gelungen zu beurteilen,
auch in seiner Schlüssigkeit, was das Menschsein betrifft.

Am besten gefallen mir Strophe 3 und die vorletzte, die die Verwundbarkeit der Erde durch
uns Menschen beschreibt.


Chapeau!
Lieben Gruß,
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2015, 08:26   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Moin Claudi,

bei solch langen Texten ist ja immer die Gefahr gegeben, dass der Leser während des Lesens einnickt, wenn man nicht für ein wenig Abwechslung in den Strophen sorgt. Deshalb bin ich froh, das du schreibst, dass dieser Text eben nicht ganz so langweilig geworden ist.

Deine Aversion gegen die "Wir-Ansprache" kann ich gut nachvollziehen, aber ich möchte dies kurz aus meiner Sicht erklären.
Ich denke, niemand kann bestreiten, dass sich der Mensch für viele Dinge verantwortlich zeigt, die hier nicht ganz so rund laufen.
Nehmen wir zum einen die ständige Umweltverschmutzung, oder die ständige Ausbreitung des menschlichen Lebensraumes, wodurch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, bzw. schon ausgestorben sind.
Zum anderen zeigt sich die ungeheure Brutalität und Aggressivität in den noch immer andauernden Kriegen gegeneinander oder einfach, dass zugelassen wird, wenn Menschen auf diesem Planeten verhungern und verdursten, wohingegen andere in Saus und Braus leben können.

Das ist ein menschliches Problem und ich gehöre dazu, womit ich mich also auch in Selbsthaftung nehme, denn jedes Mal, wenn ich (z.B.) mein Auto starte, trage ich zur Umweltverschmutzung bei.
Das will ich auch jetzt nicht weiter ausführen, denn ich glaube, du weißt schon, wo ich damit hin will.

Somit zielt dieses "Wir" also auf die gesamte Menschheit.
Und wer nicht seinen kleinen Teil dazu beiträgt, der darf sich meinetwegen gern aus diesem "Wir-Kreis" ausschließen.
Aber ich glaube kaum, dass dies möglich ist.

Meines Erachtens handelt es sich hierbei also nicht um einen wertenden Kommentar, sondern lediglich um Beobachtungen, wie wir alle miteinander und mit diesem kleinen Juwel im Kosmos umgehen.

So war das jedenfalls gemeint.

Vielen Dank für deinen Kommentar...


Hi Chavi,

na ja, im Nachhinein muss ich sagen, dass an der Technik noch einiges zu feilen gewesen wäre, denn ich habe tatsächlich, wie Nachteule schon schrieb, zu wenig Abwechslung in die Endworte gebracht, obwohl sie sicherlich einiges mehr hergegeben hätten.
Aber so ist es nun mal, wenn man einen bestimmten Gedanken verfolgt. Und der war mir in diesem Fall wichtiger.

Prinzipiell hast du die Kernstrophen dieses Textes richtig benannt.
Zum einen die Suche des "seelenlosen Geists" nach einer Heimstätte für das Leben und zum anderen der Umgang des Lebens mit seiner sorgfältig ausgewählten Umwelt.

Es sollte auch keine Anklage im eigentlichen Sinne sein, denn so ist die menschliche Natur nun einmal.
Aber vielleicht sollte man sich ab und zu Gedanken darüber machen, wie die speziellen Fähigkeiten und Eigenschaften des Menschen besser eingesetzt werden könnten, wenn er erst erkennt, welch wunderbare Leistung die Natur vollbracht hat und er selbst ein Bestandteil dessen ist, was er so leichtfertig zu zerstören bereit ist.
Denn die Natur selbst kennt weder Moral noch Erbarmen, sie tut das, was sie tun muss und gibt die Bedingungen vor.
Wenn die Menschen daran kratzen, dann kann die Rechnung nicht aufgehen und sie werden über kurz oder lang den Preis dafür zahlen müssen.

Ich freue mich, dass der Text dir gefallen hat und bedanke mich für deine Gedanken zum Thema...


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2015, 16:39   #5
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Moin Faldi,

Zitat:
Somit zielt dieses "Wir" also auf die gesamte Menschheit.
ja, natürlich. Aber das ist doch so offensichtlich, dass jedes Schulkindkind diese Verbindung herstellen kann, ohne dass Du da so penetrant nachhelfen müsstest. Bis hierhin schreibst Du in Gedichtform. Das liest sich wunderbar. Der Erzähler bleibt im Hintergrund und ich kann mich ganz den Bildern und dem Geschehen widmen:


Und plötzlich war ein Wesen aufgewacht
mit einem intellektuellen Geist,
zum ersten Mal erfuhr sich die Natur
durch einen Spiegel selbst in Zeit und Raum,
sie stand inmitten ihrer eignen Welt
und schaute mit Erstaunen in den Tag.

Ah, hier kommen wir! Ich selbstredend mittendrin und möchte mehr von unseren Eigenarten entdecken. Aber mit der nächsten Strophe bricht das schöne Gedicht plötzlich ab und wird zu einer Beurteilung in Versform, die meine eigene Bewertung (zu der ich mich durchaus in der Lage fühle) vorweg nimmt:


Nur leider ist an eben diesem Tag
auch Aberglaube mit Moral erwacht,
von Gier verdorben handelte der Geist
in seinem Streben wider die Natur,
er schaffte Krieg und Elend einen Raum
und brachte so das Leiden in die Welt.


Und dabei wäre ich zu exakt der gleichen traurigen Bilanz gekommen, wenn Du mich gelassen hättest. Schade, DAS ist es nicht, was ich von zeitgenössischer Lyrik erwarte. Kannst Du mich jetzt ein bisschen verstehen? Vielleicht ist Dir das "zu viel" an Hilfestellung, die Du dem Leser gibst, ja manchmal gar nicht bewusst? Trau ihm ruhig was zu!

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2015, 19:24   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Ok, Claudi,

ich habe verstanden, was du meintest und dementsprechend die fünfte und sechste Strophe umgearbeitet.

Jetzt bin aber auf eine Antwort gespannt...


Liebe Grüße

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2015, 21:43   #7
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hi Faldi,

alle Achtung! Du legst Dich ja wirklich ins Zeug! Ja, ganz so klammernd wirken die beiden neuen Strophen jetzt nicht mehr auf mich. Ich glaube allerdings, dass die feststehenden Endwörter in der Sestine einfach zu einengend sind, um diesem Thema wirklich gerecht werden zu können. Die Schwierigkeit liegt, glaube ich darin, dass es nicht möglich ist, Begriffe wie "Glauben", "Moral" oder "Gefühl" so schön bildhaft darzustellen wie z.B. in S2 das Säen der Sterne.

Dass die erste Strophe nicht die Natur, sondern den Menschen anspricht, wurde mir erst im Nachhinein klar. Jetzt würde ich sagen, sie passt besser an Position 6, gleich nach der Liebe? Ohne diese Strophe wäre vielleicht eine Entwicklung zum Weltuntergang spannend gewesen? Mit der Kurzstrophe als Epilog.

Oder eine wütende Ansprache von Mutter Natur an die undankbare Brut? Das würde Dir garantiert liegen, nur hätte dann "Natur" nicht in der Wortliste vorkommen dürfen. Sie und der "Geist" haben Dich hier, glaube ich, am stärksten geknebelt. Ich weiß, im Nachhinein ist man immer schlauer, aber das hat ja auch sein Gutes. Vielleicht kannst Du ja was fürs nächste Gedicht mitnehmen.

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2015, 07:01   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Moin Claudi,

puh, da bin ich ja froh, dass die Änderung zumindest ein wenig Verbesserung bewirkt hat.

Wahrscheinlich hast du recht damit, dass die Endworte hier ein wenig einengend sind, aber wenn man einmal mit einer solchen Sestine losgelegt hat, ist es sehr schwer, das hinterher noch irgendwie zu ändern.

Die erste Strophe sollte eigentlich nicht direkt den Menschen ansprechen, sondern mehr sich selbst.
Man kennt es ja, wenn man z. B. morgens vor dem Spiegel steht und sagt: "Meine Güte, siehst du heute Morgen wieder zerknautscht aus."
So war das eigentlich gemeint.

Hier also ein reflektierender Protagonist mit philosophischen Anwandlungen, der über die Welt und die Natur sinniert und letztlich zu dem Schluss kommt, dass der Mensch eben doch eine Sonderstellung einnimmt, weil er eben den Geist besitzt, über solche Dinge nachzudenken.

Wahrscheinlich ist das nicht sonderlich gut gelungen, aber dafür, dass es meine erste Sestine war, bin ich eigentlich doch ganz zufrieden.

Alles andere werde ich mir fürs nächste Mal in mein Büchlein schreiben.


Vielen Dank für die erneute Rückmeldung...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Der letzte Traum Narvik Ein neuer Morgen 17 27.06.2014 11:49
Ein Traum I Galapapa Finstere Nacht 4 09.08.2009 17:37
Ein Traum II Galapapa Finstere Nacht 2 08.08.2009 11:34


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 11:50 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg