02.07.2016, 15:10 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 469
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Abgesang
Alles regnet sich ins Schweigen
durch die furchterstarrte Nacht. Nicht ein Blatt hängt an den Zweigen, die der Wind wild beben macht. Schatten schleichen um die Gründe dämmerungbetropfter Au, und das Leben selbst ist Sünde, blass und bleich und ungenau. Ich verkünde all die Freuden meines Ekels kaum mit Schmach, da mit köstlichstem Vergeuden mir mein müdes Auge brach.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (02.07.2016 um 15:23 Uhr) |
02.07.2016, 22:21 | #2 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi Pinni!
Schönes Gedicht, auch wenn die Aussage düster ist. Alles regnet sich ins Schweigen durch die furchterstarrte Nacht. Nicht ein Blatt hängt an den Zweigen, die der Wind wild beben macht. Hier haben wir einen Hebungsprall auf "Wind wild" - Absicht? Altern: "die das Stürmen beben macht". Schatten schleichen um die Gründe dämmerungbetropfter Au, Ein Wortwurm, zwar schön, aber eigentlich fehlt da ein "s" mittendrin. und das Leben selbst ist Sünde, blass und bleich und ungenau. Ich verkünde all die Freuden meines Ekels kaum mit Schmach, "ohne" fände ich hier schlüssiger als "kaum mit", das durch den Konsonantenprall zudem schwierig zu artikulieren ist. da mit köstlichstem Vergeuden mir mein müdes Auge brach. Schöner formuliert: "auch mein müdes ...". Falls das "mir" sein muss, klänge danach "das" statt "mein" besser. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
03.07.2016, 12:38 | #3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 40
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Hiho Terrapin,
die Stimmung deines Textes gefällt mir. Das Düstere konntest du gut einfangen und insgesamt sind deine Zeilen eines Abgesanges würdig. Hier noch eine Zweitmeinung: S1V4 weist keinen Hebungsprall auf. Jeder Vers befindet sich in Trochäus, was durch "Silbenklopfen" oder monotones Lesen selbst schon deutlich wird. Das Wort "wild" wirkt freichlich darin stark, aber das ist eine Frage des Rhythmus` bzw. des jeweiligen Vorlesens, nicht des Metrums. S3V2 "kaum mit" passt an der Stelle, da gerade das "kaum" beim lauten Lesen den Ekel unterstützt, einfach weil "kaum" sehr hart vorgelesen werden kann. Schließlich kann der letzte Vers in derselben Strophe mit seiner Alliteration bestehen bleiben. Die drei "m"s können so schön gelesen werden, dass wirklich die Müdigkeit des Auges erfahrbar wird. Wie gesagt, nur eine Zweitmeinung. :-) Greeze TBO |
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