Der Rosenstrauch

[a.c.larin]

(Lied, nach einem Gedicht meiner Mutter)

Im Garten steht ein Rosenstrauch,
hat Dornen viele , Knospen auch,
den ließ der Herr in Güte
erstrahl'n in voller Blüte,
dem ließ der Herr in Güte die Blüte.

Die Amsel wiegt sich auf dem Zweig
und trägt ein schwarzes Festtagskleid,
sie wiegt sich, singt aus vollem Bauch,
mein Herz, das wiegt sich auch:

Warum sollt ich nicht Rosen schneiden,
Rosen, die so lieblich rot?
Ihr Herz wird stille es erleiden,
uns zur Freud, den kleinen Tod.

Im Garten steht ein Rosenstrauch.
hat Dornen viele, Blüten auch,
dem hat's der Herr gegeben,
die Herzen zu erheben,
dem hat's der Herr gegeben, sein Leben.

Die Amsel wiegt sich auf dem Ast:
"Gib acht, dass du es nicht verpasst!"
Eröffnet ist der Rosenstrauch,
oh Herz, bist du es auch?

Warum sollt nicht ihr Duft ergötzen,
ihr Zauber mir das Herz erfreun?
Wenn Dornen meine Hand verletzen
soll mein Herz doch gern verzeihn!

Im Garten blüht ein Rosenstrauch,
viel angesehn, beneidet auch,
den wollt der Herr bedenken,
unendlich zu verschenken,
den wollt der Herr bedenken, zu schenken.

Die Amsel fliegt auf ihren Baum:
"Vorbei, vorbei der süße Traum!"
Nur kurze Zeit ein Wunder war
im ganzen langen Jahr.

Warum sollt ich nicht Rosen tragen,
wo ich oftmals Dornen trug?
In Menschen wie in Rosentagen
gibt's an Schicksal oft genug!

Im Garten blüht ein Rosenstrauch,
hat Dornen viele, Früchte auch.
Dran laben sich im Winter
die Amselvogelkinder,
dran laben sich im Winter die Kinder.....

[Leier]

Liebe larin,


das ist ja allerliebst!
Ist das kursiv Gedruckte von Dir - sozuagen als Ergänzung?
Die letzten Verse der anderen Strophe in ihrer Wiederholung sind ebenso "raffiniert" wie bezaubernd.
Ein wunderschönes Lied auf die Rose mit Schönheit, Schmerz und Fruchtbarkeit - Gottesgaben.
In der 3. Strophe würde ich im 3. Vers schreiben "...ihn erleiden (den kleinen Tod)".

Obwohl 10 Strophen dastehen, ist das Gedicht keinesfalls zu lang - im Gegenteil!
Wie gesagt:
Zauberhaft!

Lieben Sonntagsgruß
von
cyparis

[a.c.larin]

liebe cyparis,

es verhält sich genau umgekehrt:
das gedicht meiner mutter ist in der kursivschrift, ich erledigte den "graden"
teil! nur hier im gedicht sieht es wie 10 strophen aus.
beim singen ergeben sich 3 strophen und 3 refrains ( kursiv) + eine halbstrophe - es ist also erträglich , wenn mans singt.

(irgendwann gibts vielleicht wieder wie ein forentreffen - und wenn's mir ausgeht, komm ich und nehm meine gitarre mit...)

gezwtscherte grüße
larin

[Leier]

Liebe larin,

ich könnte mich sonstwohin beißen, daß ich in meinem Kommentar nicht angemerkt habe, welch ein schönes Lied das eigentlich wäre.
Hoffentlich glaubst Du es mir auch so und empfindest es nicht als "nachgeschoben"!

Lieben Gruß
von
cyparis

[Dana]

Liebe larin,
und ich wünschte, wenn ich denn bei diesem Forentreffen auch wäre, du würdest singen, singen, singen.
Ein zauberhafter Text, der über die "Verzierung" durch die Tochter gewinnt.
Vielleicht höre ich es einmal.
Liebe Grüße
Dana

[Klatschmohn]

Liebe Larin,
ein hochromatisches Lied, dass Du da mit Euer Beider Versen zusammengestelllt hast.
Zauberhaft, melacholisch, wunderschön.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

[a.c.larin]

hallo dana, hallo klatschmohn,
freu mich, dass es euch gefällt!
na -vielleicht wirds ja wirklich mal was mit dem singen, wer weiß...

grüße
larin

[ruhelos]

hallo larin,

dein Rosenstrauchlied gefällt mir gut. Ich könnte es mir auch gut, das Gedicht deiner Mutter als Lied vorstellen. Zusammen gäbe es bestimmt ein schönes Duett. Eigentlich möchte ich hier nicht das Erbsen zählen anfangen. Doch müsste es nicht in der 5.Strophe:

geöffnet ist der Rosenstrauch

heißen, statt:

eröffnet ist der Rosenstrauch?

Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

[Ibrahim]

Eine familiäre Co-Produktion der feinsten Art. LG Ingo