11.02.2013, 12:20 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Unsterblich?
Unsterblich?
Es bleibt nur, was wir tun, was wir aus Liebe tun. Die liebevolle Tat entwickelt dieses All durch uns und mit uns fort. Die Tat an sich ist kurz. Ihr Wirken durch die Zeit gibt ihr Unsterblichkeit. Es bleibt nur, was wir tun, was wir aus Liebe tun. Die Zeit verliert den Hass und was aus Eigennutz das Tageslicht erblickt. Es bleibt, es bleibt nur das, was wir aus Liebe tun. Version 2 Unsterblich? Es bleibt nur, was wir tun, was wir aus Liebe tun. Die Tat an sich ist kurz, doch Wirken in die Zeit gibt ihr Unsterblichkeit. Die liebevolle Tat entwickelt dieses All durch uns und mit uns fort. Den Hass verliert die Zeit und was aus Eigennutz das Tageslicht erblickt. Am Ende bleibt nur das, was wir aus Liebe tun.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (11.02.2013 um 16:30 Uhr) |
11.02.2013, 19:56 | #2 |
Lyrische Emotion
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Hallo Thomas,
du hast zwei Versionen eingestellt und ich brauchte keine Sekunde zu überlegen, ich gebe der zweiten den Vorzug. Sie ist kürzer und prägnanter, liest sich besser und auch nach erneutem Lesen kommt die Umstellung der Aussagen m. E. stringenter herüber. Auch durch die Änderung der "Hass-Zeile" in der vorletzten Strophe wird ein Reim verhindert, denn die erste Version "klingt" mir ein wenig zu bemüht, vor allem, da mehrere sporadisch gleichklingende Kadenzen auftreten. Um deine im Titel eingangs gestellte Frage zu beantworten: da bekommst du von mir ein ganz klares Nein. Unsterblichkeit, wenn hier auch nicht im Sinne von Leben, bedeutete ein Überdauern der Zeit, was ich schlichtweg für unmöglich halte. Ich lege zwei Zeitmodelle zugrunde:
Im ersten Fall verlöre mit dem Ende der Zeit alles Geschehene seine Bedeutung oder würde sich mit der Umkehr des Zeitstrahls selbst wieder aufheben. Im zweiten Fall verlöre sich alles Geschehene selbst in der Zeit, denn in der Zeit würde alles geschehen, was nur möglich wäre und der einzelne Zeitabschnitt (mit seinen Begebenheiten) besäße keine Bedeutung mehr, weil irgendwann niemand mehr da wäre, diese sinnlich zu erfassen. Es würde eine Zeit ohne Bewusstsein geben, niemand würde um die Dinge, die existieren, wissen. Ich weiß, welches hohe Ideal dieses Gedicht ansprechen soll und ich neige dazu, ihm gefühlsmäßig zuzustimmen, jedoch kann ich die Logik dabei nicht außer Betracht lassen, es bleibt ein Wunschtraum, zumindest aus der weltlichen Sicht. Selbst wenn wir die Unsterblichkeit vom Bestehen der menschliche Rasse abhängig machen, so bin ich doch der Meinung, daß auch jene Dinge, die im oder mit Hass entstanden sind, nicht vergessen werden dürfen, denn nur so bekommen zukünftige Generationen die Möglichkeit, ihre eigenen Moral- und Ethikvorstellungen zu entwickeln, denn alles braucht seine Relationen, an denen es verglichen werden kann, um es zu bewerten. Und um Werte geht es hier doch schließlich, oder? Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.02.2013, 12:14 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
Danke für die Bewertung der Versionen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob die zweite nicht doch zu logisch klingt, im Gegensatz zur ersten "liedhaften". Und natürlich hast du völlig recht mit dem was du inhaltlich sagst. Was der Text sagt ist logisch nicht haltbar, es ist ein Glaubenssatz, eine Hoffnung, oder Metaphysik, wenn man will. Es muss also, trotz mangelnder logischer Beweisbarkeit, nicht falsch sein – hoffe ich. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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