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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 19.05.2013, 14:17   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard unaufhaltsam



Unaufhaltsam
fließt das Meer des Lebens,
das Auf und Ab der Wellen stets im Blick.
Du hoffst, dass keine Stunde je vergebens,
du weißt, es geht nur vorwärts, nie zurück.

Türmen sich vor dir auch steile Klippen
und bremst so manche Sandbank deinen Schritt,
du wirst vom Salzgehalt des Wassers nippen
dein Atem nimmt die Gischt der Küste mit.

Am Horizont erhebt sich rote Sonne,
der Wind weht dir die Ängste fort.
Ein neuer Lebenstag bringt neue Wonne -
du bist so gern an diesem Ort.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (20.05.2013 um 19:10 Uhr)
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Alt 19.05.2013, 20:12   #2
ginTon
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hi chavilein,,

als ich das erste mal den Text las, dachte ich was das, als ich ihn dann
aber langsam las, verbesserte er sich um längen, wobei ich dennoch
ein paar Stellen ändern würde (s. unten). Inhaltlich habe ich Menschen
vor Augen, die ihren Alltagsängsten entfliehen (Krankheit, Arbeit etc) und
diese in der Ruhe finden...

Zitat:
Unaufhaltsam fließt das Meer des Lebens,
das auf und ab der Wellen stets im Blick.
Du hoffst, dass keine Stunde je vergebens,
du weißt, es geht nur vorwärts, nie zurück.
Hier finde ich die dritte Zeile nicht gut gelöst, da durch den Weglass von "ist"
ein komischer Ausdruck entsteht. Persönlich ziehe ich es immer vor, lieber einen Reim wegzulassen und damit den Ausdruck gut klingen zu lassen...

Du hoffst, dass keine Stunde je vergeht
du weißt, die Zeit rennt vorwärts, nie zurück


Zitat:
Türmen sich vor dir auch steile Klippen
und bremst so manche Sandbank deinen Schritt,
du wirst vom Salzgehalt des Wassers nippen
dein Atem nimmt die Gischt der Küste mit.
Klasse Strophe, gefällt mir sehr...

Zitat:
Am Horizont erhebt sich rote Sonne,
der Wind weht dir die Ängste fort.
Ein neuer Lebenstag bringt neue Wonne -
du bist so gern an diesem Ort.
Diese Strophe gefällt mir auch, würde in Zeile eins jedoch zu "eine rote Sonne" tendieren, da sich die Ellipse hier wie ein Name anhört...

insgesamt gefällt mir der Text, liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 19.05.2013, 21:39   #3
Falderwald
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Hi Chavi,

das Gedicht gefällt mir auch sehr gut und deshalb möchte ich dir auch ein paar Vorschläge zur "Verschlimmbesserung" machen:

Unaufhaltsam währt das Meer des Lebens, (fließt ein Meer?)
das Auf und Ab der Wellen stets im Blick. (groß schreiben, das Auf und Ab)
Du hoffst, dass keine Stunde sei vergebens, (so hast du den unvollständigen Satz getilgt)
du weißt, es geht nur vorwärts, nie zurück.

Türmen sich vor dir auch steile Klippen
und bremst so manche Sandbank deinen Schritt,
du wirst vom Salzgehalt des Wassers nippen
dein Atem nimmt die Gischt der Küste mit.

Am Horizont erstrahlt die rote Sonne, (oder ähnliches)
der Wind weht dir die Ängste fort.
Ein neuer Lebenstag bringt neue Wonne -
du bist so gern an diesem Ort.

Ich bin auch gerne am Meer und das Leben mit diesem zu vergleichen, ist gar nicht so abwegig, denn schließlich kommt alles Leben aus demselben.

Der Text hat mir wirklich gut gefallen und wenn du magst, dann übernimm die o.a. Vorschläge, denn sie machen ihn m. E. noch runder.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 20.05.2013, 11:00   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Sorry, dass ich dein Werk hier nicht zitiere, sondern kopiere, aber im Zitat müsste ich den Text zwischen dermaßen vielen Extrasymbolen zu Schriftform und Druckart suchen, dass mir der Zusammenhang verloren ginge!


Unaufhaltsam fließt das Meer des Lebens, Alternative: "tost", oder: "Unaufhörlich rauscht..." Eigentlich sollte die Zeile (wie das Gedicht danach) unbetont beginnen, aber als prägnanter Einstieg ist es statthaft.
das auf und ab der Wellen stets im Blick. Hauptwörtlich gebraucht: "das Auf und Ab..." Übrigens: Kann ein Meer etwas "im Blick" haben? Alternative: "das Auf und Ab der Wellen bannt den Blick."
Du hoffst, dass keine Stunde je vergebens, Schöner: "Du hoffst, kein Augenblick sei je vergebens," - dieser Satz wär auch nicht unvollständig!
du weißt, es geht nur vorwärts, nie zurück.

Türmen sich vor dir auch steile Klippen Schöner: "Erheben", denn deine Zeilen beginnen ja unbetont.
und bremst so manche Sandbank deinen Schritt,
du wirst vom Salzgehalt des Wassers nippen, Komma!
dein Atem nimmt die Gischt der Küste mit.

Am Horizont erhebt sich rote Sonne,
der Wind weht dir die Ängste fort. Diese Zeile hat einen Heber zu wenig. Alternative: "Der Wind weht dir die klammen Ängste fort."
Ein neuer Lebenstag bringt neue Wonne -
du bist so gern an diesem Ort. Auch hier: Zeile um einen Heber zu kurz. Abhilfe: "du bist so gerne hier an diesem Ort."


