02.12.2012, 03:08 | #1 |
Lyrische Emotion
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Kinder des Ödipus' (nach Freud)
Kinder des Ödipus' (nach Freud) Kaum war der Rätselbann der Sphinx gebrochen, da wollte Kreos ihm den Thron von Theben und Iokaste zur Gemahlin geben, das hatte er dem Retter einst versprochen. Der Held blamierte sich bis auf die Knochen, erfuhr er doch, sein eheliches Streben galt seiner Mutter, sie nahm sich das Leben und er hat sich die Augen ausgestochen. Im Inzest zeugten sie mit wildem Sex vier kleine Kinder voller Dämlichkeit, das machte sogar Sigmund Freud perplex. Der Psychoanalyse Offenheit spricht nun beim Mann vom Ödipuskomplex und bei der Frau vom großen Penisneid. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
02.12.2012, 04:30 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Die erste Strophe könnte von Schiller geschrieben sein! Allerdings nimmt der Rest des Sonetts dann eine scharfe Kurve zu modernem Humor... Heut natürlich wär so ein versehentlicher Inzest kein Drama mehr. Und dämliche Kinder gibt es in normalen Ehen genug - ICH muss es wissen!!! Der Penisneid ist hier reimgeschuldet reingerutscht, oder? Mit der Ödipussi hat das nämlich an sich nix zu tun! (Ist heute mit dem erwachsenden Selbstbewusstsein der Weiblichkeit zumindest in unserem Kulturkreis auch weitgehend überholt...) Gern gelesen - ein - zumindest anfänglich - "schiller"ndes Werk! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
02.12.2012, 13:03 | #3 | |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
hier habe ich versucht, zwei komplexe Themen miteinander zu kombinieren, die natürlich aufgrund der beschränkten Länge eines Sonettes nur andeutungsweise beschrieben werden konnten. Zum einen bezieht es sich auf Sophokles’ Drama „König Ödipus“, zum anderen sollte eine Verknüpfung zu einigen Thesen in „Freuds Psychoanalyse“ hergestellt werden. Es ist jetzt schon einige Jahre her, daß ich ein paar Semester Psychologie an der Uni absolviert habe, aber einige Dinge sind mir noch im Gedächtnis geblieben. Ich will hier jetzt auch nicht ausschweifend über dieses Thema dozieren, möchte aber darauf hinweisen, daß der Ödipuskomplex (bei Jungen) und der Penisneid (bei Mädchen) laut Freud doch in einem gewissen Zusammenhang stehen. Natürlich bin ich mir bewusst, daß diese Thesen in der heutigen Zeit größtenteils als überholt gelten, trotzdem schienen sie mir gut geeignet für diese kleine Satire zu sein, das war eben die grundlegende Idee zu diesem Text. Aus Zeitgründen möchte ich kurz Wikipedia bemühen: Zitat:
Wie hier (bei Wiki) beschrieben, sind diese Thesen außerhalb der Psychoanalyse äußerst umstritten und gelten, wie oben schon erwähnt als überholt, nichtsdestotrotz hielt ich sie geeignet für dieses Thema, weshalb ich ja auch im Titel den Zusatz „(nach Freud)“ verwendete. Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und für „das anfänglich schillernde Werk“… Liebe Grüße Bis bald Falderwald PS: Bist du sicher, daß der Penisneid nicht doch das Problem so mancher öden Pussi ist?
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02.12.2012, 16:14 | #4 |
TENEBRAE
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Zitat:>PS: Bist du sicher, daß der Penisneid nicht doch das Problem so mancher öden Pussi ist?<
Durchaus, durchaus... Mein Problem war eher, dass bei Freud Ödipuskomplex und Penisneid vielleicht zusammenhängend - oder zumindest entwicklungsparallel - gesehen werden, dass es in diesem Gedicht aber explizit um Ödipus ging, sowohl was griechische Mythologie als auch deren Zitieren als Beispiel für psychosoziale Entwicklung angeht. Vor allem in der alten Sage spielt der Penisneid keine Rolle. Deshalb schien mir das letztliche Erwähnen des nicht direkt darauf bezogenen Komplexes ein wenig kontraproduktiv für den "roten Faden" zu sein, da man - ist man bezüglich Freud nicht ausreichend belesen - hier keinen direkten Zusammenhang erkennt. Aber das nur so nebenbei... LG, eKy
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03.12.2012, 23:18 | #5 | |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich verstehe, was du meinst. Da haben wir es wieder... Neulich schrieb mir ein Fan bezüglich einem meiner Texte: Zitat:
Gehts in dem Sonett tatsächlich explizit um Ödipus? Was sagt denn der Titel dazu? Der sagt, es geht um Kinder des Ödipus', nicht die Kinder, also die Zwillinge Eteokles und Polyneikes, sowie die Töchter Antigone und Ismene, sondern ganz allgemein um Kinder des Ödipus' und zudem nach Freud. Ödipus selbst spielt nur eine untergeordnete Rolle, der wird niemals direkt benannt, seine Geschichte wird nur benutzt und zwar für den Gedanken Sigmund Freuds, der das auf seine Psychoanalyse übertrug und daraus den Ödipuskomplex und bei Mädchen den Penisneid ableitete. Also, Kinder des Ödpus' nach Freud. Mehr ist da nicht... Das machen die ganzen alten Philosophieschinken, die ich mir in der letzten Zeit reingeschoben habe. Wahrscheinlich denke ich manchmal zu sehr um die Ecke. Was soll's... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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