13.09.2016, 19:46 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Museninfarkt
Museninfarkt
Wenn meine Muse untreu wird und mir die kalte Schulter zeigt, wenn ich im dunkeln Wald verirrt alleine bin und alles schweigt, was sonst zu ihrer Freude sang, wird meinem Herzen Angst und Bang, es zittert schmerzlich und ein Krampf zerpresst die Brust, erstickt den Sinn und langsam rafft ein Todeskampf mein leeres Alltagsdasein hin. Wie grausam kann Euterpe sein, lässt sie das Dichterherz allein!
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (14.09.2016 um 12:52 Uhr) |
13.09.2016, 20:55 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Also, ich weiß nicht, wovon du sprichst: Dieser Text beweist das reine Gegenteil seiner Behauptung! Ich finde, hier warst du sogar besonders von Euterpe gesegnet! Makellos und in jeglicher Hinsicht stimmig! Allergernst gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
15.09.2016, 13:02 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
herzlichen Dank, wenn du "makellos" sagst, dann fühle ich mich im 7. Kartoffelhimmel. Liebe Grüße Thomas
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17.09.2016, 20:39 | #4 |
Slawische Seele
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Lieber Thomas,
ich stimme eKy zu: Euterpe ist ganz bei Dir und Du fühlst sie nicht. Das ist gefährlich, sie ist eine Frau. Trotzdem sehr schön die "eingebildete" Verlorenheit verdichtet. Die Phasen kennen wir wohl alle. Man fühlt sich fast wie ohne Arm oder einem Museninfarkt nahe. Lebe das Leid aus - es kommt gut. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
18.09.2016, 10:49 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Dana,
oh, ja, sie ist eine Frau, und was für eine! Wen sie in Bann gezogen hat, der ist verloren. Es ist ein Versuch, sie zu überlisten. Einfach so tun, als merke man nicht, dass sie sich abwenden will. Liebe Grüße Thomas
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18.09.2016, 19:47 | #6 |
Lyrische Emotion
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Moin Thomas,
sehr schön beschreibt dein Text dieses tückische Ungeheuer, vor dem sich kein Dichter verstecken kann. Das ist wie eine Krankheit, man fühlt sich gelähmt und das Sprechen fällt schwer. Glücklicherweise bin ich mit diesem Virus momentan nicht infiziert und deswegen mache ich mich hier jetzt auch ganz schnell wieder aus dem Staub, bevor ich mich noch anstecke. Auf jeden Fall ist dies ein sehr schöner, kurzweiliger und stringenter Text geworden. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
18.09.2016, 23:05 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Falderwald,
danke, sagen wir es gerade heraus: Es ist eine Droge! Liebe Grüße Thomas
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22.09.2016, 18:31 | #8 |
Lyrische Emotion
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Moin Thomas,
es ist also eine Droge? Aha... Aber ich frage mich gerade, was die Droge ist, der Museninfarkt kann es ja nicht sein. Bleibt also nur die Muse selbst? Dann beschreibt der Text also hier quasi die Folgen, wenn die Droge nicht (mehr) zur Verfügung steht... Dann könnte das also auch unter dem Titel Entzugserscheinungen laufen? Liebe Grüße Falderwald
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26.09.2016, 22:27 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Falderwald,
ok, du das Recht, ich habe Unsinn geredet. Es ist keine Droge. Es ist einfach nur schön. Liebe Grüße Thomas
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