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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 23.03.2016, 20:12   #1
Chavali
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Standard Klage

Der irdischen Schönheit war die Dichterin verfallen
und wähnte sich hochgelobt in den höchsten Sphären
still schwebend so leicht so cirrusleicht und aufgelöst
unendlich und feurig geliebt und stürzte doch schwer
herab und zurück in den sumpfenden Erdenschlund.

Verschollen in ewigen schwarzkalten Tiefen
verklingen die wonnigen Lieder aus lyrischem Mund
auftauchend nie mehr auf die irdische Welt
so sterbend und krank und so tot und niemals gesund -
vermodernde Noten auf morastigem Algengrund.


(Versuch einer Elegie)
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 23.03.2016, 20:28   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein...

Musste ich gleich nochmal nachschauen, die Elegie ein Klagegedicht finde ich hier inhaltlich sehr schön gelungen. Mich hat es beim ersten Lesen gleich ergriffen oder begeistert und danach richte ich mich mal.

Formal weiß ich nicht, ob man sich genau an das Versmaß der Distichen halten muss, außerhalb der Form, kann man deinem Gedicht jedoch definitiv einen elegischen Charakter zuordnen. Du beginnst den Vers mit einer unbetonten Silbe, wodurch das Versmaß eigentlich nicht fällt sondern steigt. Dadurch klingt es eigentlich mehr, denn es klagt.

ich finde es dennoch gut, und komme später nochmal gerne zurück...

liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 23.03.2016, 21:46   #3
Chavali
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Hi ginnie,
Zitat:
ein Klagegedicht finde ich hier inhaltlich sehr schön gelungen.
das ist doch schon mal was . ich war mir ja nicht mal sicher,
ob das als Klage durchgeht.
Zitat:
Formal weiß ich nicht, ob man sich genau an das Versmaß der Distichen halten muss,
Das weiß ich auch nicht, normalerweise ja, meine ich.
Zitat:
außerhalb der Form, kann man deinem Gedicht jedoch definitiv einen elegischen Charakter zuordnen.
Es ist ein Versuch, eine Elegie zu schreiben.
Diese Form der Dichtung ist wohl eine der schwersten, ich weiß nicht,
ob mir das jemals gelingen wird.
Wenn man aber niemals anfängt, kann man nie etwas dazu lernen
Zitat:
Du beginnst den Vers mit einer unbetonten Silbe, wodurch das Versmaß eigentlich nicht fällt sondern steigt. Dadurch klingt es eigentlich mehr, denn es klagt.
ahhh, siehst du, das ist schon sowas - darauf hab ich jetzt keine Rücksicht genommen.
Muss ich beim nächsten Mal unbedingt beachten.
Zitat:
ich finde es dennoch gut, und komme später nochmal gerne zurück...
Danke und ja, würde mich freuen

Lieben Gruß,
chavi
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Alt 23.03.2016, 22:12   #4
anamolie
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Zitat:
Der irdischen Schönheit war die Dichterin verfallen
und wähnte sich hochgelobt in den höchsten Sphären
still schwebend so leicht so cirrusleicht und aufgelöst
unendlich und feurig geliebt und stürzte doch schwer
herab und zurück in den sumpfenden Erdenschlund.

Verschollen in ewigen schwarzkalten Tiefen
verklingen die wonnigen Lieder aus lyrischem Mund
auftauchend nie mehr auf die irdische Welt
so sterbend und krank und so tot und niemals gesund -
vermodernde Noten auf morastigem Algengrund.
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Grundsätzlich, glaube zumindest ich, kann man eine gehobene Klage,
in gleich welcher Form und gleich welchem metrischen Konstrukt,
durchaus als "Elegie" bezeichnen. Das MUSS nicht zwangsläufig
im Distichon verfasst sein. Ich kam grade über Voß/Luise,
Goethe/Hermann und Dorothea etc, ich glaube, die damals waren viel
mehr dem Wort anheim, und freier, und dennoch gebundener,
weil sie kein Pay TV hatten. Wir heute, ein plumper Haufen Schwindsüchtiger,
dessen mangelnde Hingabe sich in Korsetts presst, und das wars.

Was ein "morastiger Alpengrund" sein soll... hm! Manche Adjektive und
Worte sind noch nicht edel und trefflich genug gewählt,
und ein wenig ist das metrische Konstrukt... nur "hingeträumt",
nicht "hinbeherrscht". Ich schreibe gerne, auch erst "hingeträumt",
habe aber leidlich gelernt, danach nochmal ein wenig zu "beherrschen".

Das sei angeraten, allen Dichtern, zumal, wenn man "Elegie" versucht,
in welcher metrischen Form auch immer!

Das GUTE am Versuch, elegischer, elysischer zu schreiben ist aber,
dass man was lernt, und dass ein gewisser "höherwertiger Ton" belehre.



Nachtrag zu hier drunter:



ja, das kommt davon, wenn ich schon halb fiebere. Drei Wochen Eiland,
das reicht jetzt erstmal! Erst wusste ich, dass es Algengrund ist,
danach habe ich mich verlesen und keinen Bezug zu meinem Gedächtnis hergestellt,
nur zu dem Gedanken, dass das Finis mir recht seltsam erschien, schon vorher.

Na, was solls! "schroffer Abgrund" oder sonstwas, fände ich krasser.
Aber womöglich magst du eher die barocke Blümchen-Elegien-Dichtung!

Geändert von anamolie (23.03.2016 um 23:07 Uhr)
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Alt 23.03.2016, 22:37   #5
Chavali
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Zitat:
Zitat von ana
Was ein "morastiger Alpengrund" sein soll
also das wüsste ich auch nicht, ana

da musst du dich verlesen haben

Zitat:
Zitat von ich
morastigem Algengrund.
Danke derweile.
Ich komme nochmal darauf zurück -
dein lustiger Verschreiber war mir aber ein Minifeedback wert
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