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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 22.02.2015, 12:13   #1
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Sommervogel Tomate Nr. 3

.
Kam die Lyrik auf den Hund?
Wird sie neu geboren?
Alter Quark und neuer Schund
triefen aus den Foren.

Schon so mancher Folterknecht,
ging mir mit Geplänkel,
inversiv geradebrecht,
ziemlich auf den Senkel.

Hätt ja liebend gern geschimpft:
"Schleich dich bloß von dannen!",
bin nur selber nicht geimpft
gegen solche Pannen.

Klatscht mir also bitte schnell
einen nassen Lappen
ins Gesicht, eventuell
lern ich einen Happen.
.
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (01.03.2015 um 18:28 Uhr)
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Alt 22.02.2015, 15:21   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Moin Claudi,

ja, was soll ich sagen?

Das „Forendichterbashing“ scheint ja wieder einmal Hochkonjunktur zu haben, nicht zu Unrecht wohlgemerkt.

Manches ist tatsächlich schwer verdauliche Kost, was man so vorgesetzt bekommt und da fragt man sich dann wohl zu Recht, was das noch mit Lyrik zu tun hat, vor allem, wenn dann auch noch (berechtigte) Kritik auf taube Ohren stößt.

Dass letztlich kein Fazit gezogen wird und der anklagende Zeigefinger dann zum Schluss auf sich selbst weist, muss man dem Text anrechnen, denn sonst wären wieder einmal nur ein paar langweilige Zeilen eines frustrierten Autors / einer frustrierten Autorin dabei herausgekommen.


In diesem Sinne gern in die Tomate Nr. 3 gebissen und mit Salz und Pfeffer genossen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 22.02.2015, 19:43   #3
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo Claudi,

diese Fragen stellt sich jeder Kritiker mal.

Metrisch kann man nichts aussetzen. Aber das ist bei einem solchen Metrum auch nicht verwunderlich. Was mir allerdings etwas ins Stolpern bringt ist das Moralin-säuerlich. Wohl, weil die beiden Silben, die du trennst, jeweils betont sind, obwohl die beiden Silben eines jeden zweiten Verses so aufeinander treffen... aber anders kann ich es mir nicht erklären.

Zitat:
Ist der Reim auch noch so echt,
Den Begriff des "echten" Reims kenne ich jetzt nicht so. Für mich ist ein Reim normalerweise "rein"...

Zitat:
Sätze ohne Prädikat
festigen die These:
Ja, es ist ein schmaler Grat
zwischen Kunst und Käse.
Ich spreche These und Käse anders aus, womit das für mich kein "echter" Reim ist...

Ich glaube, ich hätte die letzten beiden Strophen weggelassen. Inhaltlich wäre es da schon fertig und die anderen beiden bringen nicht wirklich was Neues.

Allerdings kenne ich die anderen beiden Tomaten nicht, um mehr dazu zu sagen.

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
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Alt 23.02.2015, 18:37   #4
Chavali
ADäquat
 
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Hi Claudi,

diese Fragen stellt sich nicht nur der Kritiker mal - wie Nachteule treffend angemerkt hat - sondern auch jeder Schreiber.

Nicht alles gelingt und nicht alles mag der Verfasser auch selbst, besonders nach einiger Zeit; nach Tagen,
Wochen oder Jahren.
Der Blick auf das, was man schrieb oder gut fand, ändert sich.

Der Rad der Geschichte dreht sich niemals zurück (welch Binsenweisheit, aber wahr).
Die Zeiten ändern sich, sie ändern dich und die Menschheit.
Was gestern noch gut war und geliebt wurde, kann morgen schon falsch sein oder im Bashing enden.

Was die Terminologie des Reimes angeht (Nachteule):


http://de.wikipedia.org/wiki/Reim

besonders 3.3.4 und 3.3.5


So lassen wir doch jedem seinen Spaß - das Verurteilen steht uns nicht.
Dichter sind großzügig und schauen über das hinweg, was sie nicht mögen...

Diese Tomate jedenfalls hat mir - vor allem, weil sie so anders geschmeckt hat als üblich -
doch ziemlich gut gemundet!

LG Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 23.02.2015, 23:03   #5
wolo von thurland
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Zitat Chavali:

Dichter sind großzügig und schauen über das hinweg, was sie nicht mögen...

