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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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25.01.2017, 14:09 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Verschneiter Schlossparkbrunnen
Durch tiefen Schnee muss man zum Brunnen steigen,
die Schalen ragen reglos in den Winter, die Marmorfische sprudeln nicht, und hinter den leeren Mäulern nistet kaltes Schweigen. Der lichte Vorhang steigender Fontänen, wie traurig fehlt er dem ergrauten Bilde, und ihrer blauen Wasser weiche Milde der harten Stille solcher Winterszenen! Man stapft vorbei und zieht den Kragen enger, vermisst die Tropfenspiele der Kaskaden, das helle Zwitschern trauter Minnesänger - und sehnt sich fröstelnd weiter nach den Zeiten, da Kinder wieder ihre Füße baden und Paare Arm in Arm vorüber schreiten.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.01.2017, 14:25 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi eKy,
Du läßt mich hier durch den Schloßpark stapfen. Ich mag Winter! Schnee und deren Kälte, aber alles hat seine Zeit und der Frühling und erst recht der Sommer lockt die Menschen wieder vor die Tür. Besonders schön finde ich diese S. Nein, Alles! Durch tiefen Schnee muss man zum Brunnen steigen, die Schalen ragen reglos in den Winter, die Marmorfische sprudeln nicht, und hinter den leeren Mäulern nistet kaltes Schweigen. Der lichte Vorhang steigender Fontänen, wie traurig fehlt er dem ergrauten Bilde, und ihrer blauen Wasser weiche Milde der harten Stille solcher Winterszenen! Man stapft vorbei und zieht den Kragen enger, vermisst die Tropfenspiele der Kaskaden, das helle Zwitschern trauter Minnesänger - und sehnt sich fröstelnd weiter nach den Zeiten, da Kinder wieder ihre Füße baden und Paare Arm in Arm vorüber schreiten. Es erinnert mich an den Schloßpark in Eutin, der ist in meiner Nähe. Liebe Grüße, hier ist der Schnee geschmolzen sy. |
25.01.2017, 20:12 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Danke für die Blumen! Hier liegt der Schnee nach wie vor - in Linz um die 10 cm, hier oben bei mir zwischen 20 und 40 cm. Die ganzen letzten Wochen kam das Thermometer hier kaum in den Plusbereich! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
26.01.2017, 12:46 | #4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Servus, Erich,
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. © auf alle meine Texte
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26.01.2017, 18:54 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Chavi!
Besonders macht Gedichte nicht ihre Form, ihr relativ austauschbarer Rahmen, sondern ihre Sprache. Ein Kreuzreim würde sich bei mir kaum anders anhören als ein Sonettquartett. Und wenn du meine Werke durchstöberst, wirst du auch überraschend viele Nichtsonette finden! Vielen Dank für deine Anregung - ich werde mich bemühen, etwas abwechslungsreicher zu sein! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (27.12.2017 um 13:13 Uhr) |
31.01.2017, 21:10 | #6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Servus Erich,
das ist dein unverkennbarer Stil, den du in deinen Bildersonetten schon unzählige Male verwendet hast. Das besitzt also einen hohen Wiedererkennungswert und ich hätte auf jeden Fall als erstes deinen Namen genannt, wenn mir jemand diesen Text anonym vorgelegt und mich nach dem Autor gefragt hätte. Das Sonett ist sehr schön beschreibend und pass wunderbar in die kalte Jahreszeit. Es besitzt zudem eine eigene Romantik, ohne schwülstig zu werden, denn hier geht es ja nicht um bestimmte, nur angedeutete Klischees, sondern alleine um den Wunsch, dass der Winter bald wieder vorüber gehen möge, um dem warmen Sommer Platz zu machen. Einziger Nachteil, dann gibt es auch wieder Mücken wo Wasser ist und ich hasse diese Viecher... Nein, ein sehr schönes Sonett, sprachlich elegant und ein souveräner Kykal, den ich gern gelesen und kommentiert habe... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
31.01.2017, 21:54 | #7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Faldi!
Wiedererkennungswert ist ein zweischneidiges Schwert! Einerseits ein schönes Kompliment für sprachliche Güte und literarische Qualität, andererseits fühlt man sich vorhersagbar - sozusagen eingeschustert auf eine bestimmte Schiene ... Andererseits würde ich fast sicher einen mir unbekannten Rilke allein an Formulierstil und Sprachgebrauch erkennen - daran ist nichts Schlechtes! Dennoch hat mich dein sicher gut gemeintes Kompliment - so schmeichelhaft es ist - auch ein wenig erschreckt ... Ach, dass der dumme Mensch auch mit nichts zufrieden sein kann! Hab Dank für deine freundlichen Worte! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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