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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Ich sehe den Zitronenfalter schon mit bloßen Flügeln die Zitronen falten, als ob sein Flügelschlag Naturgewalten entfesseln könne wie nur ein Zyklon. Sag, Falter, hast du just am roten Mohn für eine Dröhnung Nektar angehalten, um das Zitronenfalten zu gestalten, und wirkt bei dir jetzt irgendein Hormon? Du kannst ja nicht einmal auf icken reimen, dein Versgeschlecht erzeugt nur müde Kinder, geh auf die Weide, bei den Zicken schleimen. Vielleicht beindruckst du ja prüde Inder, doch mich in schwachen Augenblicken leimen, dazu benötigst du wohl rüde Rinder.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.947
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![]() Ach lebten wir doch nur im Orient, ich könnte dich für ein Kamel verkaufen, dann müsst' ich nicht mehr durch die Wüste laufen und striche dich aus meinem Testament. Doch leider leben wir im Okzident, da bleibt mir lediglich, dich schön zu saufen, für Stuten, die sich gern mit Hengsten raufen, bezahlt hier nämlich niemand einen Cent. Im Glücksgefühl harmonischer Emphasen sind meine Träume jede Nacht erfüllt von Wüstenschiffen, Dünen und Oasen. Jedoch am Tag wird jeder Traum zerknüllt! Dann steht ein Trampeltier auf meinem Rasen, das furzend kackt und dabei lauthals brüllt.
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Der alte Wald, aus dem der Falder schwebte,
bevor er – sehr zu seiner eignen Scham - dem wahren Dichtergott zu nahe kam, war einer wohl, in dem er sehr gut lebte! Kein Tierchen dort, das nicht vor Huld erbebte, so wurde träge er und lendenlahm, und alles passte gut in seinen Kram und war, was er verlangte und erstrebte. Doch nunmehr flattert er in praller Sonne (wie ihm das Leuchten meiner Kraft erscheint)! Der Verse Gegenwind war keine Wonne, den er bekam, als er mein Sinnen störte (dem irrig er sich gleichbedeutend meint) und hirschengleich in meine Richtung röhrte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Ich sage: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Als Alpendichter harre deiner Almen, wo bunte Kühe mit den Zähnen malmen und schon so viele Parvenüs vergreisten. Die Sterne, die um deinen Geist einst kreisten, sind abgeleuchtet und bereits am Qualmen, mach Pause, einen Urlaub unter Palmen, so machen es mit Burn-out doch die meisten. Dein metrisches Skelett ist schon am Knacken, drum ruh dich aus in einer Hängematte, ich helfe dir sogar beim Koffer packen. Leg ab, du abgetakelte Fregatte, nimm diese harten Schläge in den Nacken, und häng dich auf an deiner Wortkrawatte.
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#5 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Sieh an, sieh an, Dornröschen ist verschwunden! Ist es in einen tiefen Schlaf getaucht, weil es schon jetzt vom Kampf Erholung braucht, hat es die Niederlagen nicht verwunden? So geht das schon seit vierundzwanzig Stunden! Es scheint, der aberlyrischen Durchlaucht verzweifelte Versuche sind verraucht, sie hat wohl ihre Meister hier gefunden. Kein Wunder, so ein flügellahmer Käfer ist leichte Beute für die Karnivoren, da spielt man prophylaktisch dann den Schläfer. Denn mein Sonett ist hart wie eine Kachel, die kann so ein Dornröschen nicht durchbohren, vor allem nicht mit seinem kleinen Stachel.
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.06.2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
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Ohweh, das war ein Schlag auf meine Flosse,
jedoch wohl nicht, weil dein bemühter Stoß getroffen hätte. Das wär ja famos gewesen. Auch verballerte Geschosse aus deiner Flinte fügen ihren Schaden dem Luftgeist zu. Die vielen Fehler stiegen dir klar zu Kopf. Du kannst nicht mal hinieden den Ausruf, der in einen Satz geladen, von dessen Anfang unterscheiden. Staubtest du etwa zu im Hirn? Mit solchen Chosen und dass du Zeichen dir zusammenklaubtest, kann man dich nur zum Ausrufmeister küren, denn solche packst du hinter viele tosen- de Sätze, dennoch kann mich das nicht rühren. |
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#7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.06.2015
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Ein Röschen gäb es hier, sagt unumwunden,
der Falter, der vom Battle schwer geschlaucht, die anderen für solche hält. Er faucht, so laut, wie nur ein Schmetterling, geschunden, zu fauchen es versteht. Die Nebenrunden, ich schenk ihm diese Zeiten, die er braucht, in denen er den kleinen Rüssel taucht, um sich's aus großem Nektartopfe munden zu lassen, gönn ich, wie ein guter Schäfer, dem bravsten Schaf, das kümmerhaft geboren, dem armen Falterlein. In meinem Käfer befuhr ich die B11 in Richtung Rachel, als mir ein Admiral, so ganz verloren, am Windschutz platzte. Liebe Grüße, Stachel. |
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.06.2015
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Beiträge: 103
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Geh du mal besser mit dem Faldi spielen.
Im Kasten ist für euch ein Plätzchen frei. Für dich leg ich auch gern ein Förmchen bei. Tu mir nur den Gefallen, lass die vielen, In halb verdauten, darmentfleuchten Worten Gewisslich nicht geschickt verpackten Zeilen Und Versversuche, die dir oft enteilen, Nicht mehr den blanken Blick zu hehren Orten Der Fantasie, der Strophenschmiedekunst Sirenenhafter, lyrischer Kometen, Posaunend aus dem Po der Sau (dem deinen), In inhaltsleere Lehre, ihren Dunst, Tarifgebunden, für ein paar Moneten Zutiefst ... ja, was? Wer kann den Satz noch einen? ... empfunden, blasend, hindern, will ich meinen. |
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#9 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.947
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![]() O Herr, ich bitte dich ihn umzumodeln, so einer darf sich doch nicht Dichter nennen, lass einzeln jeden Text von ihm verbrennen, sie sollen auf dem Scheiterhaufen brodeln. Und meinetwegen schicke ihn zum Rodeln, sehr weit entfernt von Masten und Antennen, ganz hoch, um ihn von meiner Welt zu trennen, denn sein Gesang ist ein belegtes Jodeln. Ich fleh dich an, o Herr, mit beiden Händen, noch vorher über sein Sonettgezumpel wie unten folgt im Netz ihm zuzusenden: "Ich sage dir ganz ehrlich jetzt, so sehr ich dich mag als lieben Kerl und treuen Kumpel, verlach ich deine Verse, lieber Erich!" ![]()
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#10 |
Lyrische Emotion
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Der Admiral war eigentlich Tibeter, ein ernsthaft praktizierender Buddhist, der nimmt sein Schicksal hin, so wie es ist, gelassen, ohne jegliches Gezeter. Sein Geist entschwebt ganz einfach Richtung Äther, er ist in Glaubensfragen Fatalist, dem Mörder gibt er eine Galgenfrist, denn seine Rache kommt ein wenig später. Er weiß, jetzt wird es kurz mal metaphysisch, denn seine Falterwelt hat er verloren, dann lächelt er ein wenig dionysisch. Er sieht aufs Käferlein und spöttelt kalt, schau hin, hier steht die Lyrik neugeboren, und dieser Muse Gott heißt Falderwald.
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