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Abends am Strand Sinnliches und Erotisches

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Alt 31.01.2015, 13:12   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Die Lauschende und der Dichter

Sie stand am aufgeschlagnen Buch, als wäre
die eine sie der lauschenden Dryaden,
die nicht verschwände, wenn die Flöte schweigt,
und er der Satyr, dem ihr Herz sich neigt,
auf dass es ihm das Nötige gewähre,
ins Innerste sein Drängen einzuladen.

Und er, der Dichter, wusste um ihr Sehnen,
und barg es sorglich in geschmolznen Worten
wie ein Verführter, der nun selbst verführt,
wo er ihr Innerstes um sich verspürt
aus ihren Blicken, die sich seiden dehnen
und ihm erzählen von geheimen Orten.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (06.02.2015 um 21:56 Uhr)
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Alt 08.02.2015, 19:29   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

ich betrete diese Rubrik äußerst selten und kommentiere nur die schönen und "lyrisch sauberen"Gedichte.
An diesem kann ich nicht vorbei, es ist ausschließlich schön und zauberhaft.
Zauberhaft in Sprache und verzaubernd in Bildern, die entstehen.


Ganz besonders hier:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Und er, der Dichter, wusste um ihr Sehnen,
und barg es sorglich in geschmolznen Worten
wie ein Verführter, der nun selbst verführt,
wo er ihr Innerstes um sich verspürt
aus ihren Blicken, die sich seiden dehnen
und ihm erzählen von geheimen Orten.
Natürlich fällt auch die besondere Reimart auf und die gewählten Metaphern unterstreichen den Zauber.

Ich hätte es längst kommentiert, wenn es nicht in dieser Rubrik stände. Denn ich lese hier sehr, sehr selten.


Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.02.2015, 21:23   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Diese Rubrik fasst "Sinnliches" und "Erotisches" zusammen, dafür kann ich nix. Mein Text zielt ins Sinnliche, deshalb steht er hier zu lesen.

Aber es kann auch etwas erotisch sein, ohne auf derbe Sprache und ebensolche Bilder zurückgreifen zu müssen! Also niemals verallgemeinern!

Vielen Dank für die freundlichen Worte! Ich nehme höchst selten Bezug auf klassische Bezüge wie Satyr oder Dryade - allzu oft wurden sie schon schmachtend strapaziert!
Aber ich denke, als vergleichendes Bild zu Dichter und Lauschender mag es angehen.
Leider wurde mir nie solch ein Blick wie der hier beschriebene zugedacht - zu selten lese ich öffentlich, und zu selten ist die Liebe mein Thema. Schlechte Karten für Romantikerinnen!

LG, eKy
__________________
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Alt 09.02.2015, 10:05   #4
wolo von thurland
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Hallo Erich Kykal

Der Fokus deines Textes richtet sich auf ein gleichzeitig intimes wie öffentliches Szenarium.
Darin liegt viel Spannung und poetische Kraft. Ein Theaterkritiker würde wohl schreiben: "Das Stück ist gut angelegt".

Warum fühlt sich nun aber ein "derber Geist" (ich darf doch das auf mich beziehen?) als Leser eher zurückgedrängt, abgewehrt?
Das Gedicht beginnt schon in den ersten drei Zeilen mit einer vers- und reimgebunden unschön (bitte um Verzeihung für den Ausdruck) verschwurbelten Sprache.
(Anmerkung: Wo findet man bei Rilke derartiges?)
Die erste Strophe schliesst ab mit einem syntaktischen Abenteuer, das nicht eindeutig entschlüsselbar ist. Darin ist es dann schon sehr klassisch, in Richtung Antike. "Antik" passt aber kaum, dass die "Sinnlichkeit" auf das Niveau von Bakterien-Erotik reduziert wird, indem beide "das Innerste" austauschen, die eine der anderen "Innerstes um sich verspürt". (Gibt's Ähnliches bei Rilke?)

Wie wohltuend dann die offene, unverschwurbelte Entgegnung auf den ersten Kommentar, dessen Überschwänglichkeit ich nicht teile. Aber dessen Sympathie für den stillen Zauber der Szene ich unabhängig von Sprach- und Verskritik teile.

Nun hoffe ich, dass alle Lyriklesungsbesucherinnen, welche in diesem Forum verkehren, mir empört widersprechen und erklären, dass ihr Herz von genau solcher Sprache und solchen Versen dazu eingeladen werden, dem lesenden Dichter "ihr Herz (zu) neigen,
auf dass es ihm das Nötige gewähre, ins Innerste sein Drängen einzuladen". (Verstehe diese Stelle auch jetzt noch nicht...)

In diesem Sinne
wolo
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Alt 09.02.2015, 23:41   #5
Erich Kykal
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Hi, wolo!

Ich hatte dich bereits gebeten, meinen Texten fernzubleiben.

Möglich, dass du dies überlesen hast. Darum nochmals: Deine zwar fachlich kompetente, aber leider sehr schnippische bis zynisch abwertende Art des Kommentierens ist mir unangenehm: Alles (zumindest soweit es meine Person betrifft) scheint darauf abzuzielen, den Adressaten kleiner zu machen, das literarische "Genie" des Kommentators hingegen zu unterstreichen. So gestaltet man meines Erachtens keine konstruktive Kritik.
Sollte es allerdings dein Ansinnen sein, mich zu provozieren, um mich in einen "Krieg der Argumente" zu verwickeln, wird dir dies nicht gelingen - für derlei Unsinn auf hohem Niveau braucht es einander wohlgesonnene Kombattanten, damit er nicht schmerzlich eskaliert, und ich habe nach allem Bisherigen nicht den Eindruck gewonnen, dass dies auf uns zutrifft.

Daher nochmals: Ich wünsche fürderhin von dir ignoriert zu werden und erweise dir im Gegenzug diesselbe Höflichkeit - damit werden wir uns, so denke ich, im Endeffekt wohl alle beide wohler fühlen!

eKy
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Geändert von Erich Kykal (09.02.2015 um 23:44 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2015, 13:23   #6
wolo von thurland
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Hallo Erich Kykal

Roma locuta, causa finita.

Deinen Ignorierwunsch habe ich noch nicht gelesen, wahrscheinlich steht er in einem Faden, den ich ignoriert habe, weil ich eine weitere Diskussion sinnlos fand. Dieses Gedicht hier spricht mich an, reizt mich, über die Form nachzudenken (der Inhalt ist ohne Manko).

Ich frage mich, wie kommt man damit zurecht, wenn einem die Schwachstellen in den eigenen Werken nicht aufgezeigt werden?

Aber gerne werde ich deine Texte unkomentiert lassen.

Frohes Dichten
wolo
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Alt 11.02.2015, 18:23   #7
Thomas
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Lieber Wolo,

deine Lateinkenntnisse sind beeindruckend! Aber Erich hast du immer noch nicht verstanden. Wie wäre es damit, einfach mal zu lesen was er schreibt? Er hat gar nichts dagegen, dass "Schwachstellen in den eigenen Werken aufgezeigt werden". So kenne ich ihn. Aber deine Art geht ihm auf die Nerven. Mir übrigens manchmal auch. Die wesentliche Qualität eines guten Dichters muss meiner Meinung nach Feinfühligkeit sein, für Natur, Gesellschaft und andere Menschen.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2016, 14:00   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Schön auf den Punkt gebracht! Danke.

LG, eKy
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