25.11.2015, 10:49 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Zerstörte Unschuld
Das sanft sich Niederlegen, leis sich Räkeln
der weichen, feuchten Flockentänzerinnen... Welch Gegensatz zu harten Männerkinnen, die sich vor unbedeckten Mündern ekeln! Doch schaut man näher hin, sieht man genauer und spürt die Kühle, merkt die kalte Farbe zerstörter Unschuld, fühlt die böse Narbe im kristallinen Glanz der stillen Trauer. Die Decke, die sich schmückend legt im Garten ist gleichsam Leichentuch für viele Blüten, die züchtig sich bedecken. Wie gerieten sie nur ins Elend, all die luftig zarten? Geändert von wolo von thurland (29.11.2015 um 23:32 Uhr) Grund: Dana's und Erich Kykals Hinweise |
26.11.2015, 21:35 | #2 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Wolo,
Zitat:
Ein sehr gutes Gedicht, das tief hinterfragt und offenbart. Der Leser möchte loben und fürchtet sich zugleich. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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26.11.2015, 21:52 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Ich habe diese Zeile - etwas unnatürlich beim Wort "zugleich", zugegeben - so betont: "ist zugleich Leichentuch für viele Blüten" xXxXxXxXxXx Unverfängliche Alternative: "ist wie ein Leichentuch für viele Blüten" Hi, wolo! Schön lyrisch geschrieben, aber inhaltlich verstehe ich nicht ganz: Was haben Schneeflocken mit harten Männerkinnen zu tun, und warum ekeln sich jene vor unbedeckten Mündern - was soll das Bild besagen? Auch dass ein schneebedeckter Garten eine "böse Narbe" sein soll, kann ich als Bild nicht recht nachvollziehen. Ich ersuche um Erläuterung. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (26.11.2015 um 21:57 Uhr) |
27.11.2015, 08:22 | #4 |
Slawische Seele
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Hallo wolo,
eKy hat recht - ich nehme mich mit dem X zurück, pardon. Es war wohl der "etwas holperige" Lesefluss, der mich in der "X-rei" in die Irre geführt hat. LG Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
29.11.2015, 23:41 | #5 |
Gast
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Hallo Dana, Hallo Erich Kykal
Vielen Dank fürs Lesen und die Anmerkungen. - Betreffend "zugleich" war ich der irrigen Meinung, das würde auf der ersten Silbe betont (im Süden "können wir alles außer Hochdeutsch"). Nun, "gleichsam" passt auch einigermaßen an jene Stelle. - Ich "hatte" die Blüten, die Kälte, die sich bildende Schneedecke, und ich "hatte" die aktuell verstärkte Diskussion um Bräuche der strenggläubigen Muslim. Daraus ergab sich dieser Text, der die Blüten der Pflanzen und die Blüten der Weiblichkeit nebeneinander legt. Das muss nicht geglückt sein, es hat trotzdem Spaß gemacht (naja, soweit dies bei diesem Thema möglich ist). Dass sich Männerkinne fürchten, würde ich einem andern als groben stilistischen Fehler ankreiden. Aber nun steht es da. Also, nochmals Dankeschön wolo |
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