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Alt 03.10.2015, 16:00   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard Die Kunst des Bogenschießens

Spinnen tanzen Silberfäden,
weben filigrane Netze.
Im milden Schein der Kerze fließt
unsagbare Wahrheit
wachsam träumend
in den Bogen.

Mit fremden fernen Gesten
spannt er die straffe Sehne
durch mich hindurch,
spürt all mein Sehnen.

Die Kerzenflamme flackert nicht
als sie erlischt;
es hat kein Lufthauch sie berührt.

Ich hör des ersten Pfeiles leises Splittern,
erahne wohl, was ihn geteilt
und seh die Stille -
kunstlos Silberfäden spinnen.



*******


Spinnen tanzen Silberfäden,
weben filigrane Netze.
Im milden Schein der Kerze
fließt die Wahrheit wachsam träumend
in den Bogen.

Mit fremden, fernen Gesten
spannt er die Sehne
durch mich hindurch,
spürt all mein Sehnen.
Die Kerzenflamme flackert nicht
als sie erlischt;
es hat kein Lufthauch sie berührt.

Ich hör des ersten Pfeiles Splittern,
erahne wohl, was ihn geteilt,
und seh die Stille

kunstlos Silberfäden spinnen.

Geändert von charis (05.10.2015 um 21:55 Uhr)
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2015, 19:43   #2
Marzipania
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Charis,
wie schön, ein Gedicht über die meditative Kunst des Bogenschießens zu lesen. Respekt.
Aus meiner Sicht, könntest du noch verdichten ... mal abgesehen davon, dass allzu offensichtliche Regelmäßigkeit einem ungereimten Gedicht nicht immer gut zu Gesicht steht.
Im Folgenden erlaube ich mir also, dir Vorschläge zu machen, vielleicht möchtest du etwas davon verwenden ...

Zitat:
Spinnen tanzen Silberfäden,
weben filigrane Netze.
Im milden Schein der Kerze fließt
die Wahrheit, wachsam träumend,
in den Bogen.

Mit fremden, fernen Gesten
spannt er die Sehne durch mich durch,
als spüre er mein Sehnen.
Die Kerzenflamme flackert nicht
als sie erlischt;
es hat kein Lufthauch sie berührt.

Ich hör des ersten Pfeiles leises Splittern,
erahne wohl, was ihn geteilt
und seh die Stille

kunstlos Silberfäden spinnen.
Die Stille und den Schuss hast du vortrefflich beschrieben.
Linksbündig gefielen mir die Verse noch besser.

Herzliche Grüße
MR
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Alt 04.10.2015, 21:50   #3
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

ich schließe mich da marzipan an, liebe Charis, die dieses Werk kunstvoll lektoriert hat.
es hat Stimmung, es flie0t aber an manchen Stellen nicht, da man auch bei Prosagedichten Metrik einhalten sollte. Dies hat marzipan dir hier als Tipp vorgegeben.
In der korrigierten Form ist es topp!
LG von Agneta
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Alt 05.10.2015, 21:48   #4
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Herzlichen Dank euch beiden, ich freu mich wirklich sehr, dass dieses Gedicht wahrgenommen und verbessert wird.

Vielen Dank für deine Mühe, liebe Marzipan! Mir gefällt deine Überarbeitung sehr. Ich neige leider dazu, zuviele Adjektive zu verwenden, wo sich das eigentlich ohnehin logisch ergibt. (wie bei "straffe Sehne" oder "unsagbare Wahrheit") oder wo man dem Leser vielleicht mehr Freiheit geben sollte.

Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Idee die letzte Zeile abzusetzen. Ist weit besser als der Gedankenstrich.

"als spüre er mein Sehnen" möchte ich nicht übernehmen. Es muss eine Feststellung sein. Der Zenmeister oder wer immer, dieser Mensch ist (vl. ein Dichter), kann es nämlich tatsächlich spüren...und mit den Satzzeichen kämpfe ich auch immer, bin grundsätzlich schlampig beim Tippen und daher dankbar für Verbesserungen.

Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wie man "freie Lyrik" schreibt. Aber ich bin natürlich froh, wenn man mir sagt, wie das geht. Ich folge da einzig meinem Bauchgefühl und es gibt Themen, da möchte ich einfach nicht reimen und mich keiner Metrik im eigentlichen Sinn unterordnen, wie eben hier.

Zentriert ist eine persönlich Vorliebe von mir, ich finde das einfach bei so unterschiedlichen Zeilenlängen optisch schöner.

Ich werde - falls das geht - oben eine neue Version einstellen.

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (05.10.2015 um 22:59 Uhr)
charis ist offline   Mit Zitat antworten
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