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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 25.03.2014, 11:36   #1
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Warten II



W
arten auf den Postillion,
bringt er das Paket denn schon?
Warten auf die Tageszeitung,
schauen nach der Marktverbreitung.

Warten auf Kartoffelbrei,
dazu ein porchiertes Ei,
warten auf das Fernsehbild,
auf das das neue Klingelschild.

Warten auf Besuch vom Sohn,
kommt er denn nicht morgen schon?
Warten auf den Geistesblitz,
wie mach ich den Tafelspitz.

Warte doch, wir reden morgen,
heute ists zu spät dazu,
warte doch auf neue Sorgen,
kommen sowieso hinzu.

Warten auf den Schmerz im Kopf,
warten auf die Zugehfrau.
Warten auf die Milch im Topf,
warten auf das Regengrau.

Warten auf die Politik,
die uns auseinandernimmt,
warten auf die Festmusik,
die auf Fröhlichkeiten trimmt.

Und so wartet man am Ende
Tag für Tag und Nacht für Nacht,
auf die große neue Wende,
bis man uns das Licht ausmacht.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (08.05.2014 um 12:26 Uhr)
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Alt 25.03.2014, 18:51   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein..

Interessanter Text. Lustig, finde ich.

Zitat:
Warten auf den Postillion,
bringt Paket er heute schon?
Warten auf die Tageszeitung,
schauen nach der Marktverbreitung.
Das ist gut, oh man...stelle mir gerade vor wie einer auf die Zeitung morgens
wartet und er immer auf ... liest hahaha Vllt Zeile 2: bringt er das Paket
denn schon?

Zitat:
Warten auf Kartoffelbrei,
dazu ein porchiertes Ei,
warten auf das Fernsehbild,
auf das das neue Klingelschild.
Das ist auch super..Stimmt manchen TV brauchen ewig bis sie anlaufen..


Zitat:
Warten auf Besuch vom Sohn,
kommt er denn nicht morgen schon?
Warten auf den Geistesblitz,
wie mach ich den Tafelspitz.

Warte doch, wir reden morgen,
heute ists zu spät dazu,
warte doch auf neue Sorgen,
kommen sowieso hinzu.

Warten auf den Schmerz im Kopf,
warten auf die Zugehfrau.
Warten auf die Milch im Topf,
warten auf das Regengrau.

Warten auf die Politik,
die uns auseinandernimmt,
warten auf die Festmusik,
die auf Fröhlichkeiten trimmt.
Gefallen mir auch die Verse...

Zitat:
Und so wartet man am Ende
Tag für Tag und Nacht für Nacht,
auf die große neue Wende,
auf die allbereite Macht.
Die Macht, meinst du damit den Tod? vielleicht auch Liebe, schwer zu sagen..

insgesamt gefällt es mir, kann man nur sagen, es wartet nur der, der sein
Warten nicht füllt, lustig isses... liebe Grüße ginnie
__________________
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 26.03.2014, 17:54   #3
Hollerith
Matador mit Adlerblick
 
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Hallo Chavali,

ja ja, warten ist das halbe Leben

Andere Gedichte von dir finde ich schöner. Humor kannst du wohl nicht so gut.


LG Holle
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Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich.
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Alt 27.03.2014, 23:06   #4
Chavali
ADäquat
 
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Hi ginnie,

naja, das war vielleicht eine Schnapsidee
Allerdings ist es schon so, dass man immer auf irgendetwas wartet -
das muss aber nix Negatives sein, das Warten, meine ich

Freut mich, wenn es dir trotz des humoristischen Touchs gefällt!
Danke dir!


Hi Holle,

Humor können andere besser, da hast du recht.
Nun, es kann nicht jeder Text ein Kracher sein

Schön, dass du auch mal eine Meinung hinterlassen hast, nich immer bloß gugge


Seid beide gegrüßt!
Chavi
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Alt 29.04.2014, 21:42   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.912
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Hi Chavi,

wenn wir schon beim Warten sind, dann will ich nicht länger warten und mich auch zu einem Kommentar aufmachen.

Interessanter Gegentext zu dem, den ich vorhin kommentierte.

Wurde eben noch eine melancholisch-philosophische Seite betrachtet, die letztendlich in den Tod führte, so befasst sich der vorliegende Text mit dem prallen Leben mitten im Alltag der Gesellschaft.

Diese Warterei ist noch individueller und der Text zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, die sich dort auftun und ein jeder wird irgendwo ein kleines Spiegelbild erblicken und sich selbst darin erkennen.

Das ist sehr schön beschrieben und ich will mit meinem Abschluss weder meckern, noch einen Vorschlag machen, sondern nur eine Brücke zwischen den beiden Texten schlagen:

Und so wartet man am Ende
Tag für Tag und Nacht für Nacht,
auf die große neue Wende,
bis man uns das Licht ausmacht.

Womit sich der Kreis schließt.


Genau so gerne gelesen, für gut befunden und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 06.05.2014, 07:18   #6
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 431
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Hallo Chavali,

ja, das ganze Leben besteht aus Warten auf irgendwas.
In diesem alltäglichen Warten finde auch ich mich wieder. Das hat dein Gedicht sehr schön beschrieben.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 12:31   #7
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Huhu Faldi,

was für eine geniale letzte Zeile, diese Idee von dir:
Zitat:
bis man uns das Licht ausmacht.
Danke!
Seltsam, dass man auf das Naheliegendste, Einfachere oft nicht selber kommt,
als wäre man betriebsblind...

Gut, dass ich gewartet habe


Hi Narvik,

schön, dich hier wiederzutreffen
Danke auch dir für deine kommentierenden Zeilen!
Freut mich!


Liebe Grüße an euch beide,
Chavi

__________________
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Alt 09.05.2014, 21:55   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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, liebe Chavali,

ja, wat denn nu?

Man wartet tatsächlich alles ab - der Postillion kommt immer vor dem Paket.

Für mich ein prächtiger Stammtischlacher und so "grausig" wahr.

Ein Paradox - denn wir warten auch auf den "Lichtausknipser" und dieser steht, ob wir wollen oder nicht, immer in der Reihe.
Mit diesem halte ich es so freundlich wie im Supermarkt: "Gehen sie ruhig an mir vorbei und vor, ich packe noch."

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2014, 12:47   #9
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Dana,

du weißt ja, dass die HUMOR-Sparte nicht so mein Ding ist
- aber dieser Text bot sich nach

Warten

einfach an

Danke, dass du mit mir wartest () und für dein Feedback!

Wartende Grüße,
Chavi
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