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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Nun bin ich wieder in der Bilderausstellung und ich gehe weiter..... 85) Die schrecklichen Musikanten (James Ensor, 1891) Das Bild, zeigt Musikanten, die Kreaturen sind. Sie entsprangen der Phantasie. Teilweise sind es Knochen, Tiere aber alles kleine Ungeheuer. Kein Tier ist zum Knuddeln dabei, keine Katze oder ein starker Bär. Die Farben sind bunt, fast schrill und der eine Vogel hat eine klitzekleine Note im Schnabel. Das soll wohl heißen, sie sind keine guten Musiker. Über Musik läßt sich streiten. Dem einem gefallen Heavy Metaltöne und der Andere liebt die Klassik. Schlager oder Rock, Pop, seichte Texte oder Hintergründiges, die Musik ist so bunt wie es die Menschen sind. Aber es gibt die Musiker, die die Töne egal wie auch immer, nicht treffen. Wo sich einem die Fußnägel biegen. ![]() Dein Sonett, beschreibt eine nicht bestimmte Musikrichtung, damit läßt du dem Leser die Freiheit, seine schlechte Musik hineinzuinterpretieren. Ich mag Vieles, aber es muß das Herz des Musikers zeigen! Beides zusammen, ergibt ein harmonisches Bild. Das Bild und dein Sonett bereichern sich. Auch läßt es den Zuschauer über seinen Musikgeschmack nachdenken, und darüber, was schreckliche Musik ist. Ich mag es eher wilder, aber auch nicht immer. ![]() 86) Aktstudie (Henri de Toulouse-Lautrec, 1883) Das Bild, gefällt mir sehr gut, es hat etwas intimes, als wenn der Zuschauer in eine Situation geplatzt ist. Die Frau sieht sehr schön aus und die Farben sind harmonisch. Die Frau wirkt nachdenklich. ![]() ![]() Dein Sonett, zeigt einen anderen Blickwinkel auf. Die Selbstverletzlichkeit der Frau und die Hoffnungslosigkeit wird beschrieben. Auch diese beiden Gedichte und die Bilder waren für mich eine Überraschung. Sie gefallen mir sehr, besonders das Zweite! Liebe Grüße sy Bis Bald! |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Schön langsam ist das Ende in Sicht, du treueste meiner Kommentatoren! ![]() - Ein weiterer Kuss an dich aus der bodenlosen Truhe meiner Dankbarkeit! ![]() Das Ensorbild verstand ich eher im auf die Gesellschaft übertragenen Sinne - die Musik, die wir machen, ist unser Miteinander, wie wir miteinander umgehen und harmonieren - und da sind mitunter recht schräge Orchester am Werke! ![]() ![]() ![]() Die Tiere sind für mich Sinnbilder wahnsinniger Seelen, die keinen Gleichklang erzeugen können oder wollen. Jeder spielt nur sein eigenes Lied, und die Kakophonie ihrer Eigensucht gerinnt zu einem Zerrbild dessen, was Musik - oder unser Zusammenspiel als Gesellschaft - sein sollte! Das Frauenportrait ist sicher vom Wissen gefärbt, dass Toulouse-Lautrec sich in einem bestimmten Milieu aufhielt und fast nur Huren portraitierte, die er "echter" fand als die feinen Damen der Gesellschaft, in der er aufgewachsen war. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Ich habe gesehen, daß du "Frauen" als Thema hast. Du machst vielleicht eine neue Reihe, darauf bin ich auch gespannt. Ach was, danke das du es sagst, du brauchst kein Füllhorn der Dankbarkeit über mich schütten, dann werde ich verlegen und das geht ja gar nicht. Ich gucke hier ja auch sehr gerne Bilder, die meisten habe ich das erste Mal gesehen und die Sonette dazu sind etwas sehr Besonderes. Genug davon... ![]() 87) Chimera (Gustave Moreau, 1867) Das Bild, zeigt eine engelähnliche Mischkreatur. Halb Pferd, Mensch und Vogel. An dieser klammert sich sich eine nackte Schöne, die diese Kreatur liebt, oder sich von Sehnsucht nach ihr verzehrt. Beide