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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 29.09.2009, 23:15   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Währenddessen

Während eine kleine Raupe sich ein Plätzchen sucht,
um sich hurtig zu verpuppen, steigt die Sonne hoch,
bis sie im Zenit steht um die Schatten zu verkürzen.

Einen Augenblick verweilt sie dann im Mittelpunkt.
Diese kurze Zeit lang reicht für eine Seifenblase,
ihre Spannungshaut zu tausend Teilchen aufzulösen.

Innerhalb der Zeit vom kurzen Leben eines Tropfens,
aus dem Fall von Wolken bis zu unsrem Erdengrund,
denke ich, im Geist verschwindend, manchmal an Geburt.



Während aus dem Kokon sich ein Schmetterling entpuppt,
sprenkeln stetig Sonnenflecken auf den Flügelstaub,
bis in allen Seifenblasenregenbogenfarben

langsam eine Schönheit aus dem Augenblick entkommt,
ähnlich wie dem tiefen Meer kristallspektrales Licht.
Wir befürchten währenddessen oft das bisschen Tod.
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2009, 15:11   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber blaugold,

du hast einen faszinierenden moment im leben von raupe-schmetteriling beschrieben, der wirklich beachtung verdient!
bin gern mit dir in die betrachtung versunken ( obwohl ich mir mit den langen verszeilen persönlich etwas schwertue)

die conclusio wirft einen blickwinkel auf das leben, der umfassende hoffnung zulässt. so etwas gefällt mir immer wieder!

gerne gelesen,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2009, 18:19   #3
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Blaugold,

ich schließe mich larin an ( aber nicht bei der Länge der Verse) -
es steckt ein tiefes Stück Weisheit in der Betrachtung von Raupe/Schmetterling, Seifenblase und Spektralfarben im Wassertropfen.
Alles ist Wiederkehr... Wir sollten uns dessen öfters besinnen.

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2009, 23:23   #4
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo larin, cyparis

Ja, Leben und Sterben, Ordnung und Chaos, Sein und Tod. Allein das andauernd sich Verändernde macht wohl auch Schönheit aus. Und Schönheit ist der Augenblick im Leben, der ohne Furcht Mittelpunkt der gesamten Peripherie im Zeitlichen ist.*

Ich verstehe, was du mit Besinnung meinst, Cyparis.
Doch ist Besinnung nicht oft nur ein herausschauen durch das Fenster eines dunklen Raumes? Und wenn das Fenster wieder geschlossen ist, umgibt den Mensch Finsternis, wie zuvor.
Mit dem Gedicht möchte ich eigentlich auch darauf hinweisen, dass dies alles geschieht auch ohne die Furcht des Menschen vor irgendwas.
Und steht der Mensch mitten in der Wirklichkeit, im Licht der Sonne etc.*(siehe oben) - zu welchem Zweck sollte er sich dann noch (wohin?) besinnen?
Der dunkle Raum und die Furcht sind eins!


Blaugold
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