28.09.2014, 09:58 | #1 |
ADäquat
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Wenn Träume sterben
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Geändert von Chavali (30.09.2014 um 12:24 Uhr) Grund: danke an alle Kommentatoren |
28.09.2014, 19:02 | #2 |
Lyrische Emotion
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Hi Chavi,
deine Zeilen fließen wunderbar in der sapphischen Odenform, der Rhythmus ist ausgezeichnet gelungen. Man fühlt sich direkt mit dem Protagonisten hineinversetzt in dieses dustere Szenario, es ist, als ob man sich selbst zwischen den gewaltigen Schatten der Bäume bewege und unerreichbar über ihnen das leuchtende Sternenmeer. Er denkt daran, wie seine Träume starben, die ihm in der Vergangenheit ein trautes Glück zu zweit versprochen hatten. Letztendlich kann er es wohl nicht verwinden und er folgt dem heulenden Ruf der Wölfe, der übrigens eine starke Metapher an dieser Stelle ist. Fror die Seele schon vorher, so erstarrt sie nun, denn die Sehnsucht nach dem Tod war stärker und bewirkte eine schreckliche Tat gegen sich selbst. Ja, das ist ein kaltes und trauriges Gedicht, was mir in diesem Sinne gut gefallen hat. Ich finde, du hast deine Aufgabe gut bewältigt. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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28.09.2014, 19:45 | #3 | |
ADäquat
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Hallo Faldi,
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29.09.2014, 00:15 | #4 | |
geehrt und gefiedert
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Hallo Chavali,
an drei Stellen habe ich metrische Probleme. Die ersten beiden kann ich überlesen, weil ich weiß, wie ich eine Ode zu lesen habe (Gewohnheitsmetrum, siehe hinter dem Absatz), bei der dritten geht das für mich nicht so einfach. Bei den ersten beiden ist das Problem, dass die einsilbigen Wörter am Ende des Verses i.d.R. betont gelesen werden. Hier müssen sie aber unbetont gelesen werden. Am ehesten Fällt das im zweiten Beispiel auf. Schattenrisse quälen im Tannenwald den Träume aus vergangenen Zeiten, die in Zitat:
Todessehnsucht lässt dieses Mannes Seele Allerdings will mir gerade kein Vorschlag einfallen, wie man das fixen könnte. Was mir gefällt ist zum Beispiel in der ersten Strophe die Steigerung (auch wenn ich nichts gegen Schattenrisse habe) von unten beim Wanderer, zum aufsteigend, hin zu den Sternen, die ganz oben hängen. Was bei mir selten ist: Die Stimmung kommt auch bei mir an. Das will was heißen. Die leichte Inversion in S2V3 hätte ich wohl auch so gemacht. :/ Da ich es nicht so mit Interpretationen habe und du Faldi recht gegeben hast, übernehme ich die mal und bin mir meiner Interpretation recht zufrieden. Mehr will mir gerade nicht einfallen... Aso: sapphische Oden sind gar nicht so schlimm. Man muss es nur schaffen, seine alternierenden Metren zu überwinden. Dann gehts wie in einem Guss. nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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29.09.2014, 10:53 | #5 | ||
ADäquat
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Hallo Nachteule,
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29.09.2014, 13:01 | #6 |
Senf-Ei
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Hi Chavi,
