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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 07.09.2014, 00:36   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard Der Lauf



Der Lauf


Früher einmal war die Welt fantastisch,
alles war wie magisch anzusehen,
Wunder über Wunder sind geschehen,
Leben lohnte sich, es war bombastisch.

Doch das änderte sich ziemlich drastisch,
Reifen heißt auch lernen zu verstehen,
dass die Träume einmal untergehen.
Schicksal! Manchmal bist du so sarkastisch.

Freunde sind gekommen und gegangen,
erste Liebe starb und erste Trauer
hatte sich im Labyrinth verfangen.

Alle Wege enden an der Mauer,
über die die Geister nie gelangen,
kein Gefühl war je von großer Dauer.


Falderwald
. .. .


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 07.09.2014, 12:10   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Faldi!

Das ist mal der unsarkastische, unkritische Falderwald - und er gefällt!

Gut verdichtet hier das Sinnen über die Unausweichlichkeiten eines längeren Lebens, die Veränderung der Sicht auf die Welt, die innere Reifung, die nicht immer selig macht, da hre Weisheit auch manche liebgewonnenen Illusionen tötet!

Was auffällt sind die betonten Auftakte, die bei einem Sonett eher ungewöhnlich scheinen. Der Duktus passt aber gut zum leicht vorwurfsvollen Schicksalsseufzer, der sich dem LyrIch hier entringt.

Sehr gern gelesen und nix zu meckern gefunden! (Hätt ich sollen?)

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 07.09.2014, 17:34   #3
Untergrund
Gesperrt
 
Registriert seit: 05.05.2010
Beiträge: 243
Standard

Man versucht sich dem zu nähern, was sich immer entzieht, weil Geister und Träume in ihren Wörtern gefangen bleiben, ohne Besitz von der Umgebung zu ergreifen, die in Reife gipfeln soll, damit man ein Konzept zur Unmündigkeit euphemistisch benennen kann.

LG
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Alt 08.09.2014, 20:38   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Servus Erich,

tja, manchmal verstummt der olle Spötter und es überkommen ihn melancholische Gedanken.
Obwohl das ganze Dasein eigentlich ein Witz ist, aber das ist hier nicht das Thema.

Deine Interpretation trifft den Kern ziemlich genau.

Ich habe hier ein Büchlein mit gesammelten Sonetten und da gibt es so viele Variationen, die noch als Sonett durchgehen, da habe ich gedacht, ich versuche das mal im Trochäus.
Und es scheint ja auch gelungen zu sein.

Ich freue mich, dass es dir gefällt.

Meckern? Immer, wenn es was zu meckern gibt. Da waren schon oft wertvolle Tipps von dir dabei...


@Untergrund

Den Versuch einer Annäherung an Dinge, die sich der Vorstellung entziehen, begründet die Neugier der Geister, weil die Natur dem Leben kein Selbstbestimmungsrecht einräumt, denn in ihrem Konzept reifen lediglich Träume, alles andere bleibt ein Euphemismus, auch die Worte.

Vielen Dank für eure Antworten...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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