Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 12.05.2013, 06:05

Gefangen in der Zeit, an der ich zitternd reife,
belausche ich den Uhrenzeiger, der mich pfählt
mit jeder der Sekunden, die er für mich zählt
auf einem Schicksalsweg, vor dem ich täglich kneife!

Wie ich den neuen Tag als ein Geschenk begreife,
der sich aus unumzäunten Schattennächten schält,
wird mir das Dunkel dort, das meine Seele quält,
zur schwarzen Festung, die ich jeden Morgen schleife!

Zu ahnen, wer ich bin und wo ich zweifelnd stehe,
ist nicht so köstlich, wie ich lebenslang gedacht.
Ich weiß der immerzu versäumten Träume Nähe

wie tausend Nadelstiche um den Saum der Nacht.
Doch wenn ich morgens die geflickten Segel blähe,
bin ich ein Admiral vor seiner letzten Schlacht...

***Chavali*** · 12.05.2013, 11:28

Hallo Erich,

du hast ja ein unwahrscheinliches Output zur Zeit!
Dazu kann man dir nur gratulieren.
Was für Texte, was für Gedichte!
Einfach nur zum Niederknien....!

Wie soll ein Kommentar aussehen?
H i e r kann nur ein Lob kommen und ein Staunen über die ausgefeilten Wortwendungen.
Und das Beste: Man kann sich identifizieren mit dem Inhalt.

Also: W O W

Schöne Grüße!
Chavali

Erich Kykal · 12.05.2013, 18:43

Hi, chavi!

Hier sind es eben mal 6 Heber pro Zeile statt der gängigen 5 - mögen die Puristen mich kreuzigen!

Vielen Dank für dein Lob. Ja, zur Zeit hab ich wohl einen "Strahl"...

Dies entstand heute morgen um 5 - ich war zu bald wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. Hab ich eben was gedichtet. Danach konnte ich noch 2 Stunden weiterratzen!

LG, eKy

12.05.2013, 06:05	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Aufwachen Gefangen in der Zeit, an der ich zitternd reife, belausche ich den Uhrenzeiger, der mich pfählt mit jeder der Sekunden, die er für mich zählt auf einem Schicksalsweg, vor dem ich täglich kneife! Wie ich den neuen Tag als ein Geschenk begreife, der sich aus unumzäunten Schattennächten schält, wird mir das Dunkel dort, das meine Seele quält, zur schwarzen Festung, die ich jeden Morgen schleife! Zu ahnen, wer ich bin und wo ich zweifelnd stehe, ist nicht so köstlich, wie ich lebenslang gedacht. Ich weiß der immerzu versäumten Träume Nähe wie tausend Nadelstiche um den Saum der Nacht. Doch wenn ich morgens die geflickten Segel blähe, bin ich ein Admiral vor seiner letzten Schlacht... __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

12.05.2013, 11:28	#2
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.001	Hallo Erich, du hast ja ein unwahrscheinliches Output zur Zeit! Dazu kann man dir nur gratulieren. Was für Texte, was für Gedichte! Einfach nur zum Niederknien....! Wie soll ein Kommentar aussehen? H i e r kann nur ein Lob kommen und ein Staunen über die ausgefeilten Wortwendungen. Und das Beste: Man kann sich identifizieren mit dem Inhalt. Also: W O W Schöne Grüße! Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

12.05.2013, 18:43	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, chavi! Hier sind es eben mal 6 Heber pro Zeile statt der gängigen 5 - mögen die Puristen mich kreuzigen! Vielen Dank für dein Lob. Ja, zur Zeit hab ich wohl einen "Strahl"... Dies entstand heute morgen um 5 - ich war zu bald wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. Hab ich eben was gedichtet. Danach konnte ich noch 2 Stunden weiterratzen! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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