29.05.2016, 09:28 | #1 |
Lyrische Emotion
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Seelenhaufen
Seelenhaufen Zum Glück gehören Liebe und das Lachen, der Sonnenschein, die bunten Farben, schöne Gefühle und die Harmonie der Töne, um sich im Geist von Ängsten freizumachen. Im Leid verfangen sich die Feuerdrachen der Trauer und ihr schmerzliches Gestöhne, der Neid, der Streit, der Krieg und das obszöne Geschehen, um die Tränen zu entfachen. Bewusstsein heißt, den Preis dafür zu zahlen, denn Relativität regiert daneben, auf Wohlbefinden folgen immer Qualen. Was nützt es nach dem Sinn darin zu streben? Auch Sterne können nicht auf ewig strahlen und niemand wird sein Ende je erleben. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
29.05.2016, 10:52 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Ein metrisch wie inhaltlich tadelloses klassisches Sonett! Mit einigen Stellen habe ich leichte Bezugs- oder Verständnisprobleme, zumindest beim ersten Lesen: S1Z1 - Der Einstieg ist so geschrieben, dass man glauben kann, du meintest "Zum Glück" als bloße vorgestellte Phrase, und später würde sich im Satz erweisen, wem das Aufgezählte "gehören" würde. Erst in der vierten Zeile merkt man, dass hier aufgeführt wird, was "zum Glück gehört". S2Z4 - Werden Tränen "entfacht"? Feuer, alles, was brennt, ja - aber eine Flüssigkeit, die aus dem Auge quillt? Ich tu mich schwer damit, da ein Bild draus zu machen. "Qualen" scheint mir dort besser zu passen, die können "brennend" sein ... S4Z3 - Du schreibst "sein Ende" - worauf bezieht sich das? Auf "niemand" in der gleichen Zeile? Das ist am naheliegendsten, wäre aber unlogisch. Natürlich ist es der "Sinn" in S3Z1 - aber diesen Bezug muss man bei so einem Abstand sowie der missverständlichen Konstruktion mit dem verlockenden "niemand" erst mal suchen gehen. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (02.06.2016 um 20:58 Uhr) |
30.05.2016, 17:56 | #3 | |
geehrt und gefiedert
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Hallo Falderwald,
was mich bei deinem Sonett wieder stört sind die vielen Aufzählungen. Aber darüber hatten wir bereits in anderen Gedichten gesprochen. Ich würde lieber erleben, wie Glück und Leid sich anfühlen oder direkt gestalten. Also keine Beispiele, was alles das auslöst, sondern wie es dem lI damit geht. Um in S1 den Bezug von "gehören" und "um" zu bekommen, musste ich erst den Teil dazwischen löschen. Wie man es klarer gestalten kann, weiß ich aber nicht, außer du schiebst die beiden Verse zusammen (natürlich mit einer inhaltlichen Änderung, also, dass das Lachen oben bleiben muss, wegen der Reimes.) Aber ob du das möchtest, hängt natürlich an dir. Zitat:
Und jetzt komme ich zu dem Punkt, vor dem ich seit Beginn meines Kommentars Angst hatte: Ich habe in der letzten Zeile eine andere Meinung als Erich Kykal. Also: Da der Sinn kein Ende hat, haben kann, gibt es auch kein Ende, das man erleben kann. (nach meiner bescheidenen Meinung) Ich würde also den Bezug auf "niemand" vorziehen. Allerdings muss ich ihm dann wieder zustimmen, dass das unlogisch wäre, weil jeder, der nicht im Schlaf/Koma stirbt, sein eigenes Ende er- aber nicht überlebt. Das solltest du vielleicht wirklich überabreiten. nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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02.06.2016, 06:08 | #4 |
Kiwifrüchtchen
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Kia ora Faldi,
ein formvollendetes klassisches Sonett legst du uns hier vor. Und wie nicht anders zu erwarten, ist alles vorhanden und korrekt. Sauber gebastelt. Schade nur, dass ihm das gewisse Faldi-Umpf abgeht, dieses besondere Flair eines "echten Faldi", das Konglomerat aus Bildhaftigkeit und Eleganz der Sprache und Wortgewandtheit in markanter, klarer Federführung. Du läufst zu dichterischer Höchstform auf, wenn dich was bewegt, wenn ein Thema dir am Herzen liegt. Und diese Ambitionen und Emotionen vermisse ich hier. Sei dir darüber im Klaren, mein Lieber... dein Fanclub ist eine Bande anspruchsvoller, verwöhnter Pinkel. Da du selbst sie dazu gemacht hast, gibts von meiner Seite kein Mitleid, außer Selbstmitleid, weil ich dieses Mal ein klein wenig unbefriedigt von dannen ziehen muss. Und obwohl es mir dieses Mal nicht die Socken ausgezogen hat, ists dennoch ein sehr guter Text, mit dem ich mich gerne beschäftigt habe. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (02.06.2016 um 11:13 Uhr) |
19.06.2016, 18:59 | #5 |
Lyrische Emotion
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Erich, Nachteule und Lailany
Hallo zusammen,
ich fasse heute mal meine Antwort an euch zusammen. Ich kann in allen Punkten die vorgebrachten Kritiken annehmen und bin mir bewusst, dass dieser Text sicherlich keine Glanzleistung war. Zur Entschuldigung kann ich nur vorbringen, dass ich diese Aufgabe, die ich selbst stellte, einfach nur erledigen wollte und es für mich ein ungünstiger Zeitpunkt war, als ich sie abgeben musste. Ich würde diesen Text sofort zurückziehen, wenn es nicht eine "Sommervögel-Aufgabe" gewesen wäre. Also bleibt er als schwarzer Fleck und zur Vollständigkeit einfach so, wie er ist und wird unter "schlechte Form und so, wie es nicht sein sollte" abgelegt. Ich bedanke mich für eure Kommentare und die berechtigte Kritik und gelobe Besserung beim nächsten Mal. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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