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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 19.05.2014, 20:53   #1
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
Benutzerbild von Sidgrani
 
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
Standard Schranken

Wie welke Blätter wirbeln die Gedanken
und legen sich mir modernd aufs Gemüt.
Mein wirres Grübeln konstruiert mir Schranken,

der Frohsinn meiner Jugend ist verblüht.
Die Himmelsleitern haben sich verbogen,
das warme Morgenrot ist längst verglüht.

Ich fühle mich getäuscht und dreist betrogen
als Marionette einer wunden Welt.
Vielleicht jedoch hab ich mich selbst belogen

und schielte viel zu sehr nach Gut und Geld.
Vergaß dabei das unbeschwerte Leben
und wurde so zum Hund, der beißt und bellt.

Nur einmal noch möcht ich vor Wonne beben,
mit frühlingshaftem Flattern tief im Bauch.
Ich würde wirklich alles dafür geben -

und meine Schranken wären Schall und Rauch.

__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
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Alt 19.05.2014, 23:29   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Lieber Sid,

schön melancholisch. Das gefällt mir

Das Leben ist viel zu schnelllebig, als junger Mensch kommt man kaum zu Atem, zur Besinnung, will alles mitnehmen,
alles erleben und irgendwann erkennt man, dass die wahren Werte ganz woanders liegen.

Dann ist es oft zu spät, das Leben ist fortgeschritten und es bleibt einem wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit.
Allzu oft hat man auch falschen Freunden vertraut, wie sich später heraus stellt.

Und wie das so ist - meist kommt jede Einsicht und jede Reue zu spät.

Schön gedichtet, durch die langen Zeilen wirkt die Tragik des Inhaltes doppelt schwer


Sehr gern gelesen, da gut gefallen!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 20.05.2014, 06:57   #3
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo Sidgrani,

da bekomme ich am frühen Morgen ein Stückchen wunderbare Lyrik zu lesen.
Ein selbstkritisches Résumé, dass reflektierend die Gegenwart betrachtet, jedoch die Schuld an den Dingen, so wie sind, nicht bei anderen sieht oder durch irgendwelche fremdverschuldeten oder unglücklichen Umstände zu entschuldigen versucht.
Vielleicht ergibt sich ja noch einmal ein neue Chance, wer weiß das schon zu sagen?
Das sind sehr schöne Terzinen, die trotz aller Melancholie eine schwungvolle Hoffnung in sich tragen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 21.05.2014, 16:34   #4
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
Benutzerbild von Sidgrani
 
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
Standard

Liebe Chavali,

ich freue mich über deine stimmigen Gedanken zu dem Gedicht. Das Leben lässt sich von unzähligen Seiten aus betrachten, es kommt immer auf die jeweilige Stimmung an.

Danke und lieben Gruß
Sid


Hei Narvik,

auch du hast dich wieder intensiv mit dem Gedicht beschäftigt, das finde ich sehr positiv. Die Terzinenform hat mir geholfen, die melancholische Stimmung perfekt rüberzubringen.

Auch dir danke ich mit liebem Gruß
Sid
__________________
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»Erich Kästner«
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Alt 21.05.2014, 21:33   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Sidgrani,

Zitat:
Zitat von Sigrani
Nur einmal noch möcht ich vor Wonne beben,
mit frühlingshaftem Flattern tief im Bauch.
Ich würde wirklich alles dafür geben -

und meine Schranken wären Schall und Rauch.
in der richtigen Rubrik den Ton getroffen: Das will ich auch!

Ein ansteckendes Gedicht - wenn nicht jetzt, wann dann?

Im Gegensatz zu Chavi, sehe ich nur ungern verspätete Einsicht und Reue.
Wir sind, wie wir sind - die Hauptsache wir erkennen und retten, was noch zu retten ist.

Gern, angetan gelesen und lobend kommentiert.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 26.05.2014, 10:24   #6
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Hei Dana,

den richtigen Ton treffen und in den Menschen die entsprechenden Saiten zum Mitschwingen bringen - das ist das Bestreben von allen Dichtern. Interessant finde ich es, dass du das Gedicht etwas anders als Chavi interpretierst (späte Reue), aber so ist es gut.

Wir sind, wie wir sind, wie wahr.

Danke und lieben Gruß
Sid
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