Ein schönes Gedicht mit - sagen wir mal - "Flüchtigkeitsmängeln"...

Sehr gern gelesen und beraten!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.05.2013, 19:34   #5
Chavali
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Hi ginnie,

Strophe 1 betreffend schreibst du
Zitat:
Hier finde ich die dritte Zeile nicht gut gelöst, da durch den Weglass von "ist"
ein komischer Ausdruck entsteht.
Persönlich ziehe ich es immer vor, lieber einen Reim wegzulassen und damit den Ausdruck gut klingen zu lassen..
Wenn du den Reim weglässt, ist das völlig in Ordnung.
Nun kann man ja nicht sagen, dass die Zeile nicht klingt.
Das tut sie, wenn auch ist fehlt

Zu den anderen Strophen kam nur Lob - ich danke dir!


Hi Faldi,

bezüglich des Auf und Ab - ich hab es gerade geändert.
Ich frage mich, wie mir das passieren konnte
Ok.

Was den unvollständigen Satz angeht - ich finde nicht, dass in Gedichten immer in vollständigen Sätzen
geschrieben werden muss.
Den Vorschlag für S3 :
Zitat:
Am Horizont erstrahlt die rote Sonne,
überleg ich mir noch, klingt auch gut.

Und jetzt komme ich auf Zeile 1 zu sprechen:
Zitat:
Unaufhaltsam währt das Meer des Lebens, (fließt ein Meer?)
das ist dein Vorschlag und wahrscheinlich passender.
Nun muss ich dazu sagen, dass sich bei mir die Texte immer mal so ergeben oder verselbständigen -
ich wollte nämlich zuerst auf die Lebensjahre kommen und dann ergab sich der Text als Meer-Metapher

Aber dein Einwurf ist völlig berechtigt.
Danke dir!


Hi Erich,

auch du hast noch einige Vorschläge zur Änderung des Textes gebracht.
Zitat:
Diese Zeile hat einen Heber zu wenig.
Alternative: "Der Wind weht dir die klammen Ängste fort."
Allerdings finde ich es hier in diesem Falle nicht dramatisch, wenn ein Heber fehlt - er fehlt ja gleichmäßig,
d.h. auch in der darauffolgenden Zeile.
Aber ich werde mir alle deine Ideen zu Gemüte führen und noch einmal darüber nachdenken.

Auf jeden Fall freue ich mich über dein Interesse!


Liebe Grüße für euch alle,
Chavali
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Alt 20.05.2013, 19:56   #6
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Allerdings finde ich es hier in diesem Falle nicht dramatisch, wenn ein Heber fehlt - er fehlt ja gleichmäßig,
d.h. auch in der darauffolgenden Zeile.
Entschuldige, aber was ist das denn für ein Argument?
Zum einen wäre es die ÜBERnächste Zeile, mitnichten die nächste.
Zum anderen ist es ja eben NICHT gleichmäßig - es passt nicht zu den anderen Strophen!!!
Gleichmäßig wären 5 Heber pro Zeile mit unbetontem Beginn, und zwar das ganze Gedicht hindurch.
Und du bist sich keine Anfängerin und weißt das.

Die zu langen oder zu kurzen Zeilen stören das Ebenmaß des Sprachtaktes, zerwerfen den Rhythmus der Sprachmelodie und entwerten das Werk völlig unnötig und eigentlich (gerade hier) leicht korrigierbar.
Ob solcher Deutlichkeit einen solch lapidaren Satz von dir zu lesen, erschüttert mich schon ein wenig - so als nähmest du das alles nicht so ernst...
Ich ersuche dich aufrichtig, deiner eigenen Relativierung dieser Aussage Folge zu leisten und nochmals darüber nachzudenken - dem schönen Gedicht zuliebe!

Entschuldige meine Heftigkeit - ein emotionaler Kulminationspunkt!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (21.05.2013 um 22:49 Uhr)
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Alt 20.05.2013, 20:05   #7
Chavali
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Lieber Erich,
Zitat:
Entschuldige meine Heftigkeit - ein emotionaler Kulminationspunkt!
du bist ein guter Lehrer - das meine ich aufrichtig.
Bei dir gibt es keine Schlamperei und keine Ausreden
Ich fürchtete schon so etwas

Du hast ja recht mit deinen Argumenten, das Ebenmaß und den Sprachrhythmus betreffend.
Angesichts dieser Tatsache verspreche ich dir, mich noch einmal um den Text zu kümmern.

*danke* dass du mir den Kopf gewaschen hast

LG Chavali
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Alt 21.05.2013, 22:51   #8
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Kein Grund, Zerknirschung zu mimen! Dein Kopf ist sicher sauber genug.

Ich bin eben manchmal ein wenig "lästig"...

Entschuldige dies bitte! - Typische "Lehrerpingeligkeit"!

LG, eKy
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Alt 23.05.2013, 17:58   #9
Chavali
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Hallo Erich,

alles okay

Immer wieder gern, denn Diskussionen sind das Salz in der Dichtersuppe

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 27.07.2013, 12:57   #10
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S1V3 spannt rüber zu S3V2 und der metaphorische Ort ist romantisch ausgeleuchtet mit den Klippen als Auf und der Sandbank als Ab aus S1V2.

MFG
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