23.06.2013, 21:30 | #1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
|
Prism & Tempora
Prism & Tempora Es sollen an der Datenautobahn, wo all die sexy Infos flott posieren, kontrollverseuchte Wächter masturbieren, denn aufgebläht zeigt sich das Staatsorgan. In England und Amerika agieren zum intergeilen Überwachungsplan die aufgewühlten Wichser streng nach Plan aus Angst, die Nestkontrolle zu verlieren. Die freie Welt bedankt sich für die Listen; bei jedem Datenaustausch steht am Rande: "Hier gibt es nichts, was wir nicht längst schon wüssten!" Privat im Web ist niemand hierzulande. Man hetzt im Internet jetzt Terroristen mit einer Züchtung namens Schweinebande. Falderwald . .. .
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
23.06.2013, 23:14 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Hallo Faldi,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
24.06.2013, 19:03 | #3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
hi faldi...
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
|
24.06.2013, 20:48 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Hallo Falderwald,
schön, dass du wieder aufgetaucht bis. Ich selbst sehe das Thema gelassen, und freue mich sogar, dass jetzt wenigstens ein Teil ins öffentliche Bewusstsein tritt – zumindest für eine Weile. Es ist halt so, das TCP/IP-Protokoll wurde von Militärs eingeführt und eignet sich wunderbar zum Spionieren, da jedes Datenpaket den Absender und Empfänger mit herumschleppt. Man braucht deshalb zum Spionieren kein Anzapfen mehr, sondern kann locker im Netz fischen. Das es im Internet eine Privatsphäre gibt, ist von Anfang an ein geschickt verbreitetes Märchen. So what? Ich verhalte mich im Netz einfach so, wie im sonstigen öffentlichen Raum. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
25.06.2013, 19:31 | #5 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
|
Hi Chavi,
es ist wirklich empörend und kann wütend machen, wenn man einmal genauer die möglichen Folgen bedenkt, deshalb sollte es noch einmal deftig in das Bewusstsein gerückt werden. Es ist nicht das, was du hier und da im Netz veröffentlichst allgemein, nein, auch deine E-Mails und privaten Messages, selbst in privaten Chaträumen, alles das sind Daten, die durch die Glasfaserkabel gehen. Ja, sogar deine Telefongespräche und wenn du dein Handy an hast, dann sendet es noch fröhlich seinen Standort, wenn es sich wieder ins Netz des Telefonanbieters einlogt und dein Navi verrät dich ohnehin, wie schnell du in welcher Zeit wohin gefahren bist. Du hast natürlich Recht, es wurde schon immer spioniert, aber mit anderen Mitteln. Und genau darum geht es ja hier, das Gedicht prangert diese Mittel an und die, die sie benutzen… Du schreibst, wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Auf der einen Seite ist das richtig. Auf der anderen Seite steht ganz am Anfang unseres Grundgesetzes in Art. 1, Abs. 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Es verletzt deine und meine Würde, wenn wir beide miteinander (fern)kommunizieren und uns über private Dinge austauschen, die nicht für andere Ohren (oder Augen) gedacht sind und das zeichnet jemand auf. Diese Kommunikation findet innerhalb unseres Rechtsstaates statt und diese Verbrecher haben kein Recht, solche Dinge nachzuvollziehen. So als Einstieg dachte ich, sei das mal wieder eines Gedichtes würdig. Danke für deinen Kommi und deine Gedanken… Hi gin, ich glaube, wir denken ähnlich. Es hat genug totalitäre Systeme gegeben, die auf die bestmögliche Kontrolle ihrer Völker ausgerichtet waren. Wenn du dir die Möglichkeiten (s. a. Antwort an Chavi und Thomas) mal vor Augen führst, dann weißt du, wie die heutige Realität aussieht. Die Welt verändert sich ständig und mit dieser Veränderung bieten sich andere Möglichkeiten, die viel subtiler sind. Zu jeder Zeit wurden die bestehenden Systeme kritisiert