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Alt 08.02.2016, 15:59   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Sy!

Ich schätze Picasso eigentlich nur in seinen frühen Phasen, als er - wie hier - noch weitgehend gegenständlich malte. Seine späteren Werke sind mir - so gut sie auch sein mögen - zu zerstückelt, und zwar auf eine ruhelose, nachgerade aggressive Weise in Form- und Farbgebung, die meinem Auge keinen Frieden gönnt, keine Einkehr oder Vertiefung. Umso inniger und tiefer seine Frühwerke aus der blauen und der rosa Phase!

Vielen Dank für deine eingehenden Gedanken!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 10.02.2016, 10:54   #2
juli
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Hallo eKy,

Ich habe mir Picassobilder angeschaut. Die Blaue Phase erscheint mir trist und düster, weil Blau die überwiegende Farbe auf der Bildoberfläche ist. Rosa finde ich gut. Er hat auch ein zartes Rosa gewählt und meist Frauen porträtiert, nun ja das hat er bei den Blauen auch gemacht, aber es ist ja Geschmackssache: ich mag die Rosanen.

Ein Bergbach (Thomas Moran, 1869)

Das Bild, ist ein kraftvolles Bild! An der linken Seite stürzt ein Bach in die Tiefe, meine Augen wollten von dem Moment nicht weichen. Der Himmel berührt die Felsen, ein bizarrer Baum ist an die Felsen geklammert. Die Wolken weisen auf ein Unwetter hin, das Zartrosa vermischt sich mit vielen Grautönen. Ich habe solche Landschaften in Schweden gesehen. Beeindruckend! Es ist ein Bild in dem man die Kraft der Natur erkennt, aber auch das Alles zusammen wirkt. Den Maler kannte ich gar nicht.

Dein Sonett, gehört zu meinen Lieblingsgedichten! Umwerfend. Es spricht für sich selbst. Du beschreibst die Schönheit und Widerstandsfähigkeit eines Baumes, und die dazugehörenden Faktoren, die Überleben sichern. Sehr poetisch!

Beides zusammen, schafft beim Leser das wohlige Gefühl mittendrinne zu sein. Ein Spaziergang durch die wilde Natur. Das Bild und dein Sonett harmonieren sehr.


Hausengel (Max Ernst, 1937)

Das Bild, oh, wenn man hier einen Engel vermutet.... es ist die "Wildheit" pur. Eine surrealistische Figur kommt auf den Sehenden zu. Sie ist mit vielen Rottönen und starken Kontrasten gemalt. Der Kopf ist ein Totenschädel, vielleicht eines Tieres. Am Fuß des Engels hängt eine gefährliche grüne Kreatur, die viele Zähne hat. Der Hintergrund wirkt fast wie deplatziert, ein Schönwetterhimmel. Im Traum möchte ich der Gestalt nicht begegnen, auch frage ich mich, warum wurde er " Hausengel" genannt? Es erinnert mich an die Verkleidungen das Fassenacht in Bayern, dort gibt es auch Teufelsmasken, damit wird der Winter vertrieben.

Dein Sonett, führt diesen Tanz, dieses Stürmen weiter. Es wühlt auf, und gibt dem Surrealistischem Worte. Finde ich auch klasse! Es gibt dem Wahnsinn Worte, und damit verliert das Bild ein Stück von dem Schrecken, den es auslöst.

Beides zusammen, wirkt wie ein neues Kunstwerk. Beides ist füreinander eine Bereicherung. Dein Gedicht verleiht der Farbe, dem wilden Dämonischen Worte, und führen weiter beim Lesenden zu eigenen Worten.....

Hier hast du zwei sehr verschiedene Bilder bedichtet, Beide gemeinsam hast du bereichert.
Ich habe sie mir gerne auf dieser Reise angeschaut. Bis bald.

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (10.02.2016 um 17:21 Uhr)
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Alt 10.02.2016, 11:31   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Erneut großen Dank für deine vertiefende Beschäftigung mit den einzelnen Werken!

Bei Picasso bevorzuge ich die blauen Werke, einerseits wegen der größeren inhaltlichen Schwere, andererseits aus einem relativ profanen Anlass: Ich habe - aus völlig unerfindlichen Gründen - eine tiefe Aversion gegen die Farbe Rosa! (Pink ist link!)


Moran ist ein Vertreter der amerikanischen "Hudson River School", wie ich weiter oben erwähnte (Der Kommi mit den Links zu den Bildern), die viele "perfekte" realistische Landschaftsmaler hervorbrachte, aus deren reichem Fundus sich später ein Bob Ross bediente, um das Malen einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.


LG, eKy
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Alt 10.02.2016, 15:25   #4
Chavali
ADäquat
 
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Lieber Erich,

besonders gut gefallen mir dieses Mal Der Hausengel und Der Wald, sowohl als Bild wie auch als Text.

Ich lese jedes deiner Sonette und alle sind meisterlich, die es wohl verdient haben, in einem weiteren Buch
zusammengefasst zu werden.

Wieviel schreibst du noch in diesem Faden und wann kommt das Buch raus?


Übrigens lese ich auch alle Antworten - besonders die von syranie.
Ich finde es toll, wie sie sich damit auseinander setzt


Lieben Gruß,
Chavi

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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 10.02.2016, 16:16   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

In diesem Faden sollen es, wenn möglich, einhundert Sonette werden, aber mindestens 70, das Buch wird entsprechend um die 140 bis 200 Seiten haben.
Ich habe mir kein Zeitlimit gesetzt, aber bis zum Sommer soll das Werk vollendet sein.

LG, eKy
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