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Alt 19.01.2017, 17:38   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

ganz, ganz wunderbar. Mir fällt eine "Favoritentscheidung" schwer. Einem jeden hast Du Verse verliehen, die Deine Sprachbegabung bewundern lassen.
Während ich schreibe, lese ich immer wieder und picke nun doch eines heraus:


Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Wo, sag mir, tröstet dein dunkelster Schatten
den lichtwunden Schläfer und kühlt sein Versagen?
Den Brand seines Willens vermochte er kaum zu ertragen.
So schlug er das aschene Herz seiner übersatten,
entmündigten Hoffnung dir zu, ihr Ermatten
im Dunkel der Gnade zu fassen, die seinen Tagen
versagt blieb, vom Glanz der Begierde erschlagen.
Imponierend der lichtwunde Schläfer, übersatte entmündigte Hoffnung ...

Sehr, sehr gern gelesen und staunend bewundert
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 19.01.2017, 18:24   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi Dana!

Es freut mich sehr, hiermit offenbar einen Nerv getroffen zu haben - ich hatte schon Sorge, es könnte zu pathetisch wirken ...

Es ist pures verbalisiertes Gefühl nach einem Stündchen Rilke-Lektüre gleicher Thematik und gleichzeitig eine Hommage an den großen Meister der deutschen Dichtkunst!

Ich schrieb es einfach so vor mich hin, randvoll des Gefühls, ohne Hebungen zu zählen oder auf Aufakte oder Kadenzen zu achten - einzig nur der inneren Melodie folgend und dem, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Überraschend wenige Korrekturen waren hinterher nötig und beschränkten sich auf die gröbsten Unebenheiten.

Vom Ergebnis war ich dann selbst überrascht - so nah an Rilke fühlte ich mich noch nie! (Dafür kann mich ein kritischer Mensch gern einen Epigonen schimpfen - ich fasse es als große lyrische Leistung auf, meinem Vorbild für sprachliche Schönheit und Eleganz bei gleichzeitig größtmöglicher Innigkeit und Verinnerlichung auch nur in etwa nahe gekommen zu sein!)

Vielen Dank für das so positive Feedback!

LG, Ky
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 19:20   #3
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
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schöne Oden an die Nacht, jede zart und voller Poesie, lieber Erich.
Kleinigkeiten, die mir auffielen:

in 2 sind mir zu viele Partizipien, das macht es mir zu hart. Geschmacksache vielleicht.
in 5 würde ich hier hinter sanfter ein Komma oder einen Gedankenstrich setzen, sonst wäre der Vergleich komparativisch sanfter als ( nicht wie).

Schläfernd... eine Wortneuschöpfung oder Dialekt?

Gerne gelesen mit lG von Koko
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Alt 19.01.2017, 19:44   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Koko!

Danke für deine Gedanken!

"Schläfern" kommt bei Rilke vor (Zwischen Tag und Traum), beschreibt einen Zustand, da man noch wach, aber schon sehr müde ist - dieser Zustand, wenn man immer schon ein wenig wegnickt.

Entsprechend ist ein "Schläfernder" eine sehr müde Person, die entweder gleich einschläft oder trotz bleierner Müdigkeit (noch) nicht einschafen kann oder will.

LG, eKy
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