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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 11.11.2013, 19:11   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Verwelkter Lavendel



Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen,
da drangen leise Flötentöne an mein Ohr.
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.
Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der warmen Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen
und atmeten Lavendelduft, der uns verband.

Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe ist erstarrt zu Eis.
Und auch die Sträucher des Lavendels werden älter,
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis.

An lila Zweigen bricht sich letztes Licht,
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum.
Gebrochner Schwur, der wie mit Nadeln sticht,
er geistert jede Nacht durch meinen Traum.

Noch immer höre ich die Flöte weinen,
die Nacht ergreift Besitz vom trüben Tag.
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag.


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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (03.02.2014 um 18:17 Uhr)
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Alt 11.11.2013, 20:08   #2
ginTon
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Hi chavilein...

schönes Gedicht, liest sich so schön ruhig dahin, macht Spaß beim Lesen..

Zitat:
Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen,
da drangen leise Flötentöne in mein Ohr.
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.
Klasse Strophe, mein Highlight heute...

Zitat:
Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der kühlen Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen
und spürten den Lavendelduft, der uns verband.
Hier benutzt du zwar eine Silbe mehr in den Zeilen als noch in der Strophe zuvor, finde ich jedoch gut zu lesen...

Zitat:
Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe, es verglomm zu Eis.

Und auch die Sträucher des Lavendel werden älter,
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis.
Bin mir jetzt nicht sicher, warum die Strophe getrennt wurde? Vllt als besonderer formaler Hinweis o.ä .. Ansonsten finde ich es gut. Statt "Sträucher" tendiere ich zu Blätter, Rinde o.ä da der Lavendel doch der Strauch ist, oder?

Zitat:
An lila Zweigen bricht sich letztes Licht,
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum.
Gebrochner Schwur, der wie mit Nadeln sticht,
er geistert jede Nacht durch meinen Traum.
An lila Zweigen bricht ein letztes Licht,
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum.
Der Schwur zerbricht, der mich wie eine Nadel sticht,
er geistert jede Nacht durch meinen Traum.

Weiß nich, also die letzten zwei Zeilen müssten denken ich noch überarbeitet werden...

Zitat:
Noch immer höre ich die Flöte weinen,
die Nacht ergreift Besitz vom Tag.
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag.
Ok, gefällt mir...

insgesamt ein schöner Text, sehr gerne gelesen ...liebe Grüße ginnie
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Alt 11.11.2013, 20:29   #3
Chavali
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Hi ginnie,

ich spiele ein wenig mit den Zeiten
Zitat:
Bin mir jetzt nicht sicher, warum die Strophe getrennt wurde?
Zuerst Vergangenheitsform bis zum ersten Duo.
Deswegen auch der Absatz.

Ab dem zweiten Duo setze ich den Text mit der Gegenwartsform fort.
Zitat:
Statt "Sträucher" tendiere ich zu Blätter, Rinde o.ä da der Lavendel doch der Strauch ist, oder?
Ja, eben, deswegen auch so geschrieben, denn man hält, wenn man die Lavendelzweige abschneidet,
keine Blätter, sondern einen Strauß in der Hand.
Zitat:
Weiß nich, also die letzten zwei Zeilen müssten denken ich noch überarbeitet werden...
Nee, bei deinem Vorschlag hätte ich doppeltes bricht.

Zitat:
insgesamt ein schöner Text, sehr gerne gelesen
Das freut mich, danke dir!

Lieben Gruß,
chavi

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Alt 11.11.2013, 21:17   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Auch mir gefallen diese Zeilen stilistisch und inhaltlich sehr gut, allerdings kommst du bei mir (leider!) nicht ganz so "ungeschoren" davon wie bei ginTon. Nict, weil ich dir eins auswischen will - es liegt an mir und meinem unsäglich penetranten Hang zur Perfektion!


Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen


Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen, Hier nur 5 Heber. Korrektur: "...sich an den neuen Tag zu schmiegen,"
da drangen leise Flötentöne in mein Ohr. Hier wäre inhaltlich wie klanglich schöner: "...an mein Ohr."
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.
Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der kühlen Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen Nur 5 Heber. Korr.: "...oft am Rande mancher Felder stehen"
und spürten den Lavendelduft, der uns verband.

Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe, es verglomm zu Eis. Verglimmen kann etwas nur zu Asche. Hier winselt die Physik um Gnade! Wie wäre es mit: "...gerann zu Eis."?

Und auch die Sträucher des Lavendel werden älter, "des Lavendels", oder? Um die Wh. von "und" mit dem Vorschlag für die Folgezeile zu vermeiden (und auch, weil es besser klingt), dieser Einstieg: "Sogar die Sträucher..."
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis. Nur 5 Heber. Korr.: "und endlich schließt..."

An lila Zweigen bricht sich letztes Licht, 5 Heber. Korr.: "bricht sich zage letztes..." Hier brichst du zudem die sonst immer eingehaltene Reihenfolge weiblicher und männlicher Kadenzen. Ist sie sonst wmwm, ist sie hier durchgehend 4x männlich. Es wäre eine Überlegung wert, das anzugleichen.
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum. 5 Heber. Korr.: "der Staub der Lebensjahre..."
Gebrochner Schwur, der wie mit Nadeln sticht, 5 Heber. Korr.: "...wie mit heißen Nadeln..."
er geistert jede Nacht durch meinen Traum. 5 Heber. Korr.: "...meinen müden Traum."

Noch immer höre ich die Flöte weinen, 5 Heber. Korr.: "...die zarte Flöte..."
die Nacht ergreift Besitz vom Tag. 4 Heber! Korr.: "...vom ungelebten Tag."
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag. Hier, zur Bekräftigung der Conclusio, kann man die 5-hebige letzte Zeile so hinnehmen.


Was von diesen Möglichkeiten du letztlich nutzt, sei ganz dir anheimgestellt. Ich persönlich rate natürlich zu allen! Schon dem Takt zuliebe!

Sehr gern gelesen und bearbeitet!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (11.11.2013 um 21:24 Uhr)
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Alt 12.11.2013, 15:11   #5
Chavali
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Hallo Erich,

vielen Dank für deine Beschäftigung mit dem Text.
Da hast du dir ja wirklich einige Mühe gegeben, um deinem
Zitat:
[...] unsäglich penetranten Hang zur Perfektion!
zu frönen

Natürlich könnte ich alle deine Vorschläge übernehmen - und einiges ändere ich auch,
z.B. in Zeile 2 von S1:
Zitat:
...an mein Ohr
Anderes, z.B. um die Zahl der Heber anzugleichen,
scheint mir zu sehr konstruiert, da ausschließlich Adverben dafür in Frage kämen
(neuen, manchen, heißen, müden, zarten...)

Ändern werde ich die Zeile mit der physikalischen Inkorrektheit

Ok, das wäre es für heute.
Ich kann nicht ausschließen, dass sich bei weiterem Zeitvergang auch noch Weiteres ändern wird
Zitat:
Sehr gern gelesen und bearbeitet!
Das freut mich und nochmals lieben Dank!
Chavali
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Alt 13.01.2014, 20:30   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

da habe ich ja noch einen schönen Text von dir gefunden, auch wenn er eher melancholisch ist.
Doch er ist wirklich zum Teil sehr lyrisch und romantisch, ohne an Kitsch zu grenzen, bis auf eine Ausnahme, aber dazu später.

Also m. E. ist das eines deiner besten Gedichte und darum lohnt es sich, daran zu arbeiten.

Erich hat schon einige Vorschläge und notwendige Änderungen dagelassen.
Ich gehe jetzt gar nicht mal auf die metrische Kritik ein (da müsstest du nur mit unnötigen Adjektiven auffüllen, was auch keine Lösung wäre), möchte dir aber dennoch eine kleine sprachliche und stilistische Überarbeitung anbieten.

