10.10.2012, 20:29 | #1 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Tränen II
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. Er weiß nicht mehr wie Tränen schmecken, denn echte Männer weinen nicht. Ein jeder Schmerz und jeder Schrecken, sie kerbten sich in sein Gesicht wie Zeichen ein, in Stein geschlagen und unlesbar für jedermann; doch ihn begann die Angst zu plagen, dass Mutter sie entziffern kann. Sie konnte - ohne jede Trauer sprach sie vom Mord, der keiner war; zu spät vielleicht, denn nie genauer hat er erfahren, was geschah. Sie war zu alt für solche Fragen und er schon lange nicht mehr Kind genug, um ihr sein Leid zu klagen; die Tränen trocknete der Wind. . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
10.10.2012, 20:49 | #2 | |
ADäquat
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Ach, liebe Dana,
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. © auf alle meine Texte
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10.10.2012, 21:04 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo dana,,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
Geändert von ginTon (10.10.2012 um 21:08 Uhr) |
10.10.2012, 23:20 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe Chavali,
so wie das Lachen oberflächlich und innig sein kann, so sind es auch die Tränen. Die "ungeweinten" sind die schmerzhaften, weil sie unsichtbar bleiben und meist falsch interpretiert werden. Ich habe die Betonung bei "Sie konnte" mit einem Bindestrich gezeichnet. Er, der Sohn, fürchtet, dass Mutter die Härtezeichen (hier Ängste) in seinem Gesicht und Verhalten entziffern kann. Darin sind Ahnungen und Verbundenheiten enthalten. Sie konnte, hat sich aber zu spät erklärt. Wieder spielen Liebe und Verbundenheiten mit ein. Das Leben wertet nicht, es wird gelebt. Zu spät habe ich bewusst mit vielleicht begrenzt, denn oft ist der Zeitpunkt entscheident. Es liegen Welten dazwischen, ob man einem Kind oder einem Erwachsenen erzählt. Lieber ginTon, mir war nach tief Finsterem - wer der Mörder war, verrate ich nicht. Wer hier wen schützt, soll nach wie vor frei interpretierbar bleiben. Eine "Tragödie", in der Täter unbenannt bleiben, weil sie es selbst nicht mehr erkennen. Ich danke euch beiden, liebe Grüße Dana
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29.06.2013, 20:46 | #5 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
noch eine tragische Geschichte über jemanden, der nicht mehr wusste, wie Tränen schmecken. Der Protagonist möchte sich gerne als "ganzen Kerl" sehen, obwohl die Spuren seiner Gefühle in seinem Gesicht nachzulesen sind. Doch da ist noch die Angst, dass seine Mutter durchaus in der Lage sein würde, diese Spuren bei ihm zu finden und wie sich heraustellte, war diese Furcht nicht unbegründet. Ab hier bedarf es allerdings einer freien Interpretation denn was wirklich geschehen ist, wird nicht ganz klar, soll es wohl auch nicht. Es bleibt also spekulativ, denn wir wissen nicht einmal, ob es sich bei diesem "Mord" um einen echten handelt, ob er einen Menschen betraf oder eine Begebenheit, es gäbe da vielfältige Möglichkeiten, wenn man z. B. enmal das Klischee der bösen Schwiegermutter bemühen würde, die schon viel Leid über manche Familien gebracht hat. Wie auch immer, was geschehen ist, ist geschehen, die Einsicht hätte früher erfolgen müssen. So hat sich nun jeder auf seine Weise mit den daraus resultierenden Konsequenzen abzufinden. Das Leben geht weiter. Kein fröhliches Ende und deshalb steht es zurecht in dieser Rubrik, denn das kann schon traurig machen. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert. .. . Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
29.06.2013, 21:46 | #6 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
du hast sehr einfühlsam und treffend "gerätselt". Ein Mord muss nicht immer ein Menschenleben kosten. Ein gedrücktes, unfreies Leben kann schlimmer als der Tod sein. In diesem Gedicht ging meine psychologische Lebensbetrachtung in grenzenlose Tiefen. Manchmal "mordeten" Menschen und nur weil keine "Leiche" da war, wurden sie nie angeklagt. Ob eine Anklage sinnvoll wäre, bleibt eine unbeantwortete Frage. Ich habe zu oft "Gefühlsversteinerungen" beobachtet - dabei fehlte meistens nur ein einziges erlösendes Wort. Menschen, die nie weinen, stimmen mich meist nachdenklich - es sei denn, sie haben keinen Grund dafür. Danke und liebe Grüße Dana
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