stehen am Abgrund und die Chimäre ist bereit zum Fliegen oder Abstürzen, je nach dem wie stark die Flügel sind. Es könnte Verzweiflung dahinter stehen, weil beide so körperlich verschieden sind. Auf jeden Fall ist es ein leidenschaftliches Bild! Es ruft Emotionen hervor. Ich kenne Menschen, die sind weder Mann noch Frau, und ihr innerer Prozess spiegelt sich in diesem Bild. Einige treibt es an den Abgrund, wobei es natürlich auch ein Weggehen von dem Abgrund gibt. Aber das sind keine Chimären. Ich weiß der Mensch hat schon Zwischenlebewesen kreiert. Pflanze und Tier vermischt, es ist für mich wider die Natur, denn die Evolution hast die Welt so wie sie ist in Millionen von Jahren sich langsam entwickeln lassen, sie ist ein Wunder geworden. Es gibt auch Pflanzen wie Apfelbäume die auch Pflaumen tragen. Ich bemerke ich schweife ab.... Wenn ich erst mal an menschliche Klone denke.... ![]() Dein Sonett, beschreibt eine Liebe, die zum Absturz verurteilt ist. Beide ziehen den Tod vor, um mitteinander zu gehen, denn alleine könnte keiner der Beiden sein. Du hast das sehr lyrisch bedichtet, und ohne Dramatik erzählt. Es ist ein bewegendes Sonett. ![]() ![]() Beides zusammen, erinnert ans Leben und ans Sterben, wer sind wir? Wie sind wir? Gibt es die Liebe, wenn wir verschieden sind. Sicher! Hier ist der Tod die Möglichkeit und eine Entscheidung. Du hast das Bild mit deinen Worten dazu kunstvoll verbunden. Sehr gerne gelesen und geschaut! 88) Verwundeter (Otto Dix, 1916) Das Bild, ist in den Kontrastfarben schwarz weiß gemalt, wobei das Schwarz überwiegt. Es ist keine leichte Kost, weil es gleich auf den Sehenden einwirkt. Der Schrecken des Krieges überfällt einem und das damit verbundene Sterben. Für was!? Das sagen sein geöffneter Mund, die aufgerissenen Augen und das Greifen an die Brust. Der Maler hat den Schrecken einfühlsam gemalt. Dein Sonett, beschreibt die Schrecken eines Einzelnen, der in diesem Moment sieht, was Krieg bedeutet. Wer töten will, kann auch getötet werden. Du hälst dich an die Mimik und an die körperlichen Gesten des Menschen. Dein Schlußsatz mit der Erkenntnis: Wer andere verwundet, wird zur Wunde. regt zum Nachdenken an, und vielleicht auch zum Innehalten bevor des Krieg gibt. Es gibt immer das Wechselseitige, keiner geht da nur mit einem Sieg raus! Beides zusammen, bereichert sich, vor allen Dingen die letzte Zeile! Sie erinnert an Frieden. Auch hier sind zwei Bilder, die ungewöhnlich sind. Die Themen sind keine leichte Kost, aber es ist dein Blickwinkel, der sie gesehen hat und mit den Sonetten zu einem neuen Leben erweckt haben. Der Tod gehört zum Menschen mit dazu, und seine Gesichter sind vielfältig, wie auch die Menschen sind. Du urteilst nicht, du beschreibst und sagst dazu deine Meinung. Sie ist nicht moralisch. Liebe Grüße sy |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Meine Meinung ist durchaus moralisch - aber nicht moralisierend! ![]() ![]() Die Chimäre steht in diesem Bild für manchen Traum, an den sich Menschen wider besseres Wissen oder Vernunft klammern. So versuchen sie auf den Schwingen ihrer Grille zu fliegen - und stürzen jämmerlich ab, da solche Fügel das Gewicht der Realität nie lange tragen. Otto Dix war im ersten Weltkrieg und hat dieses Verwundetenbild nach seiner tatsächlichen Erinnerung gezeichnet: Ein zerschmetterter Soldat, der in Agonie brüllt, den Schrecken der Gewissheit in den geweiteten Augen, dass er sterben wird ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (11.06.2016 um 13:40 Uhr) |
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