Zitat:
Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen,
da drangen leise Flötentöne an mein Ohr.
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.
Diese Strophe ist ganz wunderbar, die bleibt wie sie ist.

Zitat:
Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der kühlen Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen
und spürten den Lavendelduft, der uns verband.
Hier bitte nicht die "kühle" Hand.
Setz einen anderen Begriff ein, denn in der nächsten Strophe kommt "kälter" und "Eis" und die Erinnerung in dieser Strophe ist doch eher eine positive.
Und kann man Lavendelduft wirklich "spüren"?

Zitat:
Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe ist erstarrt zu Eis.

Und auch die Sträucher des Lavendel werden älter,
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis.
Ich nehme das einmal als eine Strophe.
Der erste Teil ist in Ordnung.

Bitte ändere auf jeden Fall im zweiten Teil in "des Lavendels" oder "der Lavendel".
Ich finde auch die "Sträucher" hier nicht sehr passend. Wiki bezeichnet den "Echten Lavendel" zwar als Strauch, aber das klingt auch nicht so schön und wenn ich an Lavendel denke, dann sehe ich eigentlich immer nur die kleineren Pflanzen.


Zitat:
An lila Zweigen bricht sich letztes Licht,
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum.
Gebrochner Schwur, der wie mit Nadeln sticht,
er geistert jede Nacht durch meinen Traum.
Mit der Strophe hadere ich etwas. Sowohl vom Inhalt, als auch vom Ausdruck her, denn sie kann mit den anderen nicht mithalten.
Besonders Zeile zwei finde ich arg dick aufgetragen und Zeile drei ist sprachlich nicht so gut gelungen, wie die anderen.
Auch das unnötige "er" am Anfang der vierten Zeile stört das Gesamtbild einer ansonsten sehr lyrisch gehaltenen und ungestelzten Sprache.

Zitat:
Noch immer höre ich die Flöte weinen,
die Nacht ergreift Besitz vom trüben Tag.
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag.
Letzte Strophe wunderbar, die bleibt so, wie sie ist.

Überarbeitungsvorschlag:

Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen,
da drangen leise Flötentöne an mein Ohr.
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.

Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der zarten Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen
und atmeten Lavendelduft, der uns verband.

Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe ist erstarrt zu Eis.

Und auch die Blüten des Lavendels werden älter,
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis.

An lila Zweigen bricht sich letztes Licht,
Lavendeldüfte füllen Zeit und Raum.
Gebrochen ist der Schwur, gespenstisch sticht
er jede Nacht mich nadelspitz im Traum.


Noch immer höre ich der Flöte Weinen, (wenn du magst)
die Nacht ergreift Besitz vom trüben Tag.
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag.

Also ich finde, es lohnt sich wirklich, die paar Dinge auszumerzen, denn ansonsten ist der Text wirklich sehr, sehr schön geworden.


Gerne gelesen, "melancholisiert" und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 03.02.2014, 18:15   #7
Chavali
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Hi Faldi,

nun muss ich doch mal endlich auf deine gelungene Rezension des Textes eingehen
Zitat:
Hier bitte nicht die "kühle" Hand.
Setz einen anderen Begriff ein, denn in der nächsten Strophe kommt "kälter" und "Eis" und die Erinnerung in dieser Strophe ist doch eher eine positive.
Und kann man Lavendelduft wirklich "spüren"?
Ersatzwort: warme
Wie sonst empfindet man einen Duft? riechen? schnuppern? - alles wenig poetisch.
Für eine Idee wäre ich dankbar.
Zitat:
Bitte ändere auf jeden Fall im zweiten Teil in "des Lavendels" oder "der Lavendel".
Ich finde auch die "Sträucher" hier nicht sehr passend. Wiki bezeichnet den "Echten Lavendel" zwar als Strauch, aber das klingt auch nicht so schön und wenn ich an Lavendel denke, dann sehe ich eigentlich immer nur die kleineren Pflanzen.
oops, s vergessen. Natürlich muss es des Lavendels heißen...Hier ebenfalls: andere Idee für Sträucher?

