Leere/r schatten wüste

[Walther]

Leere/r schatten wüste


Segnungen kommen über uns
aus aller herren länder – sie füllen
die schatten räume & stehlen das

Licht die augen blinzeln im glühen
der sonnen die sengen & die wüsten
wachsen bis an die horizonte wo das

Dunkel herrscht das immer schwarze
vergebung wird gerufen – doch die
wandelnden bomben kennen kein

Erbarmen in den verliesen der toten
städte schreien die kinder stöhnen
die mütter sterben die männer

Gott auf den lippen bringen sie tod -
das neue paradies ein massen grab
der neue gottes dienst gemetzel

Liebe spricht der Herr deinen nächsten
wie dich selbst – bald ist kein nächster
mehr & die schatten leer & wüste

Hallo Walther,

die Segnungen unserer Zeit. Konzertierte Aktionen im Land, durchorganisierte Überfälle auf Frauen, der Erfolg gibt ihnen Recht, die Stimmung kippt, die Kanzlerin knickt ein, die Balkanroute wird geschlossen. Weil der immigrierte reaktionär konservativ fundamentalistische Islam den liberal säkular demokratischen der syrischen Alewiten nicht da haben will, zuletzt werden das noch Vorzeigemoslems, die ihm in die Suppe spucken und seine erschlichenen Privilegien erfolgreicher Infiltrierung sabotieren.

Erdogan nimmt den Strom in vorbildlicher Nächstenliebe auf, dass er damit die Regierung Deutschlands eingesackt hat, die ihm zu Kreuze kriechen muss, während ihm die Stimme von Deutschen türkischer Herkunft sicher ist und diese für ihn auf die Straße gehen, sprich die Demokratie ausgehebelt worden und zum Speichellecker einer Diktatur demontiert, daran hat er selbstverständlich keinen Gedanken verloren.

Gleichzeitig tobt der Bürgerkrieg in Syrien mit unverminderter Härte fort und kostet unzählige Menschenleben, weil die Amis und Russen sich uneinig sind darüber, wie er mit militärischer Geschlossenheit am besten und schnellsten beendet werden könnte. Das Mittelmeer ist endgültig zum See-Grab eines ganzen Volkes geworden. Nächstenliebe? Fehlanzeige.

Starkes Gedicht.

Liebe Grüße
Wodziwob

[Walther]

Lb. Wodziwob,

der dichter dankt für die lobesworte und will der analyse, die du vorlegst, nicht widersprechen. was man sieht, muß man zu fassen zu suchen, selbst wenn man fassungslos ist.

lieber gruß W.