und das ist heute auch nicht anders. Morgen allerdings könnte sich dies hingegen als wesentlich problematischer erweisen, nicht wahr? 1984 ist fast schon drei Jahrzehnte überschritten. Danke für dein Verständnis… Hi Thomas, ich bitte dich auch, meine Antwort an Chavali zu lesen, weil ich das nicht alles wiederholen möchte. Fragen wir mal so, was bleibt uns anderes übrig, als diese Situation mit relativer Gelassenheit über uns ergehen zu lassen? Doch ist das eine erstrebenswerte Zukunftsaussicht für unsere Nachfahren? Mit der Privatsphäre im Netz allein ist es ja nicht getan. Navi, Handy (Telefon), Gesundheits-, Bank- oder Kreditkarte, Personal- und Büchereiausweis, Führerschein, Payback-, Tankkarte usw… Wann kommt der Körperchip als ständiges Implantat? Zynisch gefragt, wo bewegst du dich denn noch im privaten Raum? Wenn du Kabelanschluss hast oder ein Pay-TV-Sender Abo, dann wird sogar aufgezeichnet, welche Schweinchenfilme du dir nachts heimlich reinziehst (bitte jetzt nicht persönlich nehmen ). Willkommen im öffentlichen Verhalten. Der erste Schritt zu einer totalitären Demokratie. Früher gab es ein Bankgeheimnis, ein Postgeheimnis und ein Fernmeldegeheimnis. Alles Grundrechte, die uns ganz demokratisch nach und nach legal entzogen wurden und werden. Der Mensch wird endlich digitalisiert. Und das ist erst der Anfang. Aber was soll’s? Unsere Nachfahren werden damit aufwachsen und den Begriff „Freiheit“ eines Tages wohl anders definieren müssen. Soll nur keiner sagen, es hätte nicht den ein oder anderen kleinen Aufschrei gegeben. So war das Sonett gemeint, wenn auch ziemlich emotional. Danke für deine Gedanken zum Thema… Vielen Dank für eure Kommentare… Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
28.06.2013, 10:08 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Hallo Falderwald,
das stimmt schon und ich wollte das Problem nicht herunterspielen. Früher war die Beschnüffelung und soziale Kontrolle auch sehr weitgehend, man denke nur an die typische Dorfgemeinschaft wo jeder von jedem alles weiß. Der Unterschied liegt darin, dass heute das Schnüffeln nicht mehr die Nachbarin macht, sondern dass das völlig anonym vor sich geht. Das macht Angst, weil man dieses anonyme Wesen, welches ja nur zum geringen Teil durch staatlich kontrollierbare Institutionen bestimmt ist, überhaupt nicht zu fassen bekommt. Der zweite Punkt, der Angst macht, ist die Furcht vor Manipulation, denn die Informationen werden zur Beeinflussung benutzt, welche von dem beschnüffelten Menschen oft gar nicht wahrgenommen werden. Das ist im Prinzip auch nichts neues, wird aber wieder durch die Anonymisierung des Prozesses erschreckend. Es gibt ja auch keinen ritterlichen Zweikampf mehr, Aug in Aug, sondern hinterhältiges abknallen mittels Lenkbomben und Drohnen. Doch es ist auch nicht immer ganz klar, ob die unpersönliche Form schlechter ist. Beispiel: Hernehmen der Magd oder Schweinefilm. Wie gesagt. Ich finde es gut, dass das Thema jetzt immer stärker ins Bewusstsein tritt, und dazu trägt auch dein Gedicht bei. Es ist auch sehr angebracht, dass es Wut darüber zum Ausdruck bringt. Aber Wut erzeugt meistens nur Gedanken und Handlungen die zu kurz greifen und dann Ohnmachtsgefühle auslösen. Das Problem ist komplex. Ich weiß auch keine Lösung. Die neuen elektronischen Medien verändern unsere Gesellschaft radikaler, als der Buchdruck das je getan hat – und da war einiges los. Ich bin gespannt was das werden wird und gleichzeitig ein unverbesserlicher Optimist. Ich halte es jedenfalls für sehr wahrscheinlich, dass jemand "in the year 2525" dein Gedicht lesen wird, etwa genauso davorsteht, wie wir vor den schönen Höhlenzeichnungen und sich fragt: Was hatten die damals für Gedanken und Probleme? Ok, das war jetzt vielleicht etwas weit gegriffen, ich bin wohl gerade in Quatschlaune. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