Strophe 4:
Zitat:
Mit der Strophe hadere ich etwas. Sowohl vom Inhalt, als auch vom Ausdruck her, denn sie kann mit den anderen nicht mithalten.
Besonders Zeile zwei finde ich arg dick aufgetragen und Zeile drei ist sprachlich nicht so gut gelungen, wie die anderen.
Auch das unnötige "er" am Anfang der vierten Zeile stört das Gesamtbild einer ansonsten sehr lyrisch gehaltenen und ungestelzten Sprache.
hmmm.....überarbeiten? Mal sehen, damit tu ich mich immer schwer.
Was geschrieben ist, ist geschrieben, feilen ist nicht so mein Ding....

In deiner Zusammenfassung hast du ja schon einige Änderungsideen vorgestellt.
Möglich, dass ich einiges übernehme!

Danke dir herzlich!
Lieben Gruß,
Chavi
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Alt 20.05.2014, 13:17   #8
Narvik
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Hallo Chavali,

das ist ja wirklich ein traurig-melancholisches Gedicht.
Man spürt förmlich die Liebe durch die Zeilen mit dem Lavendel verblühen.
Eigentlich ist es ja mehr ein Rückblick auf ehemals schöne Momente, die mit der Zeit immer kühler wurden, bis sie schließlich völlig erkalteten.
Von gebrochenen (Liebes)Schwüren ist hier die Rede und von einem, der zu unentschlossen war, zu seiner Liebe zu stehen.
Die Idee, das mit dem Lavendel zu kombinieren, ist auch sehr gut gelungen. Ich liebe den Duft von Lavendel. Selbst alter Lavendel strömt noch lange Zeit seinen Duft aus, so wie auch hier die zerbrochene Liebesbeziehung immer noch in den Sinnen vorhanden ist.
Das hat mich berührt.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 20.05.2014, 21:38   #9
Chavali
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Hallo Narvik,

du hast sehr genau die Stimmung erspürt und das mit einem gefühlvollen Kommentar kund getan.

Dafür danke ich dir. Ich freu mich, dass dir das Gedicht gefällt

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 21.05.2014, 15:42   #10
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei Chavali,

es lohnt sich, ab und an mal einen vergrabenen Schatz ans Tageslicht zu befördern. Falderwald sei Dank.
Du beschreibst mit wunderbar melancholischen Worten und Bildern eine tief im Herzen aufbewahrte verflossene Liebe, die durch äußere Reize (Flötentöne, Wiegen der Birkenzweige im Wind) noch einmal in das Bewusstsein zurückkehrt.

Ich weiß, viele Köche verderben den Brei, dennoch möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Wieso beginnst du nicht in der Gegenwartsform und wechselst erst in Vers 7 in die Vergangenheit?


Zitat: Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen

Mir persönlich gefällt weder die „kalte Hand“ noch die „warme Hand“, wäre nicht eine z.B. „junge“, „starke“ oder „braune“ Hand (Franzosen sind meist gut gebräunt, vielleicht war er ja sogar ein Schafhirt oder etwas Ähnliches ).

Das Wörtchen „sah“ taucht am Anfang zweimal auf, um die Dopplung zu vermeiden, müsste der Vers allerdings umgebaut werden:

„Mir ist, als würde er an meiner Seite gehen“


Das war‘s auch schon, und dein Gedicht ist so oder so eine Perle. Narvik hat sehr anschaulich die Eigenschaften der verflossenen Liebe mit denen des Lavendelduftes verglichen.


Ich habe dein Gedicht sehr gerne (mehrmals) gelesen und ziehe anerkennend den Hut.

Lieben Gruß
Sid
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