20.08.2014, 17:56 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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LyrIsch
LyrIsch
Ich, Leser, bin sehr wohl der Verse Richter, die eloquente Wortekünstler schreiben, worin sie es mit ihren Huren treiben, denn an der Kunst erkennt man erst den Dichter. Ganz nebensächlich ist da die Kontrolle, ob Schreiber diese für sich selbst bewahren, ob sie mit Huren kontrolliert verfahren, spielt letztlich für den Leser keine Rolle. Es ist die Freiheit, die dem Leser bleibt, die in den Huren stets Madonnen spiegelt, und immer ein geheimes Ich entsiegelt, wenn so ein Dichter wirklich kunstvoll schreibt. Sein Wesen, seine Wesen gleichermaßen erkennt man – ohne alle Phrasen.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (21.08.2014 um 23:00 Uhr) |
20.08.2014, 19:08 | #2 | |||
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Lieber Thomas,
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. © auf alle meine Texte
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20.08.2014, 19:39 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Thomas..
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
Geändert von ginTon (20.08.2014 um 19:44 Uhr) |
20.08.2014, 20:31 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Liebe Chavali,
danke für die Rechtschreibkorrektur. Der Widerspruch, den du siehts besteht meiner Meinung nach nicht. Du hast recht "Wortekünster" klingt schon gewichtig genug, ich habe "eloquent" geschrieben. Die Huren kamen von woanders her vorbeigeflogen. Lieber gniTon, natürlich muss man auch hohe Anforderungen an den Leser stellen, wenn er richten will. Da hast du ganz Recht. Aber man darf umgekehrt dem Leser diese Recht nicht absprechen. In diesem Sinne stimme ich mit dir überein. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
20.08.2014, 20:58 | #5 | ||
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Lieber Thomas,
dass ich an Deinem Sonett inhaltlich gar nichts zu meckern finde, wird Dich, wenn Du auch mich verstanden hast, jetzt nicht wundern. Du nimmst Bezug auf Faldis provokante Verse, insbesondere auf diesen: Zitat:
Eine Diskussion, die wir mal über das LI hatten, wurde von einer dritten Person angestoßen. Und der verbale Ausrutscher ergab sich auch in einem anderen Kontext, nämlich weil Du Erich in seiner Offenheit bestätigen wolltest. "Selbsternannte Wortkünstlerin" trifft das, was ich am liebsten mache, übrigens ziemlich genau und entspricht meiner Selbstwahrnehmung viel, viel besser als das Wort "Dichterin", das ich für mich noch nie ernsthaft verwendet habe. Ja, ich sehe überhaupt keinen Grund, es zu leugnen, die Worthülle ist mir in den meisten meiner Werke wichtiger als der Inhalt. Oft verändere ich die Kernbotschaft und sage etwas völlig anderes, weil mir ein originelles Wortspiel eingefallen ist. Echte Mitteilungsgedichte, wie ich sie manchmal meinem Mann schreibe, veröffentliche ich gar nicht. Aber jetzt weiß ich, warum Du Dir einmal unter einem meiner wenigen ernsten Gedichte mehr davon gewünscht hast. Doch zurück zu Deinem Sonett, das ja nun wirklich eine eindringliche Botschaft hat. Dreimal Huren kann man schon ein bisschen happig finden. Ich nicht. Durch diese klassische Steigerungsform, die man bei der zweiten Erwähnung noch nicht bemerkt, wird das erste Terzett für mich wirklich zu einem lyrischen Highlight: Zitat:
Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (20.08.2014 um 21:01 Uhr) |
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20.08.2014, 21:42 | #6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Der lyrische Leser
Moin Thomas,
auch ich habe formal nichts zu kritteln, vor allem nach der Änderung von "selbsternannte" in "eloquente Wortekünstler". Selbstverständlich respektiere ich die Freiheit und die Meinung des Lesers. Manche von ihnen bewundere ich sogar: Der lyrische Leser Ja, meinetwegen sei du, Leser, Richter, du bist allwissend wie der liebe Gott, dein Urteil ist verbindlich, sapperlot, auf deinem Haupte leuchten tausend Lichter. Gespiegelt wirkt ein Hurenbild als schlichter madonnenhaft-romantischer Bankrott, die Ironie des Schicksals wird zum Spott, es zeigt den Leser, aber nicht den Dichter. Geheimnisvoll eröffnet sich der Reigen des eloquenten Lesers, seine Thesen macht er in seiner Freiheit sich zu eigen. Er kann dem Dichter aus der Feder lesen und ihm die eignen Intentionen zeigen. Wie klug ist doch ein solches Leserwesen… Auf jeden Fall ist das eine interessante Diskussion und dabei noch sehr inspirierend. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
20.08.2014, 22:10 | #7 | |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!
Ja, du darfst sehr wohl die Verse richten, ganz nach deinem Geschmack. Das Problem beginnt dort, wo du anfängst, dies anderen mitzuteilen! Zitat:
LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (20.08.2014 um 22:13 Uhr) |
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21.08.2014, 00:12 | #8 | |
Senf-Ei
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Beiträge: 861
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Lieber Erich,
Deiner letzten Anmerkung muss ich widersprechen. Ich denke, Thomas hat hier den Gedankenstrich ganz bewusst als Stilmittel eingesetzt und den Vers auf vierhebig verkürzt, um das unmittelbare Erkennen, eben gerade ohne die von Dir ergänzte Phrase, auszudrücken. Zitat:
Und dann hätte ich mal eine ganz große Bitte an Dich. Könntest Du vielleicht bei Deinen Korrekturen auf den Rotstift verzichten? Für Dich als Lehrer ist es vermutlich reine Gewohnheit. Ich zucke aber jedes Mal zusammen, wenn ich Deine rote Schrift an einem Gedicht sehe. Lieber Thomas, was mir bei dieser Textarbeit auch gerade auffällt: Eigentlich müsste Dich das "Geschwätz" über Form und Stilmittel genauso nerven wie das über LIs. Durch mein Erklären verwische ich ja bereits Deinen authentischen Fingerabdruck und der Leser kann ihn nicht mehr pur genießen. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (21.08.2014 um 00:24 Uhr) |
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21.08.2014, 00:35 | #9 |
TENEBRAE
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Hi, Claudi!
"Ich zucke aber jedes Mal zusammen, wenn ich Deine rote Schrift an einem Gedicht sehe." Echt jetzt - ist das dein Ernst??? Ich habe das Rot nur verwendet, um einen klaren Kontrast zum Text zu haben. Gern werde ich dir zuliebe auf Grün umsteigen... - Ich hoffe, dann hat die liebe Seele Ruh! Noch was: Den Bindestrich und damit die Pause kann Thomas bei meinem Vorschlag durchaus beibehalten. Die Pause wäre dann bloß nicht so überlang, und die Heberzahl würde stimmen. Soll schließlich ein Sonett sein, und da sollte man schon bei einer Zeilenlänge bleiben! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
21.08.2014, 01:00 | #10 | ||
Senf-Ei
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Hi Erich,
Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
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