Du hast Dich richtig reingehängt. Das sehe ich auf den ersten Blick. Kaum zu glauben, dass Du der Odenform so wenig abgewinnen kannst. Du hast eine schöne Versbewegung hingekriegt, der man die Anstrengung, das Trochäeneinerlei aufzubrechen, überhaupt nicht anmerkt. Und das liegt nicht allein an der zeilenübergreifenden Satzkonstruktion, die zweifellos auch eine Rolle spielt. So soll es sein! Inhaltlich hast Du in S1 mit den prangenden Sternen einen schönen Kontrast zur düsteren Stimmung gesetzt. Das Prangen am Versende ist eigentlich mehr sonettgeeignet und für die Ode zu klangvoll. Hier ist es aber stilistisch wunderbar angebracht. Um den Kontrast noch einen Tick zu verstärken und das "und" in V3 zu vermeiden, würde ich Dir gerne einen Vorschlag machen: Schattenrisse quälen im Tannenwald den Wandersmann, entrückte Gedanken streben in das Dunkel. Über den Wipfeln prangen leuchtende Sterne. "Eiskalt" im letzten Adoneus ist eigentlich ein ideales Odenwort, nur leider hier an der falschen Stelle. Auch finde ich, die Kombination "eiskalt erstarren" neigt schon sehr zum Pleonasmus. Da Du nicht mehr viel an dem guten Stück herumfummeln magst, schlage ich Dir auch für diese Strophe etwas vor: Schaurig dringt der heulende Ruf der Wölfe durch die Stille. Grauen erwacht. Die Tat der Todessehnsucht lastet auf dieser Seele. (nagt an des Mannes Seele o.ä.) Lässt sie erstarren. Das trifft es noch nicht ganz genau. Ich denke nochmal drüber nach, wenn Du willst. In V2 habe ich die Zäsuren etwas härter gemacht. Das Stockende gibtt m.E. hier besser die depressive Stimmung wieder. Allgemein würde ich (jetzt mit den ersten Erfahrungen) die Versenden dumpfer klingen lassen. Aber in meinem Erstlingswerk hatte ich da auch noch nicht drauf geachtet. Gut gemacht! Kompliment! Und vielleicht leckst Du ja doch noch irgendwann Blut. Wenn nicht, ist das natürlich auch in Ordnung. Die Form ist schon sehr speziell und nicht jedermanns Sache. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (29.09.2014 um 13:16 Uhr) |
29.09.2014, 18:31 | #7 | |
Lyrische Emotion
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Hi Chavi + Nachteule
Zitat:
Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden, weil dies mitnichten geht. In der deutschen Sprache gibt es keine zwei betonten Silben hintereinander. Einzige Ausnahme: Nach einer eindeutigen Zäsur. Hier gibt es zwei Möglichkeiten der Betonung, weil eben keine Zäsur vorhanden ist: Todessehnsucht lässt dieses Mannes Seele XxXxxXxXxXx oder XxXxXxxXxXx Und im Zweifelsfalle sehe ich hier durchaus die zweite Möglichkeit gegeben. Wollte ich nur mal als alter Klugscheißer anmerken... Liebe Grüße Falderwald
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29.09.2014, 18:47 | #8 |
Senf-Ei
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Noch ein kleiner Klugschiss: Diese Stelle hätte ich auch nicht bemäkelt. "Dieses" drängt sich durch den langen Vokal und den hinweisenden Charakter schon ein bisschen auf. Trotzdem hätte ich es ohne weiteres als Doppelsenkung gelesen. Das ist schon o.k.
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29.09.2014, 22:58 | #9 |
Gast
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Hallo liebe Chavali,
das ist aber ein düsteres Gesamtbild, das aus deinem Feder geflossen ist! Trotzdem gefällt es mir sehr, weil es dir gelingt, die düstere Atmosphäre lebendig zu vermitteln. Diese Form ist sehr interessant und wirkt anregend, sie ist aber nicht so ganz leicht, wie sie beim ersten hin gucken scheint. Also, ich reihe mich zu den Gratulanten ein! liebe Grüße momo |
30.09.2014, 00:32 | #10 |
Kiwifrüchtchen
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Beiträge: 945
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Liebe Chavi,
last, but not least komm ich zu Deiner sapphischen Ode, die ich als besonders schön beurteile. Damit hast Du genau meine Vorliebe für solch düstere Themen getroffen. Die Wortwahl ist poesievoll und gänzlich unbemüht. Dass diese Form eine hart zu knackende Nuss ist und hier ein hartes Stück Arbeit drinsteckt, davon merkt man nichts. Zum Formellen wurde schon alles gesagt, also beschränke ich mich auf Lob für die fein gelungene Lösung unserer 1. Aufgabe. HG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (30.09.2014 um 08:04 Uhr) |
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