29.06.2013, 20:53 | #7 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Lieber Faldi,
ich habe mir ein wenig Zeit gelassen, um nicht "überzogen" zu kommentieren. Das Thema ist ja "noch" hochaktuell, bis sie den "Verräter" in die Zange kriegen und er evtl. bereut. Dann wird "überzeugend" von Terrorverhinderung geschwafelt. 1984 drängt sich automatisch auf. Bei Bedarf kann man durchaus verwerten, was jemand einst in einem völlig anderem Zusammenhang ausgesprochen hat, was in die "Wahlperiode" nicht passt. Am meisten ärgert mich das Argument: "Warum regt ihr euch so auf, das wird nicht erst seit gestern praktiziert." Ja eben, aber bis gestern hatte man noch keinen "Verräter" - jetzt erst wird es spannend. Es gab immer wieder Zeiten, die man mit Hirnwäsche abgetan hat, ohne zu merken, dass sie immer gegenwärtig ist. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
29.06.2013, 22:16 | #8 | |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
|
Hi Thomas,
ich hatte das auch nicht so aufgefasst, als würdest du das herabspielen wollen. Du siehst es halt ein wenig gelassener, das ist in Ordnung. Mein Zynismus galt auch nicht dir, sondern der gesamten Situation und der möglichen Folgen. Manipulation ist ein schönes Stichwort. Denn es kommt immer auf die jeweiligen Machthaber an. Wir werden bald auf dieser Welt ein Überbevölkerungsproblem haben. Dann geht es ans Eingemachte und ein solches Wissen in den Händen einer mächtigen totalitären Staatsmacht könnte über Leben und Tod entscheiden. Wer garantiert denn, dass z. B. die Vereinigten Staaten auf Dauer eine Demokratie bleiben werden? Und selbst wenn, wäre das eine Garantie für Frieden? Aber wahrscheinlich hast du Recht. Wenn die Menschheit im Jahre 2525 noch bestehen sollte und ihr aus irgendeinem unerfindlichen Grunde dieses Gedicht in die Hände fiele, dann wäre es wünschenswert, dass sie das überhaupt noch lesen kann. Ich bezweifele das. Aber das bekommt die Natur schon hin, da bin ich mir hingegen sicher... Vielen Dank für deine erneute Rückmeldung... Liebe Dana, was ist ein Verräter? Für mich ist Edward Snowden kein Verräter, sondern er hat etwas aufgedeckt, was die Welt hoffentlich aufschreckt. Obwohl ich persönlich nicht glaube, dass dies lange Nachwirkungen hat. Zitat:
Und du Arschloch hast gerade verraten, dass du die ganze Zeit davon Kenntnis hattest und es nicht deiner (politischen) Bürgerpflicht oblag, deine Mitbürger davon in Kenntnis zu setzen, dass ihnen ihre Grundrechte gerade in diesen Ausmaßen unter den Füßen weggezogen werden, du asoziale Sau! Wir bekommen direkt und indirekt vorgeschrieben, wie wir in allen Bereichen als Mensch zu sein haben. Wir bekommen die Auflage, uns wie Demokraten nach Vorschrift zu verhalten. Wenn wir von dieser Definition abweichen, werden wir als undemokratisch diffamiert oder sogar ganz legal sanktioniert. Die Lebensumstände, die Haltung der Menschen und das Sozialwesen sind weitgehendst normiert, zusätzlich wird von oben massiv beeinflusst. Abweichungen werden auch hier geahndet. Wir haben eine undifferenzierte, einheitsbreiige und maximal mittelmässige regierende Klasse, dafür aber noch im Gegensatz zu manch anderen Staaten ein relativ mildes Rechtssystem. Und das ist jetzt u. U. in Gefahr und wir sollten aufpassen, dass sich so ein monströses Staatengebilde wie die Europäische Union nicht zu einem totalitären Staat entwickelt. Denn bei den gegebenen Möglichkeiten bedeutete dies das Aus für die Freiheit in Europa. Das wäre schade, für eine ansonsten im Grundgedanken gute Idee. Aber die Hirnwäsche wird weiter gehen. Immerhin ist das ja eine Methode, die durch das Fehlen jeglicher physischen Gewalt Erfolg zeitigt. Vielen Dank für deine Gedanken. .. . Ich bedanke mich für eure Kommentare... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
|
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|