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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 03.07.2014, 17:53   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Die schmerzensfrau

Die schmerzensfrau


Sie fragt sich wie das leben geht
sie sucht und sucht und findet nichts
man fühlt wie sie um freundschaft fleht -
verhärmt die linien des gesichts

Die augen können nicht fixieren -
sie ist in eile stets in hast
so voller angst sich zu verlieren
ihr besserwissen ist ihr last

Die welt ist schuld denkt sie bei sich
ein kalter undankbarer ort
sie muss sich ändern und nicht ich

Sie weiß es bloß nicht anders und
wer hasst verarmt – das zeigen mund
wie ihre sprache wort um wort
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
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Alt 04.07.2014, 16:39   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hi Walther,

die Schmerzensfrau ist eigentlich zu bemitleiden.

Ihr eigentliches Problem ist, dass sie meint, die Welt müsse sich verändern, nicht aber sie selbst.
Die Vernunft sagt, dass man die Welt nicht ändern könne, wohl aber den eigenen Standpunkt, damit sich neue Blicke erschließen.
Ansonsten folgen Konsequenzen jedweder Art als Lektionen des Lebens.

Vielleicht wird die Schmerzensfrau eines Tages aus ihren Lektionen gelernt haben und dann kann sie sich von ihrem Trauma befreien. Denn letztendlich ist ja der Schluss aus dieser Geschichte, dass sie es eben nicht besser wusste, sonst wäre sie ja nicht in diese schmerzlichen Situationen gekommen.

Und dann gibts ja auch noch die bösen Buben und Mädels, die immer noch einen draufgeben müssen, damit die Schmerzen nur ja nicht nachlassen.

Vielleicht hatte sie es ja auch verdient. Wer weiß das schon zu sagen?

Aus deinem Text geht das ja nicht hervor, der schildert nur das Dilemma.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (05.07.2014 um 10:12 Uhr) Grund: Fehlerteufelchen
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Alt 05.07.2014, 09:21   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Hi Walther,

wieder so ein kurzzeiliges Sonett aus deiner Feder, das mir recht gut gefällt,
auch wenn die Satzzeichen fehlen
Das ist hier auch ganz passend, weil man den Text ein wenig atemlos lesen kann und wohl auch sollte.

Du hast eine Frau bedichtet, die nicht zu beneiden ist.
Sie ist wie sie ist und wäre doch lieber anders, was sehr gut aus dieser Strophe hervorgeht
Zitat:
Die augen können nicht fixieren -
sie ist in eile stets in hast
so voller angst sich zu verlieren
ihr besserwissen ist ihr last
Eigentlich kann sie nichts dafür, weil sie es wahrscheinlich nicht anders gelernt und kennengelernt hat.
Sie müsste in liebevolle Hände und wirksame Therapie kommen
Wäre zumindest einen Versuch wert.

Interessiert gelesen und kommentiert hat
Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 06.07.2014, 14:25   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb. falderwald,

danke für deinen eintrag. ich habe hier sozusagen einen prototyp bedichtet, der auch männlichen geschlechts sein könnte. es sieht so aus, als sei das ganz gut gelungen.

lg w.


lb. chavali,

ob man solchen menschen helfen kann? ich denke schon. voraussetzung wäre allerdings, daß sie sich helfen lassen wollten. dazu müßte selbsterkenntnis da sein, die ich bei diesem prototyp für wenig ausgeprägt halte.

danke für deine überlegungen und deine eintrag!

lg w.
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