07.02.2018, 13:40 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Der Alltagsheld
Der Alltagsheld
Ein Seufzer bricht noch aus den schwachen Lungen: Die Augen brechen nach dem letzten Zug. Ein Mahnen folgt dem steten Vogelflug, Ein Leben hat sich gänzlich ausgewrungen. Es bleiben Worte und Erinnerungen. Der, der da ging, war weise. Er war klug Und kannte von der Reise schon genug: Er hatte sie mit Mut und völlig ungezwungen Begonnen, seinen klaren Weg gefunden, Und diesen ging er unbeirrt voran. Er hat sich niemals einen Kranz gewunden Und wusste dennoch immer, was er kann. Am Ende hat das Leben ihn zerschunden; Nun liegt er hier, entspannt, als toter Mann.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
07.02.2018, 18:39 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Stilsicheres und sehr schön zu lesendes Sonett - like!
Anmerkungen: - Ein Mahnen folgt dem steten Vogelflug: Diese Zeile versteh ich allerdings nicht so richtig... klingt etwas um Reimfindung bemüht auf Kosten des Inhalts. - Es blieben Worte und Erinnerungen: Da gefällt mir die Reimbildung besonders gut! - Er hatte sie mit Mut und völlig ungezwungen: 6-hebig; beabsichtigt? - Nun liegt er hier, entspannt, als toter Mann: Ein super Ende - in jeder Hinsicht! |
07.02.2018, 20:04 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Walther!
Na, du red mir mal von "trübster Alterspoesie"! - Als ob dein Text da heiterer wäre! Sufnus hat die Peanuts ja schon erledigt. Vielleicht noch dieses Nüßchen: S1Z1/2 - du wiederholst hier das Verb "brechen", zwar in unterschiedlichen Formen, aber es fällt doch als Wiederholung auf. Sehr gern gelesen - trotz trübster ... aber lassen wir das. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.02.2018, 17:54 | #4 | |||
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Hi Sufnus, der dichter dankt bescheiden. und ganz besonders fürs lesen und beehren.
Zitat:
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Zitat:
lg W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (08.02.2018 um 18:00 Uhr) |
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08.02.2018, 18:45 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hallo Walther,
diesem Sonett merkt man das Sonett-Korsett überhaupt nicht an. Das ist ein klares Zeichen für mich, dass du hier alles richtig gemacht hast. Inhaltlich schwer zu ertragende, traurige Kost. Aber so ist das Leben wohl oft. Gruß, Laie |
08.02.2018, 20:29 | #6 | ||
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Zitat:
ist der text trübe? hm. eher nüchtern. Zitat:
lg W. danke vielmals, lb Laie. lg W.
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