03.01.2014, 21:16 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Du atmest in die stille
Du atmest in die stille
Geschlossene anstalten du magst sie genießerisch kontemplieren verstellungen vorstellen reißerisches einreißen Da muss mehr sein denkst du in kartesischen räumen muss das weiße weichen muss es nachdunkeln wenn das licht erlischt Du traust keinem in dir außer dir Die fragen aber bohren sie fragen nicht ob es genehm ist sie beachten keine unannehmlichkeiten sie sind nicht angenehm Verschlossene aussichten die scheiben weiß geschwärzt du ertastest die trauer und Du atmest in die stille
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (07.01.2014 um 18:00 Uhr) |
06.01.2014, 22:47 | #2 | |
verkannt
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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Hallo Walther,
ich kreise nun schon eine kleine Weile um deine Zeilen und es ist irgendwie nicht leicht, einen so nah gehenden Text von einem kaltem Bildschirm aus zu kommentieren. Allein der Titel hat es mir wirklich angetan und trägt schon ein Gedicht in sich. Aus meiner Sicht beschreiben deine Zeilen etwas für das man, wenn man sich damit beschäftigt bzw. direkt betroffen ist keine Worte hat. Ich finde diese Sicht schon beinahe beängtigend treffend formuliert, eben weil aus deinen Worten tiefe Trauer spricht und das aus einem Moment heraus, in dem man erfahrungsgemäß sprachlos ist. Die Worte "kontemplieren" und "kartesisch" machen das unaussprechliche noch anschaulicher, besonders die "kartesischen Räume" in denen sich mir mindestens zwei Deutungen auftun, finde ich gelungen. So treibe ich dann einmal in die mathematische Richtung, bei der alles mit Logik klären will (aber nicht kann) und dann wieder verlliere ich mich in philosphischen Gefilden, wo ich dann bei einer, wenn der bekanntesten Aussagen von Descartes lande (ich denke, also bin ich) und das gibt mir eine Menge Stoff um in deinen Zeilen zu tauchen. Zitat:
Mit der Überschrift zu schließen finde ich dagegen sehr gelungen. Auf jeden Fall ein Gedicht welches tief geht und nah an den Moment reicht, für den wir in der Regel kaum Worte über haben. Auch wenn ich nun nichts Wesentliches dazu gesagt habe oder mit meiner Sichtweise total daneben liege, wollte und konnte ich das hier nicht unkommentert lassen. Einen Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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07.01.2014, 18:21 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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hi cebrail,
danke für deinen sehr freundlichen eintrag. ich habe mich bemüht, dem näher zu kommen, was trauer ist. so etwas kann man wohl immer nur für sich selbst. es hat mich jedenfalls sehr gefreut, daß du diese annäherung für recht gelungen hältst. in der tat kann man die vorletzte strophe kürzen und präzisieren. das habe ich oben nachgeholt. ich hoffe, damit deinem anliegen gefolgt zu sein. alles beste für ein kreatives und gesundes 2014. lg w.
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