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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 12.05.2016, 15:55   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Lieber Jongleur,

Ui, du bist sauer!

Es war keine Unaufmerksamkeit oder Ignoranz von mir, sondern ich habe die Kommentare ganz bewusst nicht gelesen, weil ich völlig unbeeinflusst meinen Eindruck aufschreiben wollte - der dir offensichtlich nicht gefällt - und du findest er ist daneben. Nun ja, das kann schon sein, aber ich war nur ehrlich, wenn du das nicht willst, dann sag mir das bitte und ich werde es in Zukunft lassen.

Deine Absichten sind schön und gut, ich habe nicht bezweifelt, dass du dir etwas dabei gedacht hast und wie man an den Kommentaren sieht, sind "mündige Köpfe" natürlich in der Lage, deine Verdichtung weiterzuspinnen und sie mit ihren eigenen Gedanken auszufüllen.

Ich wollte mit meinem Kommentar nur sagen, dass der Hexa grundsätzlich einerseits eben keine Prosa ist, sondern eben Lyrik und andereseits vielleicht einfach mehr Erzählerisches und weniger Abstraktion und Symbolismus beinhalten sollte - es gibt viele andere Formen, die für eine solche "Verdichtung" vielleicht geeigneter sind.

Du kannst natürlich mit dem Versmaß machen, was du willst! Vielleicht wäre eher das Epigramm etwas für dich? Ich habe schon erkannt, dass du gerne minimalitisch schreibst, was ich mag und im Grunde auch selbst gerne tue.

Also meine Beschäftigung mit diesen alten Formen steht auch noch ganz am Anfang. Ich weiß auch gar nicht, ob das wirklich etwas für meinen Schreibstil ist, aber ich finde es jedenfalls interessant mich näher damit auseinanderzusetzen. Und ich habe einen Hexa-Lehrer gefunden, der sich wirklich auskennt - ich weiß nicht, ob ich seinen Namen hier nennen darf, aber einige hier wissen, wen ich meine - der mich immer wieder ausbessert, wenn ich zu sehr in bloße Abstraktion ausweiche (wie etwa bei dir: "Bühnenfiguren").

Der Einfachheit halber, schau einmal hier, wenn du magst - vielleicht kannst du dann besser verstehen, was ich meine.

Lieben Gruß
charis
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Alt 12.05.2016, 17:21   #2
Jongleur
Hallig-Dichter
 
Registriert seit: 04.05.2016
Ort: Großstadt
Beiträge: 63
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Liebe charis,

wenn ich wirklich sauer bin, verteile ich auch keine Blumen mehr.

Ich verstehe dich vermutlich gut, weil wir offensichtlich gern aus der gleichen Quelle schöpfen.

Aber aus meiner Sicht unterliegt der Hexameter nicht so restriktiven inhaltlichen Leitsätzen wie beispielsweise das Haiku. Dort streite ich (ähnlich wie Du vermutlich hier) sehr engagiert darüber, was man als "konkret", "außerhalb der menschlichen Natur" oder "einmalig" akzeptieren kann. - Und bin auch schnell mal verstimmt darüber, wenn die bekannten theoretischen Grundlagen wie Krümel vom Tisch gewischt werden.

Aber haben wir vergleich- und verifizierbare Festlegungen zum Hexameter?

Da du nicht auf meine Antworten eingegangen bist, drehen wir uns wohl im Kreise.

Aber ich komme dir gern entgegen. Bereits vom Aufbau hat mein Text tatsächlich noch Mängel. Und natürlich ist er auch keine Werbung für reinen Erzählstil. Der Text hat sicher noch Luft nach oben. Wäre ich nicht Lernender, würde ich in Büchern veröffentlichen ;-)

Das hat mir deine Intervention durchaus vor Augen geführt...

Lg

Geändert von Jongleur (12.05.2016 um 17:32 Uhr)
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Alt 12.05.2016, 18:05   #3
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Lieber Jongleur,

Interessant, dass du das Haiku ansprichst - dann weißt du wohl auch, was "Affengeist" bedeuten? Ein Haiku "bleibt bei der Sache", da gibt es keine Abstraktion. Aber: Ehrlich gesagt, finde ich, es ist vergebene Liebesmüh, sich mit unseren 26 Buchtstaben und 3 Umlauten dem annähern zu wollen, was mit diesen fernöstlichen - im Verhältnis unerschöpflichen - und "bildhaften" Schriftzeichen niedergeschrieben wurde; zudem aus einer völlig anderen Geisteshaltung heraus (?). Vielleicht ist es daher auch vergebenen Liebesmüh, und einfach nur lächerlich, den Klang und die Bedeutung und die Intention von altgriechischen Versmaßen ins Deutsche übertragen zu wollen?

Aber zunmindest weiß ich jetzt, was Blümchen in deinen Texten bedeuten.

Lieben Gruß
charis
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.05.2016, 20:32   #4
Jongleur
Hallig-Dichter
 
Registriert seit: 04.05.2016
Ort: Großstadt
Beiträge: 63
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Zitat:
Zitat von charis
Aber: Ehrlich gesagt, finde ich, es ist vergebene Liebesmüh, sich mit unseren 26 Buchtstaben und 3 Umlauten dem annähern zu wollen, was mit diesen fernöstlichen - im Verhältnis unerschöpflichen - und "bildhaften" Schriftzeichen niedergeschrieben wurde; zudem aus einer völlig anderen Geisteshaltung heraus (?).
Vielleicht ist es daher auch vergebenen Liebesmüh, und einfach nur lächerlich, den Klang und die Bedeutung und die Intention von altgriechischen Versmaßen ins Deutsche übertragen zu wollen?
Gute Fragen! - Ja, liebe charis, genau aus diesem Spannungsfeld erhoffe ich mir (jedenfalls für mich) noch viele Anregungen! Und auf diesen Konflikt zwischen Tradition und Gegenwart will meine Überschrift deuten. DAS noch etwas stärker zu verdeutlichen, wäre vermutlich ebenfalls sinnvoll.

Danke

Geändert von Jongleur (12.05.2016 um 21:39 Uhr)
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