30.01.2014, 23:03 | #1 |
der mit dem Reim tanzt
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Es glimmt
Neulich traf ich sie, die Frau,
mit der früher ich was hatte. Sie erkannte mich genau, die Gefühle noch in Watte. Und da waren sie, die Zeiten nun zurück im Stammgehirn. Noch das Flirren sie bereiten, wohlig wie in Dämmrung schwirrn. Gerne hing ich an der Kette ihres Blicks reiner Natur. Lag betört in ihrem Bette, folgte jeder ihrer Spur. Sie verlor sich bald im Leben mit der Zwänge Tageslauf, auch wenn Glück schien reich gegeben. Doch die Zeit hält niemand auf. Lächelnd spricht sie schöne Worte von den Enkeln und dem Mann, dass sie zum gewünschten Orte leider nicht mehr kommen kann. Mit dem Strom der Zeit dazwischen, seh ich sie dort drüben stehn. Muss die Träne flüchtig wischen, noch mal winken und dann gehn.
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gestörte Kreise |
24.03.2014, 14:00 | #2 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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hallo archi,
um dein gedicht, das ein jedem bekanntes gefühl spaßig aufgreift, schleiche ich schon eine weile herum. das liegt zum einen daran, daß insgesamt die gedanken sehr ansprechend sind. zum anderen macht mir aber die umsetzung zu schaffen, die mir wenig gelungen erscheint. das fängt schon in s1v2 mit der inversion an, geht weiter damit, daß die sprachmelodie gegen das metrum rebelliert. s1v3 und v4 sind einfach nicht stimmig. hier finden zwei dinge in einem satz zusammen, die da nicht hingehören. dieses problem durchzieht auch s2. das wort "stamm(ge)hirn" gibt es so nicht. die reimgeschuldete neuschöpfung bleibt merkwürdig sperrig. ich denke, das thema hat genug potential, um das nochmals, aus der größeren distanz vielleicht, nachhaltig zu bearbeiten. lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
29.03.2014, 09:20 | #3 |
Lyrische Emotion
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Hallo Archi,
glimmen darf es ruhig, doch es ist vielleicht besser, wenn nur die Erinnerung an das gemeinsame Feuer weiter brennt, denn inzwischen ist man ja verschiedene Wege gegangen und jeder folgt da seinem eigenen Pfad. Wenn die Dinge sich so fügen, wie sie sich gefügt zu haben scheinen, dann wäre es u. U. nicht angebracht, diesen seinen Weg zu verlassen - und sei es auch nur kurzfristig. Ich finde auch, dass der Text Potenzial möchte mich aber Walther Kritik bezüglich der Formalitäten voll inhaltlich anschließen. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
19.05.2014, 09:26 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Archimedes,
ja, kann es gehen, wenn man einer alten Liebe nach langer Zeit wieder begegnet. Vielleicht glimmen die Gefühle neu auf, aber das Leben ist inzwischen weiter gegangen und hat einen neuen Verlauf eingeschlagen. Dann ist es wohl besser und weiser, an dem Status Quo nichts zu ändern, sonst könnte es passieren, dass zuviel Porzellan dabei zu Bruch geht. Du könntest an diesem Gedicht noch ein wenig feilen, es klingt stellenweise etwas verdreht. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
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