17.01.2015, 20:56 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Ein Traumbewahrer
Ein Traumbewahrer
Ein Traum: Es würde alles gut und besser! Er will nicht sterben und kann doch nicht leben. Wir wollen ihm ein Vlies - ganz golden! – weben. Es soll ihn schützen: Vor des Mörders Messer, Vor Seuchen, Krieg und Not und eitlen Räubern! Er soll mit stolzem Schiff die Meere segeln Und hoch die Himmel reiten mit den Vögeln: Die Schöpfung pflegen und vom Bösen säubern! Kein Traum: Es wurde alles schlecht und schlechter! Die neuen Herren sind nicht viel gerechter - Schon gar nicht reiner, wahrer oder klarer. Nur Durchgangsgleichgewicht in Entropien: Nicht Fleisch und Blut sind alle Utopien - Im Chaos bleiben sie die Traumbewahrer.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (26.01.2015 um 19:51 Uhr) |
17.01.2015, 21:28 | #2 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Walther!
wie wahr! Treffend beschreibst du das Wesen menschlicher Zivilisation, unausweichlich diktiert von der menschlichen Natur, dem menschlichen Wesen: Kurzatmig, einseitig, unterdrückend, korrupt,... - selbst bei besten Absichten nie gerecht und ehrlich offen und frei! Aber träumen können wir vom "Himmel auf Erden" - und das scheint einen Gutteil dessen auszumachen, was uns vorantreibt. Leichte Fortschritte im großen Maßstab sind ab und an bemerkbar, verschwindend gering unter der immer noch allzu barbarischen Holzkeulenmantalität vieler unfreier, bildungsferner Kulturen! (Nicht, dass fortschrittliche Kluturen es viel besser machten - die Gewalt wird nur sublimiert oder abgelenkt. Der Mensch als Basiskonstrukt ist überall gleich mangelhaft!) Die erste Strophe erscheint mir satzmelodisch vergleichsweise etwas unrund, auch der Terminus "Mördermesser" scheint eher einem Kinderbuch entlehnt als ernsthafter Lyrik anverwandt. Aber das sind Peanuts. Sehr gerne gelesen! LG, eKy LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
26.01.2015, 11:43 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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hi eKy,
danke für deinen freundlichen eintrag. wäre "Schlächtermesser" besser aus deiner sicht? ich habe ein weile gerätselt, das scheint mir im moment die beste idee ... danke und lg w.
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26.01.2015, 18:47 | #4 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, walther!
"Schlachtermesser" - Als Begriff für sich allein sicherlich wertiger, aber eben nicht unbedingt negativ belegt: Ein Schlachtermesser ist ein notwendiges Werkzeug, kein Instrument des Bösen. Gerade das sollte hier aber die Botschaft sein bei der Aufzählung negstiver Einflüsse. Vielleicht "Opfermesser"? Das abergläubische Opfern von unschuldigen Tieren oder Menschen ist (heute und bei uns) durchaus verachtenswert und negativ belegt. Aber warum unbedingt ein anderes Wort??? Eigentlich genügte eine geringfügige Änderung: "...: vor des Mörders Messer," - und schon haben wir erheblich mehr sprachliche Eleganz! LG, eKy
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26.01.2015, 19:52 | #5 |
Gelegenheitsdichter
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Hi eKy,
super, danke, das war die richtige idee! lg w.
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