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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 16.09.2015, 17:55   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hi wolo,

so schlimm ist das mit dem "Zielen" gar nicht, wenn man die politischen Hintergründe bedenkt.

Jedoch stellt sich vor Ort eine andere Sicht der Dinge ein, so dass es auch in den falschen Hals geraten kann.
Sicherlich sind die "Trümmerfrauen" in diesem Zusammenhang eine fantastische Metapher, jedoch darf man nicht vergessen, dass die meisten von ihnen durch die alliierten Besatzungsmächte per Befehl zu dieser speziellen Tätigkeit verpflichtet wurden. Dafür wurden sogar frühere Arbeitsschutzbestimmungen für Frauen aufgehoben. Das war die Verliererseite. Ich denke, das haben viele dieser Frauen nicht aus reinem Enthusiasmus gemacht, während die heutigen sich vielmehr aus moralischen Gründen dazu verpflichtet fühlen (und weil sie dazu von den "heutigen Besatzungsmächten" geradezu genötigt werden. Siehst du, ich kann es auch mit dem Zynismus ).

Außerdem ist es sicherlich nicht ausreichend, Zeltstädte zu bauen, damit allein ist es wohl nicht getan. Danach fängt die eigentliche Arbeit ja erst an.

Das war für mich so ein wenig der Haken in der ersten Strophe.

Die Kritik war also nur marginal.


Liebe Grüße

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 22.09.2015, 18:10   #2
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
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hallo falderwald

danke für die aufklärung. den echten trümmerfrauenhintergrund hatte ich nicht bedacht.
vielleicht kann man trotzdem gelten lassen: der "geist der trümmerfrauen", welcher später zum mythos erhoben wurde, blendet seinerseits diesen aspekt aus.

dass ich heute in gedichteforen anstelle von gedichten engagierte analysen der "zweiteilung des landes in gutmenschen und besorgte bürger" lesen muss, spült mich wie eine welle vom sicheren beobachtungsstand des über den rhein blickenden verseklemperers. hier entstehen neue "moderne mythen", deren sinn wir möglicherweise erst viel später begreifen werden.

marginale kritiken sind mitunter die interessantesten.

schönen abend
wolo
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