01.04.2016, 19:29 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Der Dreck würd selbst das überleben.
Der Dreck würd selbst das überleben.
Am Morgen da mochte ich singen, Die Welt ist gerade erwacht. Die Vogelgesänge erklingen. Der Frühling ist da seit halb Acht. Doch habe ich Böses vernommen. Man hätte die Lüge gefunden. Ganz klein erst und etwas verschwommen. Man hat sie ums Haupt mir gewunden. Es bleibt ja doch immer was hängen, Es bleibt ja am Schluss etwas kleben. Und würd man sich endlich erhängen: Der Dreck würd selbst das überleben. Ich habe die Gründe gesucht, Ich habe die Gründe gefunden. Ein Neidhammel hat mich verflucht Und Kränze sich gleich draus gewunden. Man muss das nicht alles verstehen, Man muss ja erst recht nichts beweisen. Man muss nur die Zwietracht aussäen Und Zweifel, dann weichen die leisen - Es bleibt ja doch immer was hängen, Es bleibt ja am Schluss etwas kleben. Und würd man sich endlich erhängen: Der Dreck würd selbst das überleben. - die lauten, die singen jetzt Lieder, Sie drängen das Dunkel zurück. Die Hexenverbrennungen wieder, Das fehlte uns grad noch zum Glück. Das Teern, das Federn, den Pranger, Die holte die Lüge ans Licht. Bald enden die Opfer im Anger, Die Hetzer, sie sehen’s nur nicht. Es bleibt ja doch immer was hängen, Es bleibt ja am Schluss etwas kleben. Und würd man sich endlich erhängen: Der Dreck würd selbst das überleben. Ich habe den Mund ausgewaschen, Ich habe die Ohren geputzt. Ich leerte den Dreck aus den Taschen. Doch leider, es hat nichts genutzt. Man kann die Gemeinheit nicht fliehen, Die Bosheit, sie folgt überall. Es hat keinen Sinn, fortzuziehen. Die Lüge bleibt immer am Ball. Es bleibt ja doch immer was hängen, Es bleibt ja am Schluss etwas kleben. Und würd man sich endlich erhängen: Der Dreck würd selbst das überleben.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
02.04.2016, 17:50 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Walther,
wenn jemand einem etwas anhängen will, dann bleibt etwas kleben. Die Menschen sind so. Sensationlust, Bosheit und Neugier sind Eigenschaften von Menschen, die nichts anderes zu tun haben, als sich im Leid anderer zu baden. Was anderes: Als ich dieses Gedicht gelesen habe, sind mir spontan "Liederjan" eingefallen. Ein deutsche Gruppe, die es schon lange gibt und die deutsche Lieder singer singen. Kennst du die? Dieser Text würde sich hervorragend für ein Lied eignen! Und das als Refrain: Es bleibt ja doch immer was hängen, Es bleibt ja am Schluss etwas kleben. Und würd man sich endlich erhängen: Der Dreck würd selbst das überleben. Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße sy |
04.04.2016, 09:45 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb Syranie,
die wirklichkeit schreibt die besten drehbücher und die besten texte. man muß nur schauen, zuhören und erleben. wie du schriebst, ist dieser text als libretto für ein lied konzipiert. wenn du jemanden kennst, der so etwas vertont, darfst du gerne die kontaktdaten an mich weitergeben. lieben dank für deinen eintrag und daß du vor einem solchen mißgeschick bewahrt bleiben mögest. lieber gruß W.
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