31.05.2015, 08:02 | #1 |
Lyrische Emotion
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EngelSaugen
EngelSaugen Als er in jene Engelsaugen sah, verging die Welt und war im Nichts verloren, er wusste nicht einmal, wie ihm geschah. Denn heute fühlte er sich neugeboren, sein Herz im Halse schlagend, hörte er das Rauschen wilden Blutes in den Ohren. Er hatte sich gefühlekreuzundquer in einem feingewebten Netz verfangen, bedingungslos und ohne Gegenwehr. Der Düfte Wallen weckte sein Verlangen, sein Wille war von Zauber eingekreist, um seine Sinne tanzten Feuerschlangen. Dann spürte er, die bange Brust vereist, wie sie begann, das Blut ihm auszusaugen. Er starb beglückt durch einen bösen Geist beim letzten Blick in jene Engelsaugen. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (31.05.2015 um 11:14 Uhr) Grund: Kritik umgesetzt |
31.05.2015, 10:16 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Terzette (Terzinen? - Ist das dasselbe?) sind also diesmal angesagt! Sehr schön geschrieben! Den Titel könnte mal - gemäß dem Inhalt - sprachbastlerisch witzig aufpeppen: "EngelSaugen" Einzig bei S1Z2 habe ich gezögert, denn das "ging" vorneweg wird man instinktiv erst mal betont anlesen - indifferent formuliert. Altern.: "verging die Welt und ging er ihr verloren," - hier ist der unbetonte Auftakt eindeutig. Die Spielerei mit dem doppelten "ging" in unterschiedlicher Bedeutung gibt es gratis obendrauf! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (31.05.2015 um 10:23 Uhr) |
31.05.2015, 11:12 | #3 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
Terzette sind zunächst einmal nur dreizeilige Strophen. Das sind zwar Terzinen auch, aber sie sind, wenn man es streng nimmt, auf bestimmte Weise reimtechnisch miteinander verbunden. Siehe hier: --> klick mich Prima Idee mit den "EngelSaugen", das werde ich gern im Titel übernehmen. Für das doppelte "ging" kann ich mich nicht so begeistern, aber ich stimme dir zu, was die Betonung in dieser Zeile angeht, das werde ich noch dementsprechend ändern. Vielen Dank für das erste und schnelle Feedback zu diesem Text... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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31.05.2015, 15:10 | #4 |
Gast
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Hallo Faldi :)
Zu der Form werde ich hier nichts sagen, da gibt es bessere Experten.
Dein Vampirgedicht habe ich sehr gerne gelesen. Es handelt von dem Zauber, dem die Männer verfallen, und sich dem " Engel" körperlich und seelisch nähern und somit sich auf Gedeih und Verderb ausliefern. Den Titel finde ich super, er hat mich neugierig gemacht und paßt in seiner Doppeldeutigkeit super. Liebe Grüße von sy |
01.06.2015, 17:50 | #5 | ||
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Hallo Falderwald,
metrisch und formal hat dein Gedicht die Voraussetzungen erfüllt. Aber auch bei dir gefallen mir die Kadenzwechsel nicht besonders. (siehe Claudi) Bei deinem Gedicht ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die mir nicht sonderlich gefällt: Du mischt "Heute" mit dem Präteritum. Heute ist für mich jetzt und war nicht irgendwann in der Vergangenheit. Zitat:
Zitat:
nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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01.06.2015, 19:46 | #6 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi, Nachteule!
Ein Tag ist eine lange Zeitspanne! Daher ist die Mitvergangenheit zusammen mit "heute" mit Sicherheit kein Lapsus per se, sondern sagt eigentlich nur aus, dass das Beschriebene früher am nämlichen Tage geschah. In diesem Falle allerdings erscheint das "heute" keine direkte Zeitangabe zu sein, sondern gilt eher als Teil einer Phrase, die dem LyrIch als quasi indirekte Rede unterstellt wird. Das Argument der Redundanz kann ich nicht gelten lassen. Wenn die Halsschlagader pocht, muss es noch lang nicht in den Ohren rauschen - oder umgekehrt. Aber selbst wenn es so wäre - ich empfinde es hier nicht als lyrischen Lapsus, sondern als sehr gelungene Verstärkung eines zu vermittelnden Eindrucks! "gefühlekreuzundquer" gehört mitnichten in Kommata. Als Englischlehrer würde ich sagen, es ist ein adverb of manner - Frage "wie (hatte er sich verfangen)?". Ein "sein" anstatt "sich" würde den Satz verstümmeln - es ist schlicht und einfach falsch! Selbst wenn man "gefühlekreuzundquer" als fälschlich klein geschriebenes Nomen annähme, würde der Satz mit "sein" nicht stimmen, da dann "er sein Wasauchimmer verfangen hätte" - und das wäre falsch formuliert, da "verfangen" immer mit "sich" zusammen benutzt wird. Kurz und gut - keiner von Nachteules Einwänden ist für mich nachvollziehbar. LG, eKy
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04.06.2015, 20:38 | #7 |
Lyrische Emotion
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Moin syranie,
die letzte Aufgabe der "Sommervögel" war, ein "Terzinengedicht" zu verfassen. Ja, ich hatte die Idee, so etwas in der Art eines Succubus' zu schreiben, was dann letztlich "vampiristisch" wurde. Man muss es nicht unbedingt ganz wörtlich nehmen, denn solche Frauen gibt es ja tatsächlich (natürlich auch Männer, aber aus meiner Sicht...), die können einem Mann das Leben ganz schön schwer machen. Das Lob für den doppeldeutigen Titel muss ich allerdings weiterreichen, das war leider nicht meine Idee, sondern Erich hat mich darauf gebracht. Vielen Dank für deine Rückmeldung... Hi Nachteule, dass dir die wechselnden Kadenzen nicht gefallen, tut mir leid, aber ich konnte nichts finden, was diesem Reimschema bei Terzinen widersprach. Auch Hofmannsthal hat einige seiner Terzinen so verfasst. Das bleibt also Geschmackssache und darüber lässt sich schwerlich streiten. Zu deinen anderen Kritikpunkten kann ich eigentlich Erichs Antwort nicht mehr viel hinzufügen, er hat so ziemlich genau getroffen, was ich dir auch dazu sagen würde. Vielleicht aber noch, dass ich ein wenig enttäuscht bin, weil ich gerade den Begriff "gefühlekreuzundquer" ziemlich innovativ fand und dachte, dass diese Wortneuschöpfung gefallen könne. Schade... Vielen Dank für die Rückmeldung... Servus Erich, danke, dass du dich noch einmal mit dem Text beschäftigt hast. Du hast meiner Meinung nach alle Punkte richtig beantwortet. Man sagt ja auch z. B. : "Ich hatte heute Glück." Auch kann ich keine Redundanz in den Formulierungen der zweiten Strophe entdecken. Das hast du sehr anschaulich erklärt. Ebenfalls war ich mir sicher, dass die Satzkonstruktion um das "gefühlekreuzundquer" absolut korrekt ist. Vielen Dank für eure Kommentare, die Kritik und die Gegenkritik... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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08.06.2015, 21:21 | #8 |
ADäquat
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Moin Faldi,
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10.06.2015, 21:05 | #9 |
Lyrische Emotion
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Hi Chavi,
doch, ich wusste von Anfang an, dass das böse ausgehen würde... So ist das Leben, man weiß nie, wer oder was einem da so begegnet und trotzdem ist es manchmal bedeutungsvoll. Aber wenn man die Anämie einigermaßen überlebt hat, kann man in der Gewissheit, dass die Ursachen vorbei sind, freudig darauf zurückschauen und den gegenwärtigen Zustand genießen. Oder man schreibt ein "blödes" Gedicht darüber. Vielleicht ist aber auch alles nur erfunden, wer weiß? Schön, dass du schmunzeln musstest. Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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