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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 08.12.2015, 12:28   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard Des Raben Ruf

Des Raben Ruf durchbricht die Stille,
er schreckt die Starenschwärme auf.
Aus früh bestellter Felder Fülle
in Wellen ziehn sie hügelauf.

Ein kühler Morgenwind wiegt Gras,
flicht Silberbänder in die Hügel.
Die Weiden knien am feuchten Ufer,
ihr Seufzen wird der Stunden Maß.

Da treibt sie hin, ein stolzer Schwan
in blasser Schönheit unter Glas,
kein Leuchten mehr im starren Blick,
kein Lieben, Leiden oder Wahn.

Die Sonne wirft als flüchtig Siegel
auf dunkle Fluten Feuerspan,
trägt höher jenen mahnend Rufer
und lässt uns stumm Verrat zurück.
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2015, 13:27   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe charis,

das gefällt mir richtig gut und liegt ganz auf meiner Wellenlänge, was das Thema und
die Gestaltung des Textes betrifft.

Ganz unkonventionell setzt du die Reime, das ist mutig - gefällt mir aber gut, weil dadurch
eine starre Vorgabe (etwa Kreuz- oder umarmender Reim) unterbrochen wird.

Sehr gern gelesen und den Raben zugehört


Lieben Gruß,
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (09.12.2015 um 16:01 Uhr) Grund: Tppfhlr ;-))
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2015, 11:42   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe charis :)

Hier wo ich wohne gibt es viele Raben, sogar Kolkraben. Sie sind beeindruckend, und haben sehr viele verschiede Laute mit denen sie sich unterhalten. Früher waren sie Todesboten. Mir gefällt hier im gedicht, die düstere Atmosphäre. Ich will jetzt nicht auf jedes einzelne Bild eingehen, aber vor meinen Augen zieht ein Schwarz Weiß Film, und die letzte Zeile:
und lässt uns stumm Verrat zurück.

läßt mich weiter spinnen....

Für mich ist das eine Geschichte mit einem offenen Ende.

Liebe Grüße sy
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Alt 11.12.2015, 18:05   #4
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Liebe Chavali, liebe Sy,

Es ist das Ophelia-Thema, aber man muss es nicht unbedingt in diesem Bezug lesen. Das Ende ist offen, findet Sy. Ja, das sehe ich genau so. Den Raben verstehe ich hier eher als Mittler zwischen den Welten. Ich mag übrigens diese mächtigen Kolkraben auch sehr!

Herzlichen Dank!

Lieben Gruß
charis
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2015, 12:57   #5
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo charis

Die ersten drei Strophen finde ich absolut Klasse! Da sind Zweizeiler drin, die könnten ohne weiteres ganz alleine als komplette Lyrik bestehen.

Von der dritten zur vierten Strophe folgt in meinen Augen ein Stilsprung, der dem ganzen ziemlich schadet. Vielleicht müsste man das Fazit auf zwei Strophen verteilen oder schlicht anders formulieren?

Schönes WE
wolo
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Alt 15.12.2015, 16:24   #6
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Danke, lieber wolo, für das große Lob!

Interessanter Weise mag ich gerade die letzte Strophe am liebsten.
Ich werde trotzdem darüber nachdenken. Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, es zu ändern. Es klingt bestimmt komisch und ich kanns nicht erklären, aber das Gedicht will das anscheinend nicht.

Lieben Gruß
charis
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2015, 16:58   #7
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

wenn man dich schon länger deine spur ziehen sieht, ist das weder komisch noch überraschend.
nun, deine vorlieben und meine sind nicht die gleichen.
(und was das gedicht will und nicht will, kann eh keiner so genau wissen...)
darum bleibt es so, und das ist gut so. und ich habe meine meinung gesagt, und das ist auch gut so.
alles gut, ende gut.
schönen abend
wolo
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