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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 22.03.2016, 11:05   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Chavi,

Ich habe sporadisch in deinen Faden gezappt. Es gibt ja die unterschiedlichsten Meinungen. So nun gucke ich mal, ganz unverblümt. Ich weiß viele Menschen, viele Meinungen! Egal nun aber....

So geh noch nicht und wende deine ( Schritte )Blicke ( ich würde Blicke wählen, dann hast du einen klareren Reim
nicht ab von mir und aus dem Haus,
da draußen weht der Wind durch die ( Mitte ) Geschicke ( ich würde Geschicke nehmen, weil Mitte an die Körpermitte denken läßt, und das geht nicht )
und alles sieht so grau und traurig aus.

Ich weiß, du wählst das Schreiten, weil in der letzten Zeile dein Protagonist losgeht in die letzte Schlacht, aber ich würde den Zusammenhang auch so verstehen.

Die schwarzen Raben kreisen um die Dächer
der Häuserzeilen, die im Dunkeln liegen,
gespenstisch sehn sie aus wie kleine Rächer,
die schnabelwetzend durch den Nebel fliegen.

Es ist hier eine Atmosphäre der Düsternis, es kommt Unheil auf, was bleibt im Verborgenen... Die schwarzen Raben sind ein Bild dafür, und es wirkt surreal, weil sie gespenstisch aussehen, schnabelwetzend deutet auf Gefahr hin, es erinnert mich an "die Vögel" von Hitchkock.

Der Vollmond legt sein weißes Licht in Falten,
die grauen Streifen spiegeln dein Gesicht.
Was muss geschehen, um dich abzuhalten
vom Gang ins ruinöse Gegenlicht.

Auch hier sehe ich das Surreale: Es scheint kein normaler gelber Mond, hier legen sich Schatten aufs Gesicht, und die eigene Wahrnehmung ist geblendet durch das Gegenlicht.

Vom Kirchturm her ertönt die letzte Glocke,
ihr Gong verhallt in weiter, blauer Nacht.
Du wendest dich und greifst nach deinem Stocke,
der dich begleitet in die letzte Schlacht.

Es ist ein Endzeitgedicht! Die letzte Glocke weißt darauf hin. Ich sehe hier einen Protagonisten in eine ungewisse Zuknuft schreiten, eine die mit Krieg oder vielleicht seinem eigenen Ende zu tun hat.

Nimm wie es dir recht ist. Ich habe mir gerne den Kopf gemacht.

Liebe Grüße sy


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Alt 22.03.2016, 11:58   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
Standard

Hallo Claudi,

stimmt, das war mir tatsächlich entgangen und ich habe den Titel geändert.
Danke.

Ganz deiner Meinung bin ich auch, was die Form der Kritik angeht, darüber lässt sich schwerlich streiten.

Ob es allerdings hilfreich ist, pauschal zu argumentieren, dass sich dies oder jenes schwülstig anhört oder banal klingt,
muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Ebenso ist eine Hilfestellung fragwürdig, die bewusst eingesetzte rhetorische Stilmittel in Frage stellt und
sich nicht näher mit bestimmten Metaphern befasst, sondern lieber Argumente wie z. B. die Schlacht am Buffet des Seniorenheims
bemüht oder umgedichtete Zeilen verwendet, welche die vorgestellten Verse bewusst
und mit Absicht der Lächerlichkeit preisgeben sollen.

All das sollte zu denken geben, ob hier wirklich die Absicht vorliegt, dem Verfasser zu helfen oder nur
mit allen Mitteln krampfhaft bewiesen werden soll, dass ein vorliegender Text nicht gelungen ist.

Was tun wir denn hier?
Wir stellen unsere Texte hier vor und machen dies, so gut wie uns das möglich ist, jeder auf seine Art und Weise.
Und die ach so toleranten und menschenfreundlichen Kollegen und Kolleginnen, die das gleiche Hobby ausüben,
haben nichts anderes zu tun, als sich mit billiger Polemik und vorgetäuschtem Humor
über die Bemühungen anderer lustig zu machen?

Ich finde das ziemlich billig und wenn du noch einmal genau nachliest, dann wirst du auch erkennen können,
dass ich mich sehr ausführlich mit Mr. Ätts Beitrag auseinandergesetzt habe, dem er nicht mehr entgegenzusetzen hatte,
als mir eine leicht abgewandelte eigene Antwort aus diesem Faden um die Ohren zu hauen.

Wenn du das als konstruktive Textarbeit betrachtest, dann brauchen wir an dieser Stelle gar nicht mehr weiter diskutieren,
denn meinen Standpunkt habe ich dir ja bereits schon an anderer Stelle zur Kenntnis gebracht.

Aber du hast recht, jeder Jeck ist anders gestrickt, doch wenn man ein wenig Rücksicht darauf nimmt,
dann sollte das eigentlich funktionieren.

Wenn man das aber nicht will, dann funktioniert das auch nicht.


LG Chavali




Hallo syranie,
Zitat:
Es ist ein Endzeitgedicht! Die letzte Glocke weißt darauf hin.
Ich sehe hier einen Protagonisten in eine ungewisse Zuknuft schreiten, eine die mit Krieg oder
vielleicht seinem eigenen Ende zu tun hat.
Das ist eine durchaus einleuchtende Interpretation.
Schließlich sind Metaphern rhethorische Figuren, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen,
sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird.

Deiner Idee für Strophe 1 schließe ich mich nicht an, denn auch der Wind, der durch die Mitte weht,
ist eine Metapher, die ich gern belassen möchte.

Für deine Beschäftigung mit dem Text hab herzlichen Dank

LG Chavali

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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 22.03.2016, 15:14   #3
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hallo Chavi,

Zitat:
Ob es allerdings hilfreich ist, pauschal zu argumentieren, dass sich dies oder jenes schwülstig anhört oder banal klingt,
ich fände so ein kurzes Feedback über den Eindruck, den mein Text beim Leser hinterlässt, auf jeden Fall hilfreicher als gar nichts von dieser möglicherweise ungünstigen Wirkung zu erfahren. Ausführliche Kommentare kosten immerhin die Zeit und die Energie des Kritikers.


Zitat:
Ebenso ist eine Hilfestellung fragwürdig, die bewusst eingesetzte rhetorische Stilmittel in Frage stellt und sich nicht näher mit bestimmten Metaphern befasst, sondern lieber Argumente wie z. B. die Schlacht am Buffet des Seniorenheims
Eddie ist doch nun wirklich kein böser Kerl! Ich sehe, dass er sich sehr wohl mit Deiner Metapher befasst hat. Die Bemerkung über das Seniorenheim sollte Dir doch einfach nur die unfreiwillige Komik aufzeigen, die die Schlacht mit dem "Stocke" bewirken kann.

Deine Replik zu Eddie habe ich sehr genau gelesen. Du sagst, Du hast die angesprochenen Stilmittel bewusst eingesetzt. Das hatte aber (außer beim schwarzen Raben) niemand bestritten. Der Frage ist doch, ob sie auch die beabsichtigte Wirkung erzielen. Das war bei einigen Lesern offensichtlich nicht der Fall. Damit kannst Du Dich auseinandersetzen oder nicht. Mir kann es egal sein.

Zitat:
denn meinen Standpunkt habe ich dir ja bereits schon an anderer Stelle zur Kenntnis gebracht.
Du beziehst Dich jetzt hoffentlich nicht auf unser Streitgespräch im nichtöffentlichen Bereich, an dem ich nicht mehr teilnehmen kann? Soweit ich mich erinnere, habe ich Deine Werke immer sachlich kommentiert. Das kann ja jeder nachlesen und sich ein eigenes Bild machen.

LG Claudi
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2016, 18:58   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Hallo Claudi,

um was geht es jetzt hier?

Kannst du dir vielleicht vorstellen, dass jeder Mensch seine eigene Vorstellung von Lyrik und Poesie besitzt?
Und jeder eine andere, eigene Art, diese auch umzusetzen?

Ich habe hier viele Gedichte gelesen, vor denen ich nur den Hut ziehen konnte und ich wusste,
dass ich das so nicht hinbekommen würde, siehe z. B. nur einmal die wirklich gekonnten Schüttelreime eines Fridolins.

Auch ich schreibe und veröffentliche seit vielen Jahren meine Gedichte und tausche mich darüber aus.

Wer will mir jetzt auf diese Weise mit Rüge und Tadel beibringen, dass ich meine individuelle Art verändern soll,
nur weil andere meine Lyrik nicht mögen?
Wer will es sich anmaßen, dass ich meine Art, die Dinge auszudrücken, zu verbessern hätte,
weil es andere vielleicht nicht verstehen, was ich damit sagen möchte?
Wer will mir vorschreiben, dass ich mich weiter entwickeln muss, wenn ich mit dem Erreichten bis dahin zufrieden bin?

Über die Absichten eines ehemaligen Users werde ich mich hier nicht auslassen, darüber kann sich
jeder sein eigenes Bild machen.

Details unseres Streitgesprächs im nichtöffentlichen Bereich, an dem du nicht mehr teilnehmen wolltest,
sollten wir uns hier ersparen, die Erwähnung sollte nur ein Hinweis sein.

Dabei möchte ich es jetzt belassen.

Und das bitte ich zu akzeptieren.

LG Chavali
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