Bitte, bitte nicht! Sonst brauche ich meine Gedichte hier nicht mehr einzustellen. Mögen tu ich meine Texte selber. ich will wissen, ob daran was un-mög-liches ist.

@claudi
in meinen augen laufen deine strophen gleichmässig plätschernd den bach runter, wie es sich gehört. ich finde das ganze gut gemacht und habe nichts zu beanstanden.

allen eine gute nacht
wolo
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Alt 24.02.2015, 11:48   #6
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
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Zitat:
Zitat Chavali:

Dichter sind großzügig und schauen über das hinweg, was sie nicht mögen...

Zitat:
Zitat von wolo
Bitte, bitte nicht! Sonst brauche ich meine Gedichte hier nicht mehr einzustellen. Mögen tu ich meine Texte selber. ich will wissen, ob daran was un-mög-liches ist.
Hi wolo,

da hast du mich falsch verstanden - oder ich hab mich unverständlich ausgedrückt

Was ich meinte, ist die Großzügigkeit, jeden das schreiben zu lassen, was er denkt, schreiben zu müssen oder zu wollen.
Denn das ist doch die alte Frage: Wer legt fest, was zur Lyrik gehört und was nicht?
Viele Werke sind früher erst im Nachhinein zu Klassikern geworden, die man in der Entstehung verlacht hat oder nicht mochte.

Deswegen sollten wir die Freiheit der Kunst hochhalten.

Natürlich will jeder wissen, was der Leser von seinen Werken, Texten und Gedichten hält und jeder freut sich über Feedback.
Man kann nicht alle Texte kommentieren und jeder hat sein persönliches Kriterium,
nach dem er sich die zu kommentierenden Text aussucht.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich dieses Mal besser verständlich war.
Vielleicht ist das auch eher ein Thema für das Wohnzimmer, sozusagen, denn ich hab jetzt nicht noch einmal
den Text erwähnt, um den es hier geht

LG Chavali

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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2015, 10:24   #7
wolo von thurland
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"Der Himmel ist mein Dach, die Erde ist mein Wohnzimmer, was tust du also in meinem Umterhemd?" So oder ähnlich soll ein chinesischer Chan-Meister dem hohen Besucher geantwortet haben der ihm Vorhaltungen machte, weil dieser ihn nackt in seiner Hütte empfing.

Deshalb antworte ich hier:
Ja, jetzt habe ich die Richtung verstanden.
Meine Interpretation deines "Sprichwortes" kommt aber nicht von ungefähr.
Damit ist aber das Thema erledigt.
Wie auch immer: Auf viele harte Kritiken!

Schönen Tag!
wolo
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Alt 01.03.2015, 19:20   #8
Claudi
Senf-Ei
 
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Beiträge: 861
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Moin Faldi,

Zitat:
Dass letztlich kein Fazit gezogen wird und der anklagende Zeigefinger dann zum Schluss auf sich selbst weist, muss man dem Text anrechnen, denn sonst wären wieder einmal nur ein paar langweilige Zeilen eines frustrierten Autors / einer frustrierten Autorin dabei herausgekommen.
Na ja, irgendwie habe ich gerade noch die Kurve gekriegt. Aber gefallen hat mir das Ding schon am nächsten Tag nicht mehr. Der Zeigefinger war mir hier einfach zu lang. Hab jetzt ein ganzes Stück abgeschnitten, und der Text ist jetzt näher an dem, was ich eigentlich sagen wollte.


Hallo Eule,

mit der Überarbeitung sind nun Deine berechtigten Kritteleien hinfällig geworden. Du hast das schon richtig gesehen. Kürzer ist es jetzt auch, nur dass ich andere Strophen rausgeschmissen habe.


Hallo Chavi,

Zitat:
So lassen wir doch jedem seinen Spaß - das Verurteilen steht uns nicht.
Ja, genau darum ging es mir. Jetzt ist es vielleicht etwas klarer. Kann aber gut sein, dass wieder eine Strophe dazukommt, wenn ich mehr Abstand gewonnen habe.

Zitat:
Vielleicht ist das auch eher ein Thema für das Wohnzimmer,
Könnte durchaus sein.


Hallo Wolo,

vielleicht gelingt mir nochmal was Bildhafteres. Fürs Erste werfe ich das Handtuch und verlass mich auf Deinen nassen Lappen, wenns mal völlig neben der Spur läuft.


Euch allen vielen Dank für Eure Kommentare!

Liebe Grüße
Claudi
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Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
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