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Alt 28.09.2015, 19:20   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin wolo,

du hast recht, ich habe mich ungeschickt ausgedrückt.

Ich hätte schreiben sollen, ich konnte es mir "zurechtlesen".

Woran liegt das?
Eben daran, dass du keinem der üblichen Metrikkonstrukte gefolgt bist, sondern deinen eigenen Rhythmus erschaffen hast.

Wie aber soll ich als Leser diesen ganz speziellen Rhythmus beim ersten oder zweiten Lesen sofort in seiner eigenen Regelmäßigkeit erfassen?
Das mag an meiner Erwartungshaltung liegen, aber zunächst ist dieser Rhythmus erst mal unbequem und damit nicht sofort geschmeidig, wie ich schon andeutete.
Jetzt, nach mehrfachem Lesen, könnte ich das auch gut vortragen, aber ich musste mir den Rhythmus erst "erlesen".

Das war es eigentlich, was ich meinte.
Ich hätte das vielleicht vorher so ausführlich darlegen sollen. Mea culpa...


Liebe Grüße

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 30.09.2015, 18:00   #2
wolo von thurland
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hallo agneta
naja, da möchte ich kein hund sein.

hallo falderwald
ich habe verständnis für deine sicht und fand es nicht notwendig, dass du das präzisierst.
dass du nicht schon beim titel "faux-pas" hellhörig wirst, kann ich dir nicht verdenken.
leicht verwunderlich scheint mir aber, dass du nicht bereits in der ersten zeile merkst, dass dieser vers seinem eigenen rhythmus folgt.
zugegeben, der anfang von zeile drei ist nicht sehr glücklich gewählt. vielleicht ändere ich da noch was.
nochtsdestoweniger danke für dein genaues feedback.

beiden einen schönen abend
wolo

Geändert von wolo von thurland (30.09.2015 um 18:14 Uhr)
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Alt 30.09.2015, 20:41   #3
wolo von thurland
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Wenn ich den Text laufend setze wie unten, wird mMn jeder, nicht nur du, Falderwald, genau Melodie und Rhythmus folgen, die auch für den rhythmisierten Text oben gelten. Ich sehe selber keine Stelle, wo in dieser Beziehung ein zweifel bestehen könnte. Gut, die eigenen Augen sind für so was blinder als fremde. Aber bitte, widerlege mich. Wenn es nicht zu widerlegen ist, muss also auch die obige Version von jedem gelesen werden können.
Gute Nacht
wolo


Die Maus hat, sich windend, kürzlich unter Wehen einen Berg geboren, der ihr nun schwer auf dem Magen liegt.
Täglich wird ihr klarer, schmerzlich, dass der Satz, den sie, gedankenverloren, von sich gab, immer schwerer wiegt.
Weil die Zeitung, einmal gedruckt, selbst die schlechtesten News nicht nochmal einstampfen kann und recyclen.
Und so sehr sich die Maus auch duckt, hofft (auf ein „Einmal ist keinmal“), es bleibt beim Faux-pas, dem heiklen.
Das Land, es kratzt sich hinterm Ohr und fragt sich, ob es ihres sei, alles steuert eine Meinung bei und ist so klug, so klug als wie zuvor.
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Alt 03.10.2015, 00:16   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin wolo,

das ist jetzt schwer zu beurteilen, da ich den Text nun schon mehrere Male gelesen habe und seinen Rhythmus nun kenne.

Ich stimme dir ja zu, dass es nun beim Lesen passt, jedoch behaupte ich nach wie vor, dass der rhythmische Charakter sich beim ersten oder zweiten Lesen nicht unbedingt sofort erschließt.
Das macht es ja nicht falsch oder wertet den Text ab.

Nur ist es eben ein Fakt, dass hier kein durchgängig gleichmäßiger Versfuß vorliegt.

Die Maus hat, sich windend, kürzlich,
xXxxXxXx
unter Wehen, einen Berg geboren,
XxXxXxXxXx
der ihr nun schwer auf dem Magen liegt.
xXxXxxXxX

Täglich wird ihr klarer, schmerzlich,
XxXxXxXx
dass der Satz, den sie, gedankenverloren,
XxXxXxXxxXx
von sich gab, immer schwerer wiegt.
XxX, XxXxX

Weil die Zeitung, einmal gedruckt,
XxXxXxxX
selbst die schlechtesten News nicht nochmal
XxXxxXxxX
einstampfen kann und recyclen.
XxxXxxXx

Und so sehr sich die Maus auch duckt,
XxXxxXxX
hofft, auf ein „Einmal ist keinmal“,
XxxXxxXx
es bleibt beim Faux-pas, dem heiklen.
xXxxXxXx

Das Land, es kratzt sich hinterm Ohr
XxXxXxXx
und fragt sich, ob es ihres sei,
xXxXxXxX
alles steuert eine Meinung bei
XxXxXxXxX
und ist so klug, so klug als wie zuvor.
xXxXxXxXxX

Übrigens hatte ich bei Goethes "Rezensent" am Anfang das gleiche Gefühl.

Auch das musste ich mir erst einmal "erlesen".


Liebe Grüße

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 08.10.2015, 11:38   #5
wolo von thurland
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Hallo Falderwald
Noch kurz ein Dankeschön für deine neuerliche Beschäftigung mit den sperrigen Versen.
Du scheinst mit Goethe mindestens die Neugier gemeinsam zu haben. Und schon das ist nicht wenig.
Ich wünsche dir weiterhin viele "Stolpersteine" der angenehmen Sorte